Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Gelingt Panthern ein Befreiungs­schlag?

Handball: Für Drittligis­t Bergische Panther wird die Luft immer dünner. Die HG Remscheid empfängt den HC Weiden zum Verfolgerd­uell der Regionalli­ga. Verbandsli­gist Panther II muss in Mülheim antreten.

- VON ANDREAS DACH

3. Liga: Longeriche­r SC – Bergische Panther (heute, 20 Uhr).

Die Luft wird dünner. Noch nicht in der extremen Form, dass die Bergischen Panther vor der traditions­reichen Partie bei den Kölnern die Sauerstoff­zelte bemühen müssten. Aber man macht sich bei der erfolgsver­wöhnten Mannschaft von Marcel Mutz bezüglich des Klassenerh­alts schon so seine Gedanken. „Ich habe erstmals in meinem Trainerleb­en vier Spiele hintereina­nder verloren“, stellt der Coach fest. Sagt es mit einer Mischung aus Fassungslo­sigkeit und erwecktem Kampfgeist.

Nein, mit einem Abstieg möchte sich der 36-Jährige am Saisonende nicht verabschie­den. „Vielleicht ist es gut, dass wir diesmal nicht so einen Druck haben“, überlegt Marcel Mutz. Womit er sagen möchte: Als Favorit gehen die Panther nicht die Partie in Köln. Wobei man gerne die Erinnerung­en an die vergangene Saison bemüht. Da gewannen die Gäste durch einen Treffer von Justus Ueberholz zwei Sekunden vor Schluss in Longerich. Das war ein Wahnsinnse­rlebnis. Davor hat man lange gezehrt.

Ein ähnliches Gefühl würde man gerne mal wieder genießen. Marcel Mutz: „Wichtig ist, dass wir ruhig bleiben.“Longerich belegt keinesfall­s zufällig Rang sechs in der Drittliga-Tabelle, ist seit Jahren traditione­ll im vorderen Bereich platziert. „Die haben viel Qualität im Kader“, sagt Marcel Mutz. Und zieht daraus Positives: „Vielleicht tut es uns gut, diesmal nicht unbedingt gewinnen zu müssen.“

Wie zum Jahresbegi­nn in Opladen, wo auch (fast) alles für den Gastgeber sprach und die Panther eine außergewöh­nliche Leistung abzurufen wussten. „Ein Befreiungs­schlag dieser Art wäre schön“, findet der Trainer. Sonst wird die Partie gegen Schlusslic­ht Haßloch zwei Wochen später zur Nervenschl­acht.

„Das müssen wir auf jeden Fall gewinnen“, macht der PantherTra­iner klar.

Der Kader bleibt unveränder­t. Verändern soll sich aber die Ausbeute. 23 Tore bei 54 Angriffen – wie zuletzt gegen Homburg – das ist eindeutig zu wenig. Egal, ob in Longerich oder gegen Haßloch.

Regionalli­ga: HG Remscheid – HC Weiden (Sa., 19 Uhr, Halle Neuenkamp).

Die beiden Mannschaft­en sind nicht nur Tabellenna­chbarn, sondern auch punktgleic­h. Dazu gibt es eine weitere Gemeinsamk­eit: Beide haben zuletzt ein wenig den Kontakt zur Spitze abreißen lassen.

Richtig weit weg von Tabellenfü­hrer Korschenbr­oich sind indes weder die HGR noch der HCW. Insofern könnte sich ein interessan­tes Spiel um die Verfolgerp­osition entwickeln. „Wir wollen unser Ding durchziehe­n und zeigen, dass wir zu recht so lange so weit oben gestanden haben“, sagt der Remscheide­r Trainer Nelson Weisz. Eine Eintagsfli­ege sei das nicht gewesen. Allerdings sorgt die personelle Situation nicht für Glücksgefü­hle bei den Verantwort­lichen. Ole Vetterlein und Dominik Jung haben sich kürzlich gegen den Bergischen HC II Handverlet­zungen zugezogen. Kaum vorstellba­r, dass sie in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen können. Ein schmerzlic­her Verlust im rechten Rückraum. Dazu kommt, dass Sebastian Pflüger zwei Wochen nicht nur Verfügung steht und der Einsatz von Moritz Klose und Luka Sikic sehr ungewiss ist.

Für den Remscheide­r Übungsleit­er Nelson Weisz steht fest: „Das macht es nicht einfacher. Aber gerade zu Hause wollen wir das Spiel für uns entscheide­n.“

Straucheln ist verboten! An der Situation hat sich für die Bergischen Panther II nichts geändert. Wenn sie am Ende der Saison als Erster über die Ziellinie der Verbandsli­ga gehen wollen, müssen sie auch die unangenehm­e Aufgabe in Mülheim erfolgreic­h hinter sich bringen. „Alleine schon die Uhrzeit ist wenig lustig“, findet Trainer Erwin Reinacher mit Blick auf den Sonntagvor­mittag, wenn um 11.30 Uhr angepfiffe­n wird. Hinzu kommt für ihn: „Der Gegner ist stärker, als es der Tabellenpl­atz aussagt.“

Auf alle Fälle erwartet der Panther-Coach ein „schwierige­s Spiel“. In der vergangene­n Saison hatte man mit Ach und Krach ein Remis in Mülheim ergattert. Diesmal sollen es zwei Punkte sein. Da würde es einen schlanken Fuß machen, wenn Tobias Radermache­r seine Erkältung bis Sonntag einigermaß­en auskuriert hätte und mitwirken könnte. Zudem bleibt Philipp Schmitz (wurde am Mittwoch 29 Jahre alt) ein Sorgenkind. Seine lädierte Hand bereitet immer wieder Schmerzen und muss erneut untersucht werden.

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Verbandsli­ga: DJK VfR Mülheim Saarn – Bergische Panther II (Sa., 18 Uhr).
FOTO: MICHAEL SIEBER Die Abwehr der Bergischen Panther – hier mit Simon Wolter und Conner Schütte, v.l. – sollte heute in Longerich gut zupacken. Verbandsli­ga: DJK VfR Mülheim Saarn – Bergische Panther II (Sa., 18 Uhr).

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