Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Gelingt Panthern ein Befreiungsschlag?
Handball: Für Drittligist Bergische Panther wird die Luft immer dünner. Die HG Remscheid empfängt den HC Weiden zum Verfolgerduell der Regionalliga. Verbandsligist Panther II muss in Mülheim antreten.
3. Liga: Longericher SC – Bergische Panther (heute, 20 Uhr).
Die Luft wird dünner. Noch nicht in der extremen Form, dass die Bergischen Panther vor der traditionsreichen Partie bei den Kölnern die Sauerstoffzelte bemühen müssten. Aber man macht sich bei der erfolgsverwöhnten Mannschaft von Marcel Mutz bezüglich des Klassenerhalts schon so seine Gedanken. „Ich habe erstmals in meinem Trainerleben vier Spiele hintereinander verloren“, stellt der Coach fest. Sagt es mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und erwecktem Kampfgeist.
Nein, mit einem Abstieg möchte sich der 36-Jährige am Saisonende nicht verabschieden. „Vielleicht ist es gut, dass wir diesmal nicht so einen Druck haben“, überlegt Marcel Mutz. Womit er sagen möchte: Als Favorit gehen die Panther nicht die Partie in Köln. Wobei man gerne die Erinnerungen an die vergangene Saison bemüht. Da gewannen die Gäste durch einen Treffer von Justus Ueberholz zwei Sekunden vor Schluss in Longerich. Das war ein Wahnsinnserlebnis. Davor hat man lange gezehrt.
Ein ähnliches Gefühl würde man gerne mal wieder genießen. Marcel Mutz: „Wichtig ist, dass wir ruhig bleiben.“Longerich belegt keinesfalls zufällig Rang sechs in der Drittliga-Tabelle, ist seit Jahren traditionell im vorderen Bereich platziert. „Die haben viel Qualität im Kader“, sagt Marcel Mutz. Und zieht daraus Positives: „Vielleicht tut es uns gut, diesmal nicht unbedingt gewinnen zu müssen.“
Wie zum Jahresbeginn in Opladen, wo auch (fast) alles für den Gastgeber sprach und die Panther eine außergewöhnliche Leistung abzurufen wussten. „Ein Befreiungsschlag dieser Art wäre schön“, findet der Trainer. Sonst wird die Partie gegen Schlusslicht Haßloch zwei Wochen später zur Nervenschlacht.
„Das müssen wir auf jeden Fall gewinnen“, macht der PantherTrainer klar.
Der Kader bleibt unverändert. Verändern soll sich aber die Ausbeute. 23 Tore bei 54 Angriffen – wie zuletzt gegen Homburg – das ist eindeutig zu wenig. Egal, ob in Longerich oder gegen Haßloch.
Regionalliga: HG Remscheid – HC Weiden (Sa., 19 Uhr, Halle Neuenkamp).
Die beiden Mannschaften sind nicht nur Tabellennachbarn, sondern auch punktgleich. Dazu gibt es eine weitere Gemeinsamkeit: Beide haben zuletzt ein wenig den Kontakt zur Spitze abreißen lassen.
Richtig weit weg von Tabellenführer Korschenbroich sind indes weder die HGR noch der HCW. Insofern könnte sich ein interessantes Spiel um die Verfolgerposition entwickeln. „Wir wollen unser Ding durchziehen und zeigen, dass wir zu recht so lange so weit oben gestanden haben“, sagt der Remscheider Trainer Nelson Weisz. Eine Eintagsfliege sei das nicht gewesen. Allerdings sorgt die personelle Situation nicht für Glücksgefühle bei den Verantwortlichen. Ole Vetterlein und Dominik Jung haben sich kürzlich gegen den Bergischen HC II Handverletzungen zugezogen. Kaum vorstellbar, dass sie in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen können. Ein schmerzlicher Verlust im rechten Rückraum. Dazu kommt, dass Sebastian Pflüger zwei Wochen nicht nur Verfügung steht und der Einsatz von Moritz Klose und Luka Sikic sehr ungewiss ist.
Für den Remscheider Übungsleiter Nelson Weisz steht fest: „Das macht es nicht einfacher. Aber gerade zu Hause wollen wir das Spiel für uns entscheiden.“
Straucheln ist verboten! An der Situation hat sich für die Bergischen Panther II nichts geändert. Wenn sie am Ende der Saison als Erster über die Ziellinie der Verbandsliga gehen wollen, müssen sie auch die unangenehme Aufgabe in Mülheim erfolgreich hinter sich bringen. „Alleine schon die Uhrzeit ist wenig lustig“, findet Trainer Erwin Reinacher mit Blick auf den Sonntagvormittag, wenn um 11.30 Uhr angepfiffen wird. Hinzu kommt für ihn: „Der Gegner ist stärker, als es der Tabellenplatz aussagt.“
Auf alle Fälle erwartet der Panther-Coach ein „schwieriges Spiel“. In der vergangenen Saison hatte man mit Ach und Krach ein Remis in Mülheim ergattert. Diesmal sollen es zwei Punkte sein. Da würde es einen schlanken Fuß machen, wenn Tobias Radermacher seine Erkältung bis Sonntag einigermaßen auskuriert hätte und mitwirken könnte. Zudem bleibt Philipp Schmitz (wurde am Mittwoch 29 Jahre alt) ein Sorgenkind. Seine lädierte Hand bereitet immer wieder Schmerzen und muss erneut untersucht werden.