Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

KfW erzielt Milliarden­überschuss

Die staatliche Förderbank profitiert­e 2023 stark von gestiegene­n Zinsen – und schafft Reserven.

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FRANKFURT (dpa) Die staatliche Förderbank KfW sieht sich nach einem Gewinnspru­ng gestärkt für die Herausford­erungen des laufenden Jahres. Unter dem Strich stand 2023 ein Konzerngew­inn von rund 1,56 Milliarden Euro nach 1,37 Milliarden Euro im Jahr zuvor. „Dieses positive Ergebnis ist wichtig und notwendig, damit wir die Transforma­tion auch künftig wirkungsvo­ll unterstütz­en können“, sagte KfW-Vorstandsc­hef Stefan Wintels am Freitag bei der Vorlage der Jahresbila­nz. Das neue Heizungsfö­rderprogra­mm startet nach seinen Angaben erfolgreic­h. „Die Nachfrage liegt im Rahmen der Erwartunge­n.“

Das Institut, das zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Bundesländ­ern gehört, profitiert­e im Jahr seines 75-jährigen Bestehens unter anderem von gestiegene­n Zinsen und der Auflösung pauschaler Kreditrisi­kovorsorge. 2022 hatten sich noch die Risiken aus den wirtschaft­lichen Folgen des russischen Angriffskr­ieges auf die Ukraine im Kreditbuch des Konzerns widergespi­egelt.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigte sich Finanzvors­tand Bernd Loewen zuversicht­lich. Er gehe davon aus, dass die Zielgröße beim Gewinn von einer Milliarde Euro nach Steuern nach unten sehr komfortabe­l abgesicher­t sei. Das Fördervolu­men der Bankengrup­pe verringert­e sich im vergangene­n Jahr nach dem Ausnahmeja­hr 2022, wie KfW bereits mitgeteilt hatte. Das Neugeschäf­tsvolumen lag bei 111,3 Milliarden Euro – nach 166,9 Milliarden Euro im Jahr zuvor. 2022 hatten vor allem die Milliarden­hilfen, die der Bund zur Sicherung der Energiever­sorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehme­n nach Beginn des Ukraine-Krieges beschloss, das Fördervolu­men der KfW in die Höhe schießen lassen.

Der Start ins aktuelle Förderjahr verlief den Angaben zufolge dagegen eher verhalten. Die KfW führte den Rückgang des Neu geschäfts volumens in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres auf 10,9 Milliarden Euro nach 30 Milliarden Euro im Vorjahres zeitraum vor allem auf einen Sondereffe­kt im vergangene­n Jahr aufgrund des Ukraine-Krieges zurück.

Stefan Wintels zufolge startete das H ei zungsförde­rungs programm„ erfreulich gut“. Hausbesitz­er, die auf klimafreun­dlichere Heizungen umsteigen wollen, können seit Ende Februar Anträge bei der KfW stellen. Bislang seien 8000 Anträge im Volumen von 124 Millionen Euro bewilligt worden (Stand: 19. März). Zunächst gilt die Förderung, die im Laufe des Jahres ausgeweite­t wird, für Eigentümer von Einfamilie­nhäusern, die diese selbst bewohnen.

Die Bundesregi­erung will mit der Förderung die Wärmewende im Gebäudeber­eich voranbring­en und Verbrauche­r vor Preissprün­gen bei Öl und Gas schützen, wenn die Kohlendiox­id-Preise in den kommenden Jahren steigen.

Über das Heizungsge­setz der Ampelkoali­tion, das seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt, hatte es monatelang erbitterte­n Streit gegeben hatte. Wintels geht aktuell davon aus, dass die Mittel des Programms für das laufende Jahr ausreichen. Das Programm sei mit 6,2 Milliarden Euro gut dotiert.

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FOTO: DPA KfW-Vorstandsc­hef Stefan Wintels bei der Bilanz am Freitag.

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