Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Brisantes Gipfeltreffen
FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg – das ist in der Frauen-Bundesliga das Duell der beiden Topteams.
WOLFSBURG/BERLIN (sid) Unangenehme Duelle gegen Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf? Gehören für Giulia Gwinn bald der Vergangenheit an. „Ja, es ist schon besser, sie zukünftig in unserer Mannschaft zu haben – obwohl wir fast nie direkt gegeneinander spielen“, gab die Verteidigerin des FC Bayern im „Kicker“-Gespräch lachend zu. Beim Gipfeltreffen zwischen den Münchnerinnen und dem VfL Wolfsburg stehen die beiden Nationalspielerinnen im Bundesliga-Titelkampf ein letztes Mal auf gegnerischen Seiten.
„Sie hat einfach eine enorme Präsenz und Ausstrahlung“, schwärmte Gwinn von ihrer zukünftigen Teamkollegin, die sich im Sommer dem Wolfsburger Dauerrivalen anschließt: „Es ist ein Mehrwert, wenn man sie im Team hat.“Noch ist es allerdings nicht so weit, am Samstag (17.45 Uhr/ARD, Dazn, Magentasport) wollen Oberdorf und Wolfsburg die Chance auf die Meisterschaft wahren. Doch die Vorzeichen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Verfolger Wolfsburg zuletzt eine 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim kassierte, geht Spitzenreiter Bayern nach einem souveränen 5:0 gegen RB Leipzig mit vier Punkten Vorsprung in das Topspiel.
Ein Sieg vor über 21.000 Fans in der VW-Arena „wäre nach den Ergebnissen der vergangenen Woche ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserer erfolgreichen Titelverteidigung“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Und nicht nur das – denn in München
denkt man bereits weiter. „Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung
kommt“, erklärte Hainer: „Wir wollen Wolfsburg als Nummer eins ablösen. Aktuell haben wir es geschafft – und wir werden alles dafür geben, dass es so bleibt.“
Vom Bayern-Masterplan ist auch Oberdorf überzeugt, die sich seit den aufsehenerregenden Neuigkeiten rar macht. Vor rund einem Monat war der Wechsel bekannt geworden, die deutsche Rekordablöse für die 22-Jährige soll zwischen 400.000 und 450.000 Euro liegen. Die „Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte“, habe ihr „sehr gut gefallen“, hatte Oberdorf ihre Entscheidung begründet. Sie machte nach vier Jahren beim Titelabonnenten aus Wolfsburg Gebrauch von einer Ausstiegsklausel in ihrem Vertrag, der eigentlich noch bis 2025 lief.