Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Große Spannung im Abstiegskampf
Fußball: Die Qual der Wahl. Vier der fünf höherklassigen Solinger Fußballteams absolvieren zeitgleich Heimspiele.
SOLINGEN Der Ausblick auf das anstehende Fußball-Wochenende in der Landes- und Bezirksliga verspricht vor allem Spannung in den unteren Regionen der Tabellen. Landesligist DV Solingen möchte mit einem Heimerfolg nicht nur seine Siegesserie fortsetzen, sondern sich auch weiter von der Abstiegszone entfernen. Noch mittendrin in dieser steckt Bezirksligist BV Gräfrath. Durch den Überraschungserfolg gegen Tabellenführer SSV Bergisch Born ist aber wieder Hoffnung am Flockertsholz aufgekeimt.
Landesliga: DV Solingen – VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler (Sonntag, 15.30 Uhr, Weyersberg).
In diesem Duell treffen zwei Teams mit guter Form aufeinander. Die Gäste sind seit vier Spielen unbesiegt, aber auch die Mannschaft von Trainer Engin Kizilarslan konnte fünf ihrer letzten sechs Pflichtspiele siegreich gestalten. Dadurch ist es gelungen, den Abstand auf die potenziellen Abstiegsplätze auf fünf Punkte anwachsen zu lassen – und das mit einem Spiel in der Hinterhand. Vom sicheren Klassenverbleib möchte Kizilarslan jedoch noch nicht sprechen: „So lange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir um unseren Platz in der Liga kämpfen müssen – da werden noch einige Endspiele auf uns zukommen.“
Das nächste am kommenden Sonntag wird ein durchaus anspruchsvolles für die Weyersberger, denn die Gäste spielen als Aufsteiger eine herausragende Saison und stehen derzeit auf dem dritten Platz. „Trotzdem wollen wir unsere Serie aus den letzten Wochen beibehalten“, sagt Kizilarslan. Grund zur Hoffnung darauf bietet auch die mögliche Rückkehr der in der Vorwoche ausgefallenen Florian Ricken, Jens Perne sowie Tarkan Türkmen.
Bezirksliga: BV Gräfrath – HSV Langenfeld (Sonntag, 15.30 Uhr, Flockertsholz).
„Im Keller brennt noch Licht.“Mit diesen Worten umschrieb BVG-Trainer Sascha Schulz am Sonntagabend den 2:0-Überraschungserfolg seiner Mannschaft beim Spitzenreiter Bergisch Born. Tatsächlich war es ein Erfolg, der der Mannschaft neues Leben eingehaucht zu haben scheint: „Das war gerade für den Kopf extrem wichtig“, meint Schulz. Denn eine mental starke Leistung wird aller Voraussicht nach auch gegen den Tabellendritten vonnöten sein – zumal der BVG mit dem HSV ohnehin noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen hat. Beim damaligen Tabellenführer hielten die Gräfrather lange ein 1:1. Drei umstrittene Platzverweise sorgten schlussendlich doch noch für die 1:3-Niederlage. „Da haben wir was geradezurücken“, meint Schulz. Trotzdem möchte er mit seinem Team nicht die Flucht nach vorne suchen, auch wenn sich die Langenfelder mit 14 Gegentreffern in drei Spielen durchaus anfällig zeigten: „Wir werden bei unseren Stärken bleiben und aus einer kompakten Defensive immer wieder Nadelstiche setzen und versuchen, Zählbares zu holen“, sagt Schulz.
Auch wenn die entscheidenden Wochen erst im April kommen, wenn es gegen die direkte Konkurrenz geht.
Bezirksliga: FSV Vohwinkel – SV Solingen (Sonntag, 15.30 Uhr, Bahnstraße).
In Wuppertal kommt es am Sonntag zum Duell der Torjäger. Der treffsicherste Schütze der Bezirksliga, Frederik Lühr (29 Tore), trifft auf seinen ärgsten Verfolger vom SV, Davide Mangia (22 Tore). Es ist unterdessen allerdings kein Bestreben von SV-Coach Rossi Tilaro, seinem Stürmer in diesem Spiel ein paar Extra-Tore aufzulegen: „Wir freuen uns über jeden, der trifft. Davide ist sowieso immer heiß auf Tore, da braucht er uns nicht für.“Am wichtigsten sei der Sieg, denn mit diesem könnte man bis auf einen Punkt an die viertplatzierten Wuppertaler heranrücken und würde dem anvisierten dritten Platz wieder einen Schritt näherkommen.
Bezirksliga: 1. Spvg. Wald 03 – SSV Germania Wuppertal (Sonntag, 15.30 Uhr, Carl-Ruß-Straße).
Der Ärger über den verspielten Sieg beim Dabringhauser TV am vergangenen Sonntag (3:3 nach 3:1) ist beim Sportlichen Leiter der Walder, Peter Resvanis, immer noch groß: „Wir sind wieder in unseren alten Trott verfallen und überheblich geworden, das geht nicht.“Ein weiteres, immer wiederkehrendes Problem der vergangenen Jahre ist die defensive Anfälligkeit – auch unter Sahin Sezer blieb 03 in keinem Spiel ohne Gegentor. Eine Bilanz, die sich nicht mehr ändern wird, denn Verein und Coach gehen ab sofort getrennte
Wege. „Unsere Defensive ist und bleibt eine Katastrophe. Ich hoffe, dass gegen Germania mal die Null steht und wir die drei Punkte zu Hause behalten“, sagt Resvanis. Hoffnungsträger dafür ist Winterneuzugang Tayfun Uzunlar. Der Innenverteidiger, der von DV kam, könnte nach überstandener Verletzung sein erstes Spiel von Beginn an machen.
Bezirksliga: TSV Solingen – Dabrinhauser TV (Sonntag, 15.30 Uhr, Höher Heide).
Nach dem Aus im Pokal in der vergangenen Woche gegen den 1. FC Monheim ist auch das letzte große Saisonziel des TSV verpasst worden: Die Saison abschenken wird man an der Höher Heide aber sicher nicht: „Unser Anspruch bleibt trotzdem, jedes Spiel zu gewinnen. Wir schauen jetzt auf die Rückrundentabelle, und da können wir Platz zwei zurückerobern“, erklärt der Sportliche Leiter des TSV, Yorik Heiber. Dafür brauche es gegen die zuletzt sechsmal sieglosen Remscheider aber eine konzentrierte und fokussierte Leistung.