Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Welch ein Kämpfer für Wald“
Dr. Hans-Joachim MüllerStöver ist ebenso engagiert wie hartnäckig. Er half dabei, das Freibad Ittertal und die Walder Kirche zu erhalten. Nun ist er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
SOLINGEN Zu denen, die sich zufrieden zurücklehnen, gehört Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver nicht. Er, den seine Wegbegleiter nur „Jochen“nennen, lässt nicht locker, wenn er etwas erreichen will. Dabei ist er nicht immer bequem. Auf diese Art hat der Walder vieles erreicht. Die größte Lebensleistung des heute 81-Jährigen sei der Erhalt des Freibades im Ittertal, blickte sein Weggefährte Guido Rohn zurück. Der Geehrte selbst hat vor Jahren einmal die Umgestaltung des Walder Ortskerns als Höhepunkt seiner politischen Tätigkeit bezeichnet. Für sein Engagement in vielen Bereichen erhielt Müller-Stöver jetzt das Bundesverdienstkreuz.
Das Beispiel des engagierten Walders lade nicht nur zum Zurückblicken ein, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) bei der kleinen Feierstunde zur Verleihung des Verdienstordens im Rathaus. Bei allen Verdiensten, auf die „Jochen“MüllerStöver stolz sein könne, lade sein Beispiel auch dazu ein, den Blick nach vorne zu richten. Müller-Stöver habe immer wieder gezeigt, dass es sich lohne anzupacken, wenn man mit etwas nicht zufrieden sei. Die Demokratie sei niemals perfekt oder fertig. Sie lebe von denen, die sich engagieren und sich dabei Optionen für die Zukunft überlegen, betonte Kurzbach. Aktuell hätten viele Menschen ihre „Utopie auf die Zukunft“verloren. Sie fühlten sich ausgeliefert. Wer aber etwas bewegen oder verbessern wolle, solle sich ein Beispiel an Hans-Joachim Müller-Stöver nehmen.
Vor allem im politischen Bereich war und ist Müller-Stöver aktiv – unter anderem 15 Jahre lang als Walder Bezirksvorsteher, langjähriger Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Wald oder als Ratsmitglied. Auch auf kultureller und sozialer Ebene bewegte er in Wald viel – sei es im Walder Bürgerverein oder als Vorsitzender der Denkmalstiftung der Walder Kirche.
Auch sorgte er zusammen mit anderen dafür, dass die Walder Stadtteilbücherei in die Schulbibliothek der Friedrich-Albert-Lange-Schule integriert wurde. Jahrelang war der Arzt und Chirurg Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums.
„Unfassbar – welch ein Typ, welch ein Kämpfer für Wald“, lobte Guido Rohn, der selbst Träger des Bundesverdienstkreuzes ist. Unter anderem sei Müller-Stöver auch der Erhalt der Grundschule Rosenkamp zu verdanken. „Legendär“sei es auch gewesen, wie Müller-Stöver als Oberbürgermeister-Kandidat seiner Partei das seinerzeit geplante Kombibad „versenkt“habe.
Sichtlich gerührt erklärte HansJoachim Müller-Stöver, dass er die Auszeichnung stellvertretend für viele Weggefährten entgegennehme. Für ehrenamtliche Arbeit wende man zwar viel Zeit und Geduld auf, erklärte er gegenüber den rund 20 geladenen Gästen. Sie gebe einem aber viel zurück. „Man sieht mehr von der Welt und macht Erfahrungen, die man sonst nicht gemacht hätte.“Und manches Mal habe er auch die Anerkennung derer gespürt, für die er etwas verändert habe.