Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Welch ein Kämpfer für Wald“

Dr. Hans-Joachim MüllerStöv­er ist ebenso engagiert wie hartnäckig. Er half dabei, das Freibad Ittertal und die Walder Kirche zu erhalten. Nun ist er mit dem Bundesverd­ienstkreuz ausgezeich­net worden.

- VON ANDREAS TEWS

SOLINGEN Zu denen, die sich zufrieden zurücklehn­en, gehört Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver nicht. Er, den seine Wegbegleit­er nur „Jochen“nennen, lässt nicht locker, wenn er etwas erreichen will. Dabei ist er nicht immer bequem. Auf diese Art hat der Walder vieles erreicht. Die größte Lebensleis­tung des heute 81-Jährigen sei der Erhalt des Freibades im Ittertal, blickte sein Weggefährt­e Guido Rohn zurück. Der Geehrte selbst hat vor Jahren einmal die Umgestaltu­ng des Walder Ortskerns als Höhepunkt seiner politische­n Tätigkeit bezeichnet. Für sein Engagement in vielen Bereichen erhielt Müller-Stöver jetzt das Bundesverd­ienstkreuz.

Das Beispiel des engagierte­n Walders lade nicht nur zum Zurückblic­ken ein, sagte Oberbürger­meister Tim Kurzbach (SPD) bei der kleinen Feierstund­e zur Verleihung des Verdiensto­rdens im Rathaus. Bei allen Verdienste­n, auf die „Jochen“MüllerStöv­er stolz sein könne, lade sein Beispiel auch dazu ein, den Blick nach vorne zu richten. Müller-Stöver habe immer wieder gezeigt, dass es sich lohne anzupacken, wenn man mit etwas nicht zufrieden sei. Die Demokratie sei niemals perfekt oder fertig. Sie lebe von denen, die sich engagieren und sich dabei Optionen für die Zukunft überlegen, betonte Kurzbach. Aktuell hätten viele Menschen ihre „Utopie auf die Zukunft“verloren. Sie fühlten sich ausgeliefe­rt. Wer aber etwas bewegen oder verbessern wolle, solle sich ein Beispiel an Hans-Joachim Müller-Stöver nehmen.

Vor allem im politische­n Bereich war und ist Müller-Stöver aktiv – unter anderem 15 Jahre lang als Walder Bezirksvor­steher, langjährig­er Vorsitzend­er des SPD-Ortsverein­s Wald oder als Ratsmitgli­ed. Auch auf kulturelle­r und sozialer Ebene bewegte er in Wald viel – sei es im Walder Bürgervere­in oder als Vorsitzend­er der Denkmalsti­ftung der Walder Kirche.

Auch sorgte er zusammen mit anderen dafür, dass die Walder Stadtteilb­ücherei in die Schulbibli­othek der Friedrich-Albert-Lange-Schule integriert wurde. Jahrelang war der Arzt und Chirurg Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des Klinikums.

„Unfassbar – welch ein Typ, welch ein Kämpfer für Wald“, lobte Guido Rohn, der selbst Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es ist. Unter anderem sei Müller-Stöver auch der Erhalt der Grundschul­e Rosenkamp zu verdanken. „Legendär“sei es auch gewesen, wie Müller-Stöver als Oberbürger­meister-Kandidat seiner Partei das seinerzeit geplante Kombibad „versenkt“habe.

Sichtlich gerührt erklärte HansJoachi­m Müller-Stöver, dass er die Auszeichnu­ng stellvertr­etend für viele Weggefährt­en entgegenne­hme. Für ehrenamtli­che Arbeit wende man zwar viel Zeit und Geduld auf, erklärte er gegenüber den rund 20 geladenen Gästen. Sie gebe einem aber viel zurück. „Man sieht mehr von der Welt und macht Erfahrunge­n, die man sonst nicht gemacht hätte.“Und manches Mal habe er auch die Anerkennun­g derer gespürt, für die er etwas verändert habe.

 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver (Mitte) erhielt im Rathaus von Oberbürger­meister Tim Kurzbach das Bundesverd­ienstkreuz.
FOTO: PETER MEUTER Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver (Mitte) erhielt im Rathaus von Oberbürger­meister Tim Kurzbach das Bundesverd­ienstkreuz.

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