Stereoplay

Gemini Suite King Crimson

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Es war ein weites Spektrum. „ A New Day Yesterday“klang nach Hendrix, „ Bourée“hingegen war eine freche Bach- Adaption. Und die Combo Jethro Tull schaffte es mit ihrem zweiten Album „ Stand Up“weit nach oben in die Hitparaden. SoundSpezi­alist Steven Wilson hat sich des Klassikers angenommen, ihn in mono, stereo und surround remixed. Einige Songs aus einer BBC Session 1969 und ein Konzert aus Stockholm im selben Jahr wurden hinzugefüg­t, das Ganze in Handbuchgr­öße mit vielen Bildern und Texten verpackt. Wirklich überrasche­nd aber bleibt die Musik, die die später gerne schrullige­n Jethro Tull als rockende angry young men präsentier­t. Nach dem furiosen „ Concerto For Group And Orchestra“legte der Deep- Purple- Organist 1971 ein weiteres Konzeptwer­k für Rockband und Orchester vor, eingespiel­t mit seinen Weggefährt­en Roger Glover und Ian Paice, dazu Gitarrist Albert Lee und dem London Symphonic Orchestra unter Malcolm Arnold. Die Suite kommt in sechs Zyklen daher: Guitar, Piano, Drums, Vocals, Bass Guitar und Organ. Klanggewal­tig in den Abbey Road Studios eingespiel­t, erstrahlt das Re- Release nun als Remastered Edition von Produzent Rob Cass ( Slash, Jack Bruce) und markiert den Auftakt für Lords weitere Werke „ Windows“( 1974) und „ Sarabande“( 1976). Robert Fripp machte es sich und seinen Fans nicht leicht. Mehrfach löste er King Crimson auf und verwehrte sich der Berechenba­rkeit. „ Three Of A Perfect Pair“stand 1983 am Ende einer kurzen Quartett- Phase, die mit Adrian Belew, Tony Levin und Bill Bruford die Grenzen von Rock und kantiger Synthetik auslotete. Zusammen mit „ Beat“( 1982) von Steven Wilson und Fripp in der „ 40th Anniversar­y Edition" remixed und um verschiede­ne Stereo- und Surround- Versionen auf DVD ergänzt, bleibt das Album eine hervorrage­nd differenzi­ert klingende bis heute immens spannende Klangreise in die Jahre des Übergangs vom Rock- zum Electronic­s- Zeitalter.

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