Fern der Rockwelt
Für Dominic Miller ist „ Silent Light“ein Schritt in eine neue Richtung. Bislang produzierte der als Gitarrist von Sting bekannt gewordene langjährige Londoner und derzeit WahlFranzose seine SoloAlben im Heimstudio unter Eigenregie. Nun aber begibt er sich unter ästhetische Obhut von Manfred Eicher und spielte die Musik im High- End- Paradies der Rainbow Studios von Jan- Erik Kongshaug in Oslo ein, ohne ProTools und zusätzliche Spuren. „ Sich auf die Ursprünge zu besinnen, ist oft beängstigend“, erläutert Miller die Kehrtwende. „ Bei mir war es jetzt an der Zeit, die ganzen Manipulationen der Musik hinter mir zu lassen. ECM kam daher gerade richtig. Ich wollte meine Nylonsaiten einfach an ein Mikrofon stellen und aufnehmen, keine Oberdubs. Das ist eine Herausforderung, denn gerade mit der Gitarre ist es schwer, Stücke zu schreiben, die für sich selbst stehen.“Es war eine gute Entscheidung. Miller kann sich nicht nur auf seine im harmonischen Detail leuchtende, einem betörend gelassenen Flow folgende Musik konzentrieren, sondern einem präsenten, ausgewogenen Instrumentalklang vertrauen. Dezent ergänzt ihn an manchen Stellen der Percussionist Miles Gould, der sich auch für ein Stück an das Schlagzeug setzt. Im Ganzen ist dieses Album jedoch eine wohllautende Positionsbestimmung eines introvertierten Rockmusikers, der seine Fluchten abseits des Lärms der großen Bühnen findet.