Landshamer, Vondung, Tarver, Wolf, Chor des BR, Concerto Köln, Dijkstra ( 2016)
der Fall ist; stattdessen zählt er ca. 40 Sängerinnen und Sänger. Dennoch schafft Dijkstra es, die polyphone Vielschichtigkeit der Partitur präzise aufzufächern. Dabei erreicht er verblüffende Agilität und schillernde Farbwerte. Keinerlei Hetze entfaltet sich im „ Kyrie“, das fast schon klassische Proportionen erhält. In kammermusikalischen Momenten wie dem „ Laudamus te“führt Dijkstra Solisten, Chor und Ensemble zu pointiertem Zusammenspiel und feinsten Nuancen. Die großen Chorszenen atmen frei, finden zu präzisen Dissonanzen und entfalten sich in prachtvollen Schlussakkorden. Das alles ergibt musikalisch wie inhaltlich Sinn. Die rhetorische Eindringlichkeit von Anke Vondung ( Mezzo sopran) und der wunderbar flexible Bassbariton von Andreas Wolf verdienen besondere Hervorhebung. Auf einer Bonus- CD ist der Box eine spannende, 78- minütige Einführung in die kompositorischen und religiösen Geheimnisse des Werkes beigegeben.