Tivoli Model One Digital+ Cube
Ganz zu Anfang seiner außergewöhnlichen Karriere drehte Tivoli Audio die Uhren gehörig zurück. Alle redeten von DAB, und die von Henry Kloss gegründete US- Firma beglückte und verzückte die Welt mit dem Nostalgieradio Model One, das klassisch aufgebaute UKW- Technik in ein Holzgehäuse packte – des warmen Klangs wegen.
Das Holzkleid hat sich das Model One Digital bewahrt. Doch ansonsten gilt das Motto „ Zurück aus der Zukunft“. Das schmucke Kästchen kann Songs via WLAN vom eigenen Smartphone oder von einem DLNANetzwerkserver streamen und wird über die Tivoli Audio Wireless App gesteuert. Mit seinem Außenborder namens Cube – er heißt, wie er aussieht – spielt es sogar in Stereo. Man kann aber auch beide TivoliTeile in separaten Zonen mit unterschiedlicher Musik füttern.
Was die Quellenwahl betrifft, steht neben DAB+ und AUX noch Bluetooth bereit. Außerdem unterstützt Tivoli Online- Dienste wie Spotify Connect, Deezer oder Tidal. Doch vor das Hörvergnügen haben die Macher einiges an Arbeit gestellt. An sich ist die Installation vom Konzept her einfach. In der Praxis gab es Probleme, weil die beiden Lautsprecher sich wieder aus dem Netzwerk verabschiedeten und meist erst nach dem x- ten Versuch das taten, was sie sollten. Auch das dunkle, schlecht ablesbare Display am Model One Digital ließ wenig Begeisterung aufkommen.
Der erste Mucks schockte
Das änderte sich mit den ersten Takten der ausgewogenen, natürlichen Musikwiedergabe. Den ersten Mucks gab das Duo allerdings schon als Krachen während der Installation ab, was einen eher zusammenzucken ließ. Nun erzeugte der satte Wohlklang positive Emotionen. Der Bass war für diese Gewichtsklasse satt und konturiert. Allerdings el auf, dass gerade im Tieftonbereich das größere Model One den kleinen Cube etwas abhängte.
Überhaupt war die Abbildung zwar breiter als mit nur einem Lautsprecher, aber spezi sche HiFi- Kriterien wie Fokus und Plastizität blieben weit hinter dem zurück, was die Mitbewerber von Bose oder Riva zustande brachten. Zudem trübten auch im Betrieb kleine konzeptionelle Mängel etwas die Freude an der digitalen Wiedergeburt des Model One. Wer am Gerät die Lautstärke regeln wollte, beein usste nur einen Kanal. Was soll man sagen: ein solides, schönes, wohlklingendes Duo mit kleinen Macken.