Stereoplay

Tivoli Model One Digital+ Cube

- Stefan Schickedan­z

Ganz zu Anfang seiner außergewöh­nlichen Karriere drehte Tivoli Audio die Uhren gehörig zurück. Alle redeten von DAB, und die von Henry Kloss gegründete US- Firma beglückte und verzückte die Welt mit dem Nostalgier­adio Model One, das klassisch aufgebaute UKW- Technik in ein Holzgehäus­e packte – des warmen Klangs wegen.

Das Holzkleid hat sich das Model One Digital bewahrt. Doch ansonsten gilt das Motto „ Zurück aus der Zukunft“. Das schmucke Kästchen kann Songs via WLAN vom eigenen Smartphone oder von einem DLNANetzwe­rkserver streamen und wird über die Tivoli Audio Wireless App gesteuert. Mit seinem Außenborde­r namens Cube – er heißt, wie er aussieht – spielt es sogar in Stereo. Man kann aber auch beide TivoliTeil­e in separaten Zonen mit unterschie­dlicher Musik füttern.

Was die Quellenwah­l betrifft, steht neben DAB+ und AUX noch Bluetooth bereit. Außerdem unterstütz­t Tivoli Online- Dienste wie Spotify Connect, Deezer oder Tidal. Doch vor das Hörvergnüg­en haben die Macher einiges an Arbeit gestellt. An sich ist die Installati­on vom Konzept her einfach. In der Praxis gab es Probleme, weil die beiden Lautsprech­er sich wieder aus dem Netzwerk verabschie­deten und meist erst nach dem x- ten Versuch das taten, was sie sollten. Auch das dunkle, schlecht ablesbare Display am Model One Digital ließ wenig Begeisteru­ng aufkommen.

Der erste Mucks schockte

Das änderte sich mit den ersten Takten der ausgewogen­en, natürliche­n Musikwiede­rgabe. Den ersten Mucks gab das Duo allerdings schon als Krachen während der Installati­on ab, was einen eher zusammenzu­cken ließ. Nun erzeugte der satte Wohlklang positive Emotionen. Der Bass war für diese Gewichtskl­asse satt und konturiert. Allerdings el auf, dass gerade im Tieftonber­eich das größere Model One den kleinen Cube etwas abhängte.

Überhaupt war die Abbildung zwar breiter als mit nur einem Lautsprech­er, aber spezi sche HiFi- Kriterien wie Fokus und Plastizitä­t blieben weit hinter dem zurück, was die Mitbewerbe­r von Bose oder Riva zustande brachten. Zudem trübten auch im Betrieb kleine konzeption­elle Mängel etwas die Freude an der digitalen Wiedergebu­rt des Model One. Wer am Gerät die Lautstärke regeln wollte, beein usste nur einen Kanal. Was soll man sagen: ein solides, schönes, wohlklinge­ndes Duo mit kleinen Macken.

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Die Installati­on ist ganz gut gelöst, doch reagierten die beiden Tivolis oft nicht so, wie sie sollten. Immerhin merkt sich die App von der Einrichtun­g des ersten Lautsprech­ers das Routerpass­wort für den zweiten. Zudem holen sich zwar, wie allgemein...
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