Bose Soundtouch 10
Der Bose SoundTouch 10 debütierte bereits 2015. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis die Amerikaner das lange erwartete Feature nachlieferten, das es ermöglicht, zwei der Wireless- Lautsprecher zu einem Stereopaar zu vereinen. Damit lässt sich neben der Räumlichkeit auch der erzielbare Maximalpegel verbessern.
Was die SoundTouch App betrifft, blieb bis auf die StereoFunktion alles weitgehend beim Alten. Bose setzte von Anfang an auf ein wohldosiertes Maß an Simplizität und Funktionalität. Frühere Versionen der Software waren zwar weniger schick, aber in manchen Punkten übersichtlicher gestaltet.
Der WLAN- Lautsprecher spielt Musik von DLNA-kompatiblen Musikservern, von PCs im Netzwerk oder von OnlineDiensten wie Spotify ab. Dabei akzeptiert der SoundTouch 10 auch Zuspielungen via Bluetooth, die er auf Wunsch via WLAN im ganzen Heimnetz- werk verteilt. Allerdings lassen sie sich nur innerhalb einer bereits im Music- Player angewählten Playlist aus der Bose App steuern.
Eine Spezialität sind die brillanten Favoriten- Speicher, die sich nicht nur über sechs Buttons in der App, sondern auch direkt am Gerät oder auf der Fernbedienung abrufen lassen. Damit hat der Nutzer direkten Zugriff auf seine Lieblingsmusik. Ob es sich dabei um Webradio- Sender oder Alben von einer NAS handelt, spielt keine Rolle. Damit schlägt Bose die Brücke zur Simplizität von Kofferradios und holt Ältere ins Boot.
Im Hörtest zeigte das aus klangförderndem Verbundwerkstoff gebaute Bose bekannte Qualitäten im Doppelpack. Die innere Stimmigkeit der Musikwiedergabe pro tierte vom Breitband- Know- how der Amerikaner. Auch wenn andere dank DSP- Weichen einen glatteren Frequenzgang hinbiegen, überzeugt die bewährte Formel, einen möglichst ausgewogenen Treiber ohne Übergänge laufen zu lassen, die leider noch immer im Mitteltonbereich liegen, wo unser Gehör am emp ndlichsten ist. Das ergibt ein mitreißendes Timing und eine Form von Natürlichkeit, die selbst minimale Kolorationen aufwiegt. Bose verzichtet auch auf die verbreitete, frühe Beschneidung im Bass, um höhere Pegel zu ermöglichen. Dadurch gehen beim lauten Hören etwas Durchzeichnung und Präzision verloren, aber das hervorragende Timing bleibt davon unberührt. Zudem verschiebt sich dieser Punkt durch Stereo- Wiedergabe in Bereiche, die im Alltag gewöhnlich nicht erreicht werden. Dann konkurrieren sogar Bühnenbreite und Fokus mit richtigen kleinen HiFi- Anlagen.