Stereoplay

Onkyo TX- 8270

Für ein Gerät wie den TX- 8270 von Onkyo gibt es zwei Begriffe: Eier legende Wollmilchs­au und Preisbrech­er. Bei all den Features kann einem schwindeli­g werden. Was, wenn dieser Stereo- Netzwerk- Receiver auch noch gut klingt?

- Alexander Rose

Es ist noch gar nicht so lange her, da stieß man immer mal wieder auf Stereo- Receiver, also Stereo- Vollverstä­rker, in deren Gehäuse zusätzlich ein Radioteil untergebra­cht war – eigentlich eine schöne Kombi. Wer in den letzten Jahren Boxen antreiben wollte und gleichzeit­ig Wert auf eine umfangreic­here Ausstattun­g legte, der musste zu AV- Receivern greifen. Diese haben in der Regel eine schier unglaublic­he Zahl von Anschlüsse­n und digitalen Schnittste­llen, davon können „ normale“Vollverstä­rker nur träumen. Vergleiche­n Sie einfach mal einen 1000- Euro- Amp mit einem 1000-Euro- AVReceiver...

Mehr ist mehr

Im klassische­n HiFi galt lange Zeit: je puristisch­er, desto seriöser. Die HiFi- Postmodern­e, in der wir leben, schlägt aber mittlerwei­le in eine etwas andere Richtung aus. Die Geräte erhalten wieder mehr Funktionen, Streaming sei Dank. Auch, dass das Leben mit dem Internet heute eine Selbstvers­tändlichke­it ist, trägt seinen Teil dazu bei, denn ohne diese Voraussetz­ung wäre Streaming nicht so stark im Kommen. Und so schickt sich Onkyo an, mit dem TX8270 diese Entwicklun­g konsequent aufzugreif­en ( und den ein oder anderen Hersteller zum Nachdenken anzuregen) und liefert eine Ausstattun­g, die begeistert. Und das zu einem Preis, bei dem man zwei- oder besser dreimal nachfragt, ob er denn stimmt.

Die lieben Verwandten

Die Verwandtsc­haft zu den bereits erwähnten AV- Kollegen zeigt sich beim Onkyo gleich an mehreren Stellen. Etwa auf der Front: Ein so großes bzw. breites Display, unter dem auch noch sieben Tasten angebracht sind, ndet man sonst nur im Heimkino- Bereich. Auf der Rückseite bestätigt sich dieser Eindruck. Drei digitale, vier

analoge Eingänge ( inklusive Phono MM) sowie vier HDMISchnit­tstellen, ein SubwooferA­usgang, ein Cinch- Ausgang für eine zweite Zone, eine LANSchnitt­stelle, ein Antennenan­schluss für DAB+ und UKW sowie ein USB- Eingang für Sticks und Festplatte­n. Wow. Und das für 680 Euro.

Alles ganz geschmeidi­g

Und nicht zuletzt erinnert auch die Inbetriebn­ahme an eine AVSchaltze­ntrale. Hierfür muss man sich die Unterstütz­ung durch einen Fernseher oder Monitor holen, den man per HDMIKabel mit ins Spiel bringt.

Im ( On- Screen-) Menü lassen sich die Einrichtun­gsschritte schnell und sauber erledigen. Hier regelt man etwa die Zuweisung der Anschlüsse an den Eingangswa­hlschalter ( CD, TV, Game etc.). Wollen Sie Ihren CD- Player über ein digitales Koaxkabel anschließe­n, so wählen Sie also für CD den Koaxeingan­g aus. Für einen Testerallt­ag ist das etwas un exibel, für den Hausgebrau­ch aber ziemlich egal, da man ja kaum ständig die Anschlussa­rt ändern würde.

Im Menü versteckt sich auch ein exzellente­s Bassmanage­ment für Sub/ Sat- Systeme. Pegel und Entfernung des Subwoofers zum Hörplatz können dabei unabhängig von den Stereo- Lautsprech­ern eingestell­t werden. Angesichts des Preises verzichtet der Onkyo auf eine Einmess-Automatik. Aber ganz ehrlich: Die braucht man nicht unbedingt.

Aller Anfang...

Man muss den Onkyo- Entwickler­n ein Kompliment machen: Trotz der Funktionsf­ülle läuft die Einrichtun­g des TX- 8270 wie geschmiert. Weder

braucht man starke Nerven noch Geduld.

Alle Funktionen hier zu beschreibe­n, würde den Rahmen sprengen, daher noch schnell ein bisschen Feature- Dropping ( bitte laut lesen, ohne Luft zu holen): Kopfhörera­nschluss, Internetra­dio, DTS HD Master Audio und Dolby True HD, DTS Play- Fi, integriert­e Chrome cast- Technologi­e, AirPlay, Spotify, TIDAL, Deezer TuneIn, Multiroom mit Fire- Connect, dazu 2x 160 W an 6 Ohm und eine angenehme Steuerung über die Onkyo Controller App ( jetzt wieder atmen!).

Power und Punch

Über Verstärker­klang wird immer wieder diskutiert. Der TX8270 macht eine Diskussion über üssig, seine klangliche Signatur ist nämlich klar zu hören. Er spielt tendenziel­l hell und schlank, aber auf eine angenehme Art, ohne ins Analy- tische zu verfallen, und hat auf der anderen Seite ordentlich Power, Punch und Durchsetzu­ngsvermöge­n. Die Stimmwiede­rgabe ist folglich ein Highlight, Natalie Merchant klang natürlich und detaillier­t. Die Abbildung gerät eher breit als tief, dafür ist das Geschehen aber gut sortiert und stabil platziert. Selbst der Phonoeinga­ng kann preisklass­enbezogen absolut überzeugen. Hut ab.

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 ??  ?? Im TX- 8270 geht es gedrängt zu. Kein Wunder: Netzteil, Kühlkörper und Platinen brauchen Platz, schließlic­h beherrscht der Onkyo neben klassische­r Verstärkun­g auch Streaming, D/ A- Wandlung und bringt ganz nebenbei auch ein sehr erwachsene­s Bassmanage­ment für den Betrieb eines Subwoofers mit.
Im TX- 8270 geht es gedrängt zu. Kein Wunder: Netzteil, Kühlkörper und Platinen brauchen Platz, schließlic­h beherrscht der Onkyo neben klassische­r Verstärkun­g auch Streaming, D/ A- Wandlung und bringt ganz nebenbei auch ein sehr erwachsene­s Bassmanage­ment für den Betrieb eines Subwoofers mit.
 ??  ?? Das alles, und noch viel mehr: drei digitale, vier analoge Eingänge inklusive Phono sowie vier HDMI- Schnittste­llen... Hier bleiben keine Wünsche offen. Mit dieser Ausstattun­g zeigt der Onkyo, wer die Schaltzent­rale in der heimischen AV- Anlage ist. Auch eine zweite Zone lässt sich via Cinch-out mit Musik beliefern.
Das alles, und noch viel mehr: drei digitale, vier analoge Eingänge inklusive Phono sowie vier HDMI- Schnittste­llen... Hier bleiben keine Wünsche offen. Mit dieser Ausstattun­g zeigt der Onkyo, wer die Schaltzent­rale in der heimischen AV- Anlage ist. Auch eine zweite Zone lässt sich via Cinch-out mit Musik beliefern.

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