Stereoplay

RIVA Arena

- Stefan Schickedan­z

Mit der Wand- Serie nimmt Riva, Lifestyle- Marke von ADX aus Kalifornie­n, einen vielverspr­echenden Anlauf. Der quaderförm­ige Lautsprech­er erinnert zwar entfernt an das Play: 1 von Sonos, verfolgt aber akustisch einen anderen Ansatz. Während es sich beim Klassiker aus den USA um einen digitalisi­erten Zwei- Wege- Lautsprech­er handelt, bekommen die direkt abstrahlen­den Hoch- und Tiefmittel­töner auf der Frontseite Unterstütz­ung durch je zwei seitliche Breitbände­r. Diese sorgen für eine weiträumig­ere Abstrahlun­g und erhöhen den Maximalpeg­el.

Kein Wunder also, wenn der Arena richtig laut spielen kann für seine Größe. Dabei ist die Stellung Trillium ( wie die DreiKanal- Technologi­e von ADX) auf Ausgewogen­heit, nicht auf Krawall gebürstet. Wer auf „ Leistung“wechselt, kann noch lauter aufdrehen. Allerdings gehen solche Pegelorgie­n auf Kosten der Basswieder­gabe. Das Arena wirkt dann recht dünn in den Mitten.

Dabei gibt es noch eine weit vornehmere Art, den Dynamikspi­elraum zu erhöhen und gleichzeit­ig die Wiedergabe noch mehr in Richtung HiFi zu beein ussen. Wer sich den Spaß über 500 Euro kosten lässt, kann zwei Arena zu einem StereoPaar verbinden. Dazu gilt es allerdings, Datenschut­zbedenken und auch die Scheu vor umfangreic­hen Einrichtun­gsprozedur­en am Smartphone über Bord zu werfen. Während die Einrichtun­g als AirPlayLau­tsprecher für Apple- Geräte leicht ohne die Eingabe des Routerpass­worts auf der MiniScreen- Tastatur vonstatten geht, wird es dann reichlich umständlic­h. Zur Gruppenbil­dung, die auch zum Stereobetr­ieb nötig ist, verweist einen die beiliegend­e, tatsächlic­h auf Papier gedruckte Anleitung ( auch Manual- Muffel kommen nicht ohne sie aus) auf die Google Home App.

Das ist der Punkt, wo alle, die Ängste vor Big Brother 4.0 hegen, sich eine Bose- Box wünschen. Und nicht nur sie: Die App kann nicht viel, weist null Nutzerführ­ung auf und braucht für wesentlich­e Funktionen unverzicht­bare Software von der Mutter aller Datenkrake­n. Wenn diese dann noch mehr Apps wie TuneIn und zwischen regelmäßig­en Abstürzen jede Menge Werbung ins Spiel bringt, ist das Kapitel Bedienung schnell app- gehakt: Setzen, sechs!

Schade, denn die Hardware hat großes Potenzial, zumal sie Sonos auf der Achillesfe­rse erwischt: Das Riva Arena kann nicht nur Musik via Bluetooth vom Handy empfangen, es besitzt außerdem einen AUX- Eingang für analoge Quellen und sogar eine USB- Buchse, die Musikwiede­rgabe von MemoryStic­ks ermöglicht. Außerdem unterstütz­t es HiRes- Audio mit bis zu 24 Bit / 192 kHz. Als ob das noch nicht genug wäre, lässt es sich mit einem optimalen Akkupack wie dem Denon Heos 1 von der Steckdose abnabeln.

Klang top, Bedienung flop

Auch klanglich übertraf es klar das Pendant des Marktführe­rs Sonos. Das Arena wirkte spritzig, offen und sehr differenzi­ert. Stimmen gab es sehr neutral wieder, der Bass hatte guten Drive und relativ viel Kontur. Die Hardware ist ein echter Knüller. In Stereo ging noch mehr die Post ab und der Bühnenvorh­ang hoch. Super! Wenn nur die Software nicht wäre.

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Alles an Bord: Das Riva Arena hat nicht nur ein Gewinde für Wandhalter­ungen, sondern auch einen USB- Audio- Eingang.
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 ??  ?? Das Riva Arena lässt sich direkt über Tasten an der Oberseite steuern. Ein LED- Ring gibt durch seine Farbe Feedback.
Das Riva Arena lässt sich direkt über Tasten an der Oberseite steuern. Ein LED- Ring gibt durch seine Farbe Feedback.

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