RIVA Arena
Mit der Wand- Serie nimmt Riva, Lifestyle- Marke von ADX aus Kalifornien, einen vielversprechenden Anlauf. Der quaderförmige Lautsprecher erinnert zwar entfernt an das Play: 1 von Sonos, verfolgt aber akustisch einen anderen Ansatz. Während es sich beim Klassiker aus den USA um einen digitalisierten Zwei- Wege- Lautsprecher handelt, bekommen die direkt abstrahlenden Hoch- und Tiefmitteltöner auf der Frontseite Unterstützung durch je zwei seitliche Breitbänder. Diese sorgen für eine weiträumigere Abstrahlung und erhöhen den Maximalpegel.
Kein Wunder also, wenn der Arena richtig laut spielen kann für seine Größe. Dabei ist die Stellung Trillium ( wie die DreiKanal- Technologie von ADX) auf Ausgewogenheit, nicht auf Krawall gebürstet. Wer auf „ Leistung“wechselt, kann noch lauter aufdrehen. Allerdings gehen solche Pegelorgien auf Kosten der Basswiedergabe. Das Arena wirkt dann recht dünn in den Mitten.
Dabei gibt es noch eine weit vornehmere Art, den Dynamikspielraum zu erhöhen und gleichzeitig die Wiedergabe noch mehr in Richtung HiFi zu beein ussen. Wer sich den Spaß über 500 Euro kosten lässt, kann zwei Arena zu einem StereoPaar verbinden. Dazu gilt es allerdings, Datenschutzbedenken und auch die Scheu vor umfangreichen Einrichtungsprozeduren am Smartphone über Bord zu werfen. Während die Einrichtung als AirPlayLautsprecher für Apple- Geräte leicht ohne die Eingabe des Routerpassworts auf der MiniScreen- Tastatur vonstatten geht, wird es dann reichlich umständlich. Zur Gruppenbildung, die auch zum Stereobetrieb nötig ist, verweist einen die beiliegende, tatsächlich auf Papier gedruckte Anleitung ( auch Manual- Muffel kommen nicht ohne sie aus) auf die Google Home App.
Das ist der Punkt, wo alle, die Ängste vor Big Brother 4.0 hegen, sich eine Bose- Box wünschen. Und nicht nur sie: Die App kann nicht viel, weist null Nutzerführung auf und braucht für wesentliche Funktionen unverzichtbare Software von der Mutter aller Datenkraken. Wenn diese dann noch mehr Apps wie TuneIn und zwischen regelmäßigen Abstürzen jede Menge Werbung ins Spiel bringt, ist das Kapitel Bedienung schnell app- gehakt: Setzen, sechs!
Schade, denn die Hardware hat großes Potenzial, zumal sie Sonos auf der Achillesferse erwischt: Das Riva Arena kann nicht nur Musik via Bluetooth vom Handy empfangen, es besitzt außerdem einen AUX- Eingang für analoge Quellen und sogar eine USB- Buchse, die Musikwiedergabe von MemorySticks ermöglicht. Außerdem unterstützt es HiRes- Audio mit bis zu 24 Bit / 192 kHz. Als ob das noch nicht genug wäre, lässt es sich mit einem optimalen Akkupack wie dem Denon Heos 1 von der Steckdose abnabeln.
Klang top, Bedienung flop
Auch klanglich übertraf es klar das Pendant des Marktführers Sonos. Das Arena wirkte spritzig, offen und sehr differenziert. Stimmen gab es sehr neutral wieder, der Bass hatte guten Drive und relativ viel Kontur. Die Hardware ist ein echter Knüller. In Stereo ging noch mehr die Post ab und der Bühnenvorhang hoch. Super! Wenn nur die Software nicht wäre.