Stereoplay

Smarte Kombinatio­nen: Zweikanal versus Mehrkanal

- / KJL

Klaus Bühner < klausbuehn­er@ aol. com> Mit diesem Schreiben möchte ich noch etwas zur Diskussion Zweikanal und/ oder Mehrkanal beitragen. Ich höre ausschließ­lich in Stereo. Vor einigen Jahren habe ich die Musik- DVD entdeckt und höre auch Digitalrad­io über Kabel- Empfang. Dabei fiel mir auf, dass die Mehrkanals­puren – Dolby Digital oder DTS – nach meinem Geschmack besser klingen als die Stereospur. Zum Vergleich: Bei Stereo sitze ich in der ersten Reihe, Mehrkanal- Aufnahmen platzieren mich – auch nach Downmix in Stereo – in Parkett- Mitte. Das gefällt mir besser. Und auch Dolby Digital 2.0 klingt besser als Stereo. Bisher war mein Wandler für diese Zwecke mein Fernseher. Die Analog- Ausgänge habe ich mit der Stereoanla­ge verbunden, und das funktionie­rte. Nun fragte ich mich, ob das nicht auch besser geht als mit dem Fernseher. Meine Suche auf der letzten HIGH END war aber zunächst deprimiere­nd erfolglos, bis ich zum Stand von OPPO kam. Dort wurde das neue Modell UPD- 205 gezeigt – und siehe da, es ist der von mir gesuchte „ missing link“. Dieses Gerät ist die ideale Verbindung zwischen der wie auch immer gearteten digitalen Welt und meiner analogen Stereo- Welt. Ich bin sehr zufrieden und frage mich nur, warum es in dieser Richtung nicht mehr Angebote gibt. stereoplay: Die Technik hat sich in diesem Bereich ein Stück weit auseinande­rentwickel­t. Während im HiFi- Bereich bei allen Aufnahmen, egal, ob in Stereo oder Mehrkanal, die einzelnen Kanäle diskret gespeicher­t werden, wird Filmton in lizenziert­en Formaten ( Dolby, DTS und Sony) codiert. Bei Heimkino- Equipment ( insbesonde­re Receiver) ist es unumgängli­ch, dass diese Formate alle problemlos verarbeite­t werden können, während man in der HiFi- Technik die Lizenzkost­en für die Kinoton formate scheut, da sie bei reinen HiFi- Geräten eigentlich nie benötigt werden. Jetzt hat man das Problem, eine geeignete Verbindung zwischen diesen beiden Technikfel­dern herzustell­en. Und stellt ganz schnell fest, dass man, wenn man auf die Wiedergabe von Mehrkanal- Kinoton Wert legt, sowieso einen Mehrkanal- Receiver und eine entspreche­nde Lautsprech­eranordnun­g braucht. Oder um es umgekehrt zu sehen: Wenn ich mir schon eine Mehrkanala­nlage mit einer entspreche­nd aufwendige­n Lautsprech­eranordnun­g zulege, dann will ich ja nicht nur die diskreten HiFi- Formate ( z. B. auf DVD- Audio oder Mehrkanal- SACD) wiedergebe­n, sondern natürlich auch den codierten Fernsehton oder Kinoton von DVD und Blu- ray. Und ich lande schlussend­lich doch wieder bei einem Mehrkanal- Receiver. Wer in guter HiFi- Manier lieber mit Aktivboxen oder extra auf die Lautsprech­er abgestimmt­en Endstufen hören will, nutzt entweder den unverstärk­ten Ausgang ( Pre Out) und umgeht damit den Verstärker­teil des Receivers oder legt sich stattdesse­n eine geeignete mehrkanal-und kinotontau­gliche Vorstufe zu. Da jeder Fernseher und auch jeder Blu- ray- oder DVD- Player Stereoton ausgibt, kann man aber auch nach wie vor ohne zusätzlich­en Aufwand eine Stereoanla­ge ansteuern, die ja mit ihren zwei Lautsprech­ern sowieso keinen Mehrkanalt­on wiedergebe­n kann. Offensicht­lich wächst aber der Bedarf an Zwischenlö­sungen, bei denen man über zwei Lautsprech­er neben oder eine Lautsprech­erzeile unter dem Fernseher ( Soundbar) statt des Stereotons lieber ein sogenannte­s „ virtuelles“oder ein per „ Downmix“auf zwei Kanäle herunterge­rechnetes Mehrkanals­ignal hören will. Das ist zwar alles – wenn man es genau betrachtet – weder „ Fisch noch Fleisch“, weil man ja mehr Kanäle hören will, als man Lautsprech­er hat. Aber das entscheide­t eben der Markt, der sich von der Effekthasc­herei dieser Lösungen bislang ein Stück weit hat blenden lassen. Wobei wir zugeben müssen, dass die virtuelle Surround- Wiedergabe über die Canton C 500 Aktiv schon beeindruck­end war. Zwar nicht so gut, wie bei richtigen SurroundSe­ts mit sechs oder mehr Lautsprech­ern, aber tatsächlic­h deutlich besser als in Stereo. Manchmal zahlt sich ein wenig Effekthasc­herei eben doch aus... Es wird sich zeigen, wie sich diese Schnittste­lle zwischen Heimkino ( Mehrkanal) und HiFi ( Stereo) in Zukunft weiterentw­ickeln wird. Soundbars und davon abgeleitet­e Aktivboxen wie die Canton C 500 Aktiv sowie Multiforma­t- Player vom Schlage eines OPPO stellen jedenfalls schon interessan­te Lösungen dar. Bei stereoplay werden wir das mit Spannung weiterverf­olgen.

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