Painted Ruins
Wenn Schönheit auch verstörend sein kann, dann ist das amerikanische Quartett Grizzly Bear ein Meister dieser Disziplin. Auf ihrem fünften Album gehen der Band Songplastiken von der Hand, die in ihrer Vollkommenheit unübertroffen sind, aber ähnlich früheren Streichen von Radiohead mit ikonoklastischer Wollust zerkratzt, aufgebrochen und besudelt werden. Und wenn man genau das schließlich nach ein paar Tracks erwartet, dann lassen die Grizzlybären es einfach wieder. Dieser hintergründige und trotz großer Gesten überaus kleinteilige Nerd Pop pendelt leidenschaftlich zwischen freiwilligem Kontrollzwang und beinahe dreister Selbstironie.