Stereoplay

Sommer der Liebe, Sound des Todes

- WD

Kein anderer Konflikt inspiriert­e die Pop- Elite der jeweiligen Epoche zu solch einem Output wie der Vietnam- Krieg. Während 1955- 75 mehr als eine Million Soldaten und mindestens doppelt so viele Zivilisten krepierten, warben die Hitparaden für Love and Peace. 38 Oldies von US- amerikanis­chen und britischen Rock-, Jazz-, Folk-, Blues- und Gospel- Stars wecken auf dem Soundtrack- Doppelalbu­m zur TV- Doku „ The Vietnam War“Erinnerung­en an die Sixties. Gegenpole werden hier von afroamerik­anischen Künstlern repräsenti­ert: The Staple Singers widersprac­hen 1964 mit ihrer Lesung von Bob Dylan’s Antikriegs­lied „ Masters Of War“jenem Pathos, zu dem sich Ray Charles in „ America The Beautiful“hinreißen ließ. Oder Pete Seeger ist auf einer Live- Version seines „ Waist Deep In The Muddy“zu hören. Neben solchen Oldies verwendete­n die Dokumentar­filmer Ken Burns und Lynn Novick eine speziell komponiert­e Musik. Trent Reznor und Atticus Ross bauten aus synthetisc­hen und gesampelte­n Klängen einen Industrial- Sound, der schockiere­nd perfekt zum industriel­l geführten Vietnam- Krieg passt.

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