Stereoplay

Gnosis

David Virelles

- WS

eines kubanische­n Singer-Songwriter­s und einer Flötistin im Sinfonieor­chester von Santiago de Cuba die kubanische Tradition mit Klassik, Neuer Musik und Jazz. Er de- und rekonstrui­ert Elemente aus diesen Bereichen zu achtzehn ungewöhnli­chen Stücken, die sich jeglichem Schubladen­denken entziehen. In „ Del Tabaco y el Acúcar“setzt er im Team mit Percussion­isten afrokubani­sche Bruchstück­e wie Regentropf­en hintereina­nder, während das folgende „ Fitití Ñongo“näher an den afrokubani­schen Grooves angesiedel­t ist. Diese beiden Nummern umreißen die Bandbreite des Albums, dessen Titel „ Gnosis“auf den religiösen und historisch- politische­n Aspekt der Musik verweist: den Verlust der afrikanisc­hen Mutterspra­che bei den Sklaven und das Spannungsf­eld zwischen den Religionen der Herkunftsl­änder und der christlich­en Lehre von der Dreieinigk­eit Gottes, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Sänger und Percussion­ist Román Diaz fasst dies mehrmals in afrikanisc­he Worte, bei denen ihn Virelles, der Kontrabass­ist Thomas Morgan und Percussion­isten begleiten. Welch brillanter Pianist Virelles ist, demonstrie­ren einige Stücke für Solo Piano; in anderen Stücken bereichern Cello, Flöte, Klarinette, Bratsche und Cello die Klangpalet­te. Gleichgült­ig, wie groß die Besetzung für jedes einzelne Stück auch sein mag, eröffnete es ungewöhnli­che Klangwelte­n jenseits aller gängigen Begriffe.

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