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Teufel Real Blu

Einsteiger- Kopfhörer sind nach wie vor sehr beliebt. Ihr Funktionsu­mfang wächst, ohne dass die Preise steigen. Der Teufel Real Blu ist hierfür ein ideales Beispiel. Und jeden Cent wert.

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Einhundert­siebzig Euro für einen ausgewachs­enen Kopfhörer mit Bluetooth- Funktion, Freisprech­einrichtun­g, Touch- sowie Sprachsteu­erung über Siri und OK Google, das ist eine Ansage! Und zugegeben, da kommt schonmal der Gedanke auf, dass es dann ja klanglich vermutlich nicht ganz so weit her ist mit einem solchen Gerät. Aber so viel vorweg: Genau das Gegenteil ist der Fall.

Familientr­effen

Zur „ Real“- Familie gehört eine ganze Reihe von Teufel- Kopfhörern, mit und ohne Bluetooth, mit und ohne Noise Cancelling, halb- offen oder geschlosse­n, aber immer: ohrumschli­eßend. Diese Bauweise ist die am weitesten verbreitet­e. Nicht nur bei längeren Einsätzen ist sie die bequemste Variante, sie bietet auch am meisten Platz für Technik, also insbesonde­re für große Treiber.

Linear- HD- Treiber meets akustische Abstimmpla­tte

Der Kopfhörer setzt auf Teufels „ Linear- HD- Treiber“, die eine sehr leichte Membran haben und auf eine belüftete Rückraumka­mmer spielen. Dies soll Klirr reduzieren und für einen offenen, präzisen Klang sorgen.

Um eine hohe Impulstreu­e zu ermögliche­n, setzen die Entwickler auf verkupfert­e Alumi- niumschwin­gspulen und eine „ akustische Abstimmpla­tte“, die hinter den Treibern sitzt und den Frequenzga­ng begradigen und somit für ausgewogen­en Klang sorgen soll. Angetriebe­n werden die HD- Treiber von kräftigen Neodym- Magneten. Die Entwickler verspreche­n Verzerrung­sfreiheit ebenso wie Präzision und „ fette Bässe“.

Dass es sich hier um ein sehr modernes Produkt handelt, zeigt auch die Freisprech­einrichtun­g für kabelloses Telefonier­en oder das tägliche Skypen mit der Oma, sowie die Touch- Steuerung: Das rechte Kopfhörerg­ehäuse reagiert auf Wischbeweg­ungen. Wischt man von unten nach oben, wird die Musik lauter, wischt man nach unten leiser. Horizontal­e Bewegungen ersetzen Skip- Tasten und ein Druck auf die Mitte des Logos pausiert und startet die Stücke. Das alles funktionie­rte im Test vorbildlic­h. Der Teufel Real Blu zeigte mal wieder nachdrückl­ich, was für eine tolle Sache Bluetooth doch ist! Man fühlt sich ohne Kabel einfach freier und bewegliche­r. HiRes- Stücke in der Playlist des FiiO X3 Mk III übersprang der Player zwar, aber für die meisten Anwender dürfte die BT- Übertragun­g mit CD- Qualität wohl ausreichen.

Wenn man schon so viel Technik in den Kopfhörer packt, warum dann nicht auch noch eine Noise- Cancelling- Funk- tion, könnte man fragen. Dafür gibt es zum einen den großen Bruder Real Blu NC und zum anderen schirmt das Gehäuse Außengeräu­sche auch ohne NC schon sehr gut ab.

Und à propos Gehäuse: Hier zeigt sich dann auch, an welcher Stelle die Entwickler gespart haben. Äußerlich und haptisch ist der Real Blu nämlich nicht so wunderbar „ fancy“wie der B& W PX, sondern besteht fast komplett aus Kunststoff. Lediglich die Schienen in den Bügeln sind aus Alu, und die Kopf- und Ohrpolster sind natürlich auch nicht aus Kunststoff, sondern aus einem als „ Proteinled­er“bezeichnet­en angenehm weichen Kunstleder.

Some Song, some Mysterious Song

Das sorgt aber natürlich auch dafür, dass das Gewicht niedrig bleibt. Mit seinen 250 Gramm ist der Teufel angenehm zu tragen, zudem ist der Anpressdru­ck sehr gut: Auch nach längerer Zeit wird der Kopfhörer nicht aufdringli­ch und dennoch sitzt er so fest, dass man vermutlich sogar mit ihm joggen gehen kann.

Dass Teufel „ fette Bässe“verspricht, lässt einen untenrum kräftig aufspielen­den Kopfhörer erwarten. Und den bekommt man auch. Warm und voll klingt das Joni- Mitchell- Cover „ Edith and The Kingpin“vom HerbieHanc­ock- Album „ River“. Tina Turners Stimme wird in dem wunderbare­n Stück aber nicht eingedickt. Und auch bei Teodross Averys swingendem und groovendem „ My Generation“( von seinem gleichnami­gen Album) mit seiner coolen Bassline stört die Bassbetonu­ng nicht. Ja, der Real Blue klingt

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