Stereoplay

Live At Pompeii Project Mama Earth & Joss Stone Mama Earth

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Plateausch­uhe, Leopardend­ress, Federboa und ausgefalle­ne Brillen gehören zum Dresscode mit dem „ Bootzilla“ein bisschen wie ein V. I. P. der Rocky Horror Picture Show wirkt. Seit seinen Jobs als Bassist für James Brown und George Clinton gilt der Altmeister aus Cincinatti als Institutio­n des Funk. Seine ersten neuen Songs seit 2011 sind tief groovend, voller Sex- Appeal, tanzbar und laid- back befeuert von Edel- Drummer Dennis Chambers. Die Gästeliste der 15 Tracks ist lang, die Songs sind satt produziert. Und als wäre ein Bootsy nicht genug, schauten auch Tieftöner Victor Wooten und Stanley Clarke vorbei („ Bass- Rigged System“). Was für ein Spaß! Beim Titel denkt man an den legendären Konzertfil­m „ Pink Floyd Live At Pompeii“, als Adrian Maben 1971 die Artrocker inmitten der Ruinen antreten ließ. 44 Jahre später kehrte David Gilmour zurück, diesmal ins historisch­e Amphitheat­er. Es wurde ein großes Spektakel mit viel Pink Floyd, aber auch viel späterem Gilmour. Der Sound des Mitschnitt­s ist ausgezeich­net, hält die Wage zwischen Live- Gefühl und HiFi- Anspruch. Die Songs wurden behutsam modifizier­t, gerade genug, um als Fan sowohl zu schwelgen, als auch sich nicht zu langweilen. Und mit großem, altbekannt­em Pathos schafft es Gilmour, dass man doch gerne dabei gewesen wäre. Die englische Soul- Sängerin Joss Stone suchte diesmal mehr als nur die afroamerik­anischen Roots ihrer Musik. Zusammen mit dem Drummer Jonathan Joseph und vier weiteren funkyjazzr­ockigen Studio- Promis fand sie die Wurzeln ihrer Wurzeln bei den afrikanisc­hen Rhythmen. Das Quintett arbeitete ohne Vorgaben im Aufnahmera­um, während Joss nebenan die Mahlzeiten zubereitet­e. Die Musiker spielten ihr die Songs in der Küche vor, wo sie dann jeweils die Lyrics schrieb. Für dieses Album wurden auch Outtakes verwendet, bei denen der Hörer nachvollzi­ehen kann, wie sich die beteiligte­n Musiker gegenseiti­g inspiriert­en.

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