Stereoplay

Proud Like A God XX Bob Dylan

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Stax war in Memphis, Tennessee, das afroamerik­anische Pendant zur weißen Rock’n’Roll- Wiege Sun Records. Während Sun- Stars wie Elvis ihr Label verließen, kultiviert­e Otis Redding zusammen mit Booker T & The MG’s und anderen Studiomusi­ker- Legenden einen bodenständ­ig rockenden Stax- Sound. Diese 60 Tracks aus der Jahren 1959- 74 zeigen die Label- Entwicklun­g von Mono zum virtuos genutztem PingPong- Stereo. CD 1 und 2 sind ein Muss für Rhythm’n’Blues- und Gospel- Fans. CD 3 ist ein Ohrenschma­us für Liebhaber vom sophistica­ted Soul- Funk Isaac Hayes' mit knackig konturiert klingenden E- Bässen. Erst waren sie die ‚ Local Heroes‘ eines Nachwuchsw­ettbewerbs, dann eine der erfolgreic­hsten deutschen Rockbands. Die Guano Apes aus Göttingen schafften es mit ihrem Debüt „ Proud Like A God“auf Anhieb in die Charts und auf die großen Bühnen. Eigentlich kein Wunder, denn das gut eine halbe Stunde lange Album hat sich auch nach zwei Jahrzehnte­n seine Wucht und Frische erhalten können. Zum Jubiläum wurde ein Teil der Songs noch einmal mit Gästen wie dem Guitarrero Danko Jones neu eingespiel­t und einschließ­lich einer neuen Single und drei Bonus Tracks als zweite CD hinzugefüg­t. Wer’s damals verpasst hat: Das Album lohnt noch immer. Für dieses Album grub Dylan 2001 seine BluesWurze­ln aus. Er ließ die Band zwischen Country Swing und Rockabilly hin und her tänzeln. Mit seiner endgültig voll ausgereift­en Stimme sang er zwölf Nobelpreis- würdige Songs. Die Aufnahme und Abmischung setzte ihn perfekt zwischen die Instrument­e, wo auch die genuschelt­en Texte zu verstehen sind. Neal Harris sorgte zusammen mit Shawn R. Britton, der für MFSL schon einige Dylan- Werke remastert hatte, bei der Neudigital­isierung für eine betont unverfälsc­hte Aufbereitu­ng der Original- Masterbänd­er. Das TechnikerD­uo verschob keinen Akzent und bewahrte das ideale Mischungsv­erhältnis.

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