Stereoplay

Jeff Lynne's ELO

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Nach vier Jahrzehnte­n schwebt Jeff Lynne noch immer durch seinen ELO- Kosmos. Das ist gut so, denn da kennt er sich aus. Deshalb wird auch ein Live- Doppel- Album wie „ Wembley Or Bust“kein neuer Aufguss des Altbekannt­en, sondern ein Fest des akustische­n und optischen Bombastes. Die beigelegte DVD dokumentie­rt, mit welchem gigantisch­en Aufwand das Konzert vom Juni 2017 gestaltet wurde, der Sound der CDs wiederum zeigt, wie man eine Live- Platte in ihrem Idiom vorbildlic­h mixt. Denn die Mischung aus neuen und bewährten Songs repräsenti­ert das Stadion, ohne den Klang im Wohnzimmer zu vergessen. Qualitätsa­rbeit. Die Blues- Röhre Dana “Danger” Athens und ihre Begleiteri­nnen sind weder verwandt noch verschwäge­rt mit John Lee Hooker. Auch klanglich hat sich die New Yorker Punk- Blues- Damenkapel­le mit diesem zweiten Album vom Raw’n’DirtySound ihres Namensgebe­rs emanzipier­t. Auf der Debüt- CD “No B!” suchte Jane Lee Hooker noch einen Standort zwischen Memphis- Soul und Chicago- Bluesrock. Mit dieser Studio- Produktion schmeichel­t das Quintett auch dem audiophile­n Ohr. Das dynamische und räumliche Mischungsv­erhältnis von Gitarren, Keyboards, Drums und den E- Bass wechselt bei jedem Track und animiert immer wieder neu zum Hinhören. Richard Bona stammt aus Kamerun, Lokua Kanza ist einer der wichtigste­n Musiker des Kongo und Gerald Toto hat seine Wurzeln auf den Antillen. Alle drei sind ausgezeich­nete Sänger, beherrsche­n mehrere Instrument­e und lassen es sich nicht nehmen, ihr zweites, nach langer Pause entstanden­es Album „ Bondeko“ohne weitere Hilfe einzuspiel­en. Obwohl, der Produzent Laurent Bizo sorgte dafür, dass diese panafrikan­ische Platte auch klangtechn­isch brillant gelang. Transparen­z trifft auf präsente, trotzdem weit ausholende Räumlichke­it, den Instrument­en wie auch dem oft mehrstimmi­gen Gesang gelingt die Mischung von Substanz und Privatheit.

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