Trettmann
Immer die Sonnenbrille auf, auch auf der Bühne, dazu die Baseballcap ins Gesicht gezogen, hat der schüchtern wirkende Wahlberliner eines der besten deutschsprachigen Alben des Jahres 2017 rausgehauen. Wie ein Udo Lindenberg des Rap mixt er Trap und Dancehall mit rauer Straßenpoesie. Super modern und slick produziert von dem Berliner Kollektiv Kitschkrieg, die auch die sachliche Schwarz- Weiß- Ästhetik seiner Videos prägten. Selten geht ein Konzept so gut auf wie auf „# DIY“, mit Gästen wie Gzuz, Bonez MC oder Marteria. Schlüsseltrack: „ Grauer Beton“, ein melancholischer Song über Trettmanns Jugend zwischen Plattenbauten in Chemnitz. Die Songs heißen „ Beach Boys“, „ Feels Like Summer“und nehmen wie in „ La Mancha Screwjob“schon auch mal einen Sample aus den Sechzigern mit ins Lied. Aber damit ist die Beschaulichkeit auch schon vorbei, denn obwohl das elfte Studioalbum des kalifornischen Quartetts Weezer mit dem Unbeschwerten spielt, handeln die Stücke doch vor allem von Oberflächlichkeit, Gleichgültigkeit und dem Gefühl, nicht dazu zu gehören. Konsequent verpackt der Sänger und Kopf der Band Rivers Cuomo seine Lieder auch in deutlich poppigeres, klanglich gleichförmigeres Gewand als das hochgelobte „ White Album“( 2016). Nicht so groß wie andere Würfe. „ Not Of This Earth“, „ Surfing With The Alien“, „ Crystal Planet“– auf seinem 16. Studiowerk kehrt Joe Satriani zurück zu irdischer Bodenständigkeit und widmet sich dem Rock’n’Roll. ExDeep- Purple- Bassist Glenn Hughes und Red Hot Chili Peppers Drummer Chad Smith beackern mit ihm das Terrain, mit beiden hatte er ja bekanntlich bereits Intermezzi. Rau und natürlich produziert von Mike Fraser ( Metallica, Aerosmith, Van Halen) entstanden zwölf Instrumentals, deren Basic- Tracks deutlich eingängiger, und deren solistische Ausflüge diesmal vertraut pentatonisch, statt phrygisch- äolisch- vermindertmixolydisch gestrickt sind.