Stereoplay

Backwater Asaf Avidan

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Länger nichts gehört. Das letzte echte Album von Franz Ferdinand ist schon wieder fünf Jahre alt, der eine Sänger und Gitarrist Nick McCarthy geht inzwischen eigene Wege, dafür sind Julian Corrie und Dino Bardot an Tasten und Keyboards neu dabei. Und auch der Sound der Schotten hat sich verändert, klingt ein bisschen bombastisc­her einerseits, etwas lakonische­r, elektronis­cher auf der anderen Seite. Dass die Mischung funktionie­rt, ist auch ein Verdienst von Produzent Philippe Zdar, der schon Bands wie Phoenix anleitete. Die zehn Songs von „ Always Asciending“schaffen auf diese Weise lässig den Spagat zwischen Bandstil und Wiederanfa­ng. Um die Jahrtausen­dwende tauchten in den Charts plötzlich Hits mit eleganten Breakbeats in gemäßigtem Tempo auf. Acts wie Artful Dodger und Craig David („ Re- rewind“) öffneten damals im Vereinigte­n Königreich beheimatet­en 2- StepSzene die Tür zum Mainstream. Die beiden Australier von Kllo greifen diesen entspannte­n poppigen Sound wieder auf. Ihr Albumdebüt nippt am Champagner­glas und wippt zu melodische­m R& B, 2- Step und Elektro- Pop, mit Filterfahr­ten, warmen Bässen, oszilliere­nden Synths, hochgepitc­hten Background- Vocals und dem Gesang von Chloe Kaul, der in seiner coolen Distanzier­theit an The xx erinnert. Zeitloser Pop. Der israelisch­e Sänger Asaf Avidan wurde als Reinkarnat­ion Janis Joplins gefeiert. Auf seiner neuen CD rückt er davon ein wenig ab. Er selbst bezeichnet „ The Study On Falling“als hochgradig dylanesk und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Avidan hat sich bewusst ein kalifornis­ches Studio mit Blick aufs Meer gesucht, um die Stimmung der amerikanis­chen Troubadour­s nachzuempf­inden. Mit Drummer Jim Keltner und Bassist Larry Taylor hat er zwei Schwergewi­chte im Kader, die an unzähligen Song- Klassikern beteiligt waren. In vielen Liedern schaut ihm Bob Dylan über die Schulter, hin und wieder grübelt sich auch Leonard Cohen zwischen die Zeilen.

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