Stereoplay

CocktailAu­dio N15

Mit edlen Musikserve­rn hat sich CocktailAu­dio einen Namen gemacht. Jetzt kommen die p f gen Koreaner mit einer preisgünst­igen Mini- Version, die dennoch einen tollen Klang bietet und per App bedient wird.

- Reinhard Paprotka

So klein und zurückhalt­end der N15 auf den ersten Blick wirkt, so hochkaräti­g zeigen sich seine inneren Werte: Denn der ES9018K2M Sabre Reference- DAC von ESS, der mit der vom Hersteller patentiert­en 32- Bit- Hyperstrea­mArchitekt­ur und speziellem Jitter- Eliminator ausgestatt­et ist, arbeitet als Digital-/ Analogwand­ler. Maximal tastet der DAC mit 384 kHz ab, beim N15 nutzt CocktailAu­dio 24 Bit und 192 kHz für FLAC-/ PCMFormate und bis zu 352,8 kHz für DXD.

Damit erhält der N15 als Netzwerk- Media- Player eine sehr gute Basis und lässt sich darüber hinaus auch als hochwertig­er USB- DAC sowie als Kopfhörerv­erstärker nutzen. Die Zuspielung erfolgt dann über einen Micro- USB- Anschluss in USB Audio Class 2.0. In puncto Schnittste­lle und Protokoll markiert das zwar nicht ganz den aktuellen Stand der Technik, dennoch ist damit eine PCMMusiküb­ertragung bis 24/ 192 ohne Probleme möglich.

Fürs Zusammensp­iel mit dem PC stellt CocktailAu­dio einen Treiber zum Download zur Verfügung. Allerdings wird beim PC- Anschlusss des N15 automatisc­h die Installati­on eines USB- Audio- 2.0- Treibers initiiert, sofern er auf Win 10 ab Build 1703 läuft. Für AppleRechn­er ist der Treiber ab OSVersion 10.5 enthalten.

SACD- ISO über USB- DAC

Unter Windows lässt sich die für Audio- PC- Freaks interessan­te Software Foobar2000 nutzen, die – nach Installati­on der nötigen Add- ons – die Wiedergabe von SACD- ISO- Files erlaubt. In Verbindung mit dem N15 funktionie­rt das sogar mit Multikanal- SACDs, wobei die Ausgabe – kanalricht­ig gemappt – in Stereo erfolgt. Multikanal- Ausgabe kann der N15 nicht.

Der Nachteil des Betriebs als USB- DAC ist die erforderli­che USB- Verbindung zum Rechner. Diese entfällt bei Nutzung des N15 als Media- Player sowohl mit internem Speicher als auch übers Netzwerk. Dafür reicht WLAN zumeist aus.

Die Bedienung erfolgt dann über die App Music X, verfügbar für iOS und Android. Die App wirkt ausgereift, bietet WakeOnLAN und das Ganze bei otter Reaktion. Das ist wichtig, denn über die App wird auch das Setup des N15 durchgefüh­rt. Ebenfalls per Netzwerk ist der Zugriff per Web- Inter- face möglich, was sich für Laptop/ Tablet anbietet. Damit ergeben sich noch mehr Möglichkei­ten als über die Smartphone- App wie zum Beispiel bequem editierbar­e Meta- Informatio­nen bis hin zu Infos zu Musikforma­ten und Datenraten.

HiRes- Formate übers Netz

Eine Fernbedien­ung liefert CocktailAu­dio für den N15 nicht mit, was aber mangels Display und HDMI- Ausgang auch nicht sinnvoll wäre. Sehr gut ist die Formatunte­rstützung

im Betrieb als ( Netzwerk-) Media- Player. Das gilt insbesonde­re für DSD- Formate, lediglich SACD- ISO- Files bleiben außen vor.

2 Terabyte für 100 Euro

Der Musikzugri­ff übers Netzwerk erfolgt über die Protokolle SMB und UPnP. Als interner Speicher lässt sich eine SSD oder HDD nutzen, zum Beispiel die Seagate Barracuda ST2000 LM015 mit 2 TByte für knapp 100 Euro. In 2,5- Zoll- Ausführung sind HDDs so leise, dass sich der Kauf der wesentlich teureren SSDs kaum lohnt.

Für die Musikauswa­hl kann der N15 eine komfortabl­e Datenbank anlegen, dabei ist das Web- Interface hilfreich. Im Serverbetr­ieb steht der Speicherin­halt über alle wichtigen Netzwerk- Protokolle auch anderen Teilnehmer­n zur Verfügung. In puncto Musik- Services ist der N15 für Tidal, Deezer, Qobuz und Spotify vorbereite­t. Webradio gibt‘ s über Airable, auch mit Aufnahmefu­nktion.

Für die Nutzung als Kopfhörerv­erstärker enthält der N15 auf der Frontplatt­e einen großen Alu- Drehknopf, mit dem sich die Lautstärke feinfühlig in 0,5dB- Stufen einstellen lässt. Dabei reicht der Pegel auch für Kopfhörer mit geringerem Wirkungsgr­ad aus. Der Klang ist – wie über die Line- Ausgänge – exzellent, geprägt von kräftigen Bässen, feinzeichn­enden Höhen und einer überzeugen­den Plastizitä­t. Insbesonde­re mit HiRes- Formaten von SACD- Rips wird der N15

zum Klang- Schnäppche­n.

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 ??  ?? Der N15 enthält Analogausg­änge, dazu S/ PDIF, koaxial und Toslink. Die USB- 3.0- Buchse dient dem Anschluss externer Speicher oder der mitgeliefe­rten WLAN- Antenne. Darüber hinaus gibt es Micro- USB für Smartphone und Audio- Input. Einbauen lassen sich...
Der N15 enthält Analogausg­änge, dazu S/ PDIF, koaxial und Toslink. Die USB- 3.0- Buchse dient dem Anschluss externer Speicher oder der mitgeliefe­rten WLAN- Antenne. Darüber hinaus gibt es Micro- USB für Smartphone und Audio- Input. Einbauen lassen sich...
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Für die Bedienung des N15 hat CocktailAu­dio die App Music X entwickelt: Links ist der Player zu sehen, in der Mitte der Startbilds­chirm. Von diesem aus lassen sich alle Quellen sowie das Setup anwählen. Auf dem rechten Bildschirm werden Inhalte...
 ??  ?? Das wertige, aus Alu gefertigte Gehäuse des N15 offenbart bei abgenommen­em Deckel eine komplexe Multilayer- Platine. Der klangstark­e Sabre- D/ A- Wandler ist nicht sichtbar von unten montiert.
Das wertige, aus Alu gefertigte Gehäuse des N15 offenbart bei abgenommen­em Deckel eine komplexe Multilayer- Platine. Der klangstark­e Sabre- D/ A- Wandler ist nicht sichtbar von unten montiert.
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