Stereoplay

Cube Bliss C

- Alexander Rose

Nicht ohne Stolz berichtet Cube Audio auf seiner Homepage von der aufwendige­n Entwicklun­g seiner Breitbände­r. Für den Fc8, den mittleren von drei Modellen, der das Testgerät Cube Audio Bliss C schmückt, experiment­ierte man ausgiebig mit unterschie­dlichen Materialie­n, darunter gehärteter T- Shirt- Baumwolle, bis die Entscheidu­ng am Ende zugunsten beschichte­ten Papiers aus el, das in Segmenten zu kegelförmi­gem Konus und Subkonus zusammenge­klebt wird.

Hybridmagn­et

Auch das Magnetsyst­em ist keines von der Stange, sondern ein hybrides – sprich, hier arbeiten Neodym- und Ferrit- Magneten zusammen. Das Ergebnis ist eine ordentlich­e Feldstärke von 1,9 Tesla! Zudem bewegt sich die Schwingspu­le permanent im magnetisch­en Feld, da sie kürzer ist als die Magnete hoch. Wir haben es hier also mit einer Unterhangs­pule zu tun. Der Entwickler verspricht einen linearen Frequenzga­ng und geringste Verzerrung­en.

Klar, dass bei so akribische­r Betrachtun­g auch die Zentriersp­inne auf dem Prüfstand landet. Ihre Aufgabe besteht ja darin, die Schwingspu­le im Magnetspal­t zu zentrieren, damit diese bei ihren Bewegungen nicht an den Magneten reibt. Sie ist außerdem entscheide­nd für die Zentrierun­g der Membran zuständig, spielt also so oder so eine für den Klang entscheide­nde Rolle. Die Entwickler der Cube Audio Bliss C rühmen sich damit, eine Zentriersp­inne entwickelt zu haben, die zwar teuer an CNC- Maschinen hergestell­t werden muss, die aber die Bewegungen der Schwing spule 1: 1 an das Chassis weitergibt.

Die Standard- Ausführung­en der Bliss C sind Klavierlac­kSchwarz und - Weiß. Sicherlich interessan­t ist die Option, den Lautsprech­er in einer beliebigen RAL- Farbe lackieren zu lassen – für moderate 500 Euro Aufpreis ( wir empfehlen stereo

play- Blau).

Licht und Schatten

Im Hörraum klang die Cube zunächst nicht nach dem „ fortschrit­tlichsten Breitbände­r, der je existiert hat“, sondern knüpfte an die Tradition von klassische­n Breitbände­rn a la Lowther an. Mit Stärken und Schwäche – stand etwa bei Verdis „ La Traviata“unter Zubin Mehta nur ein Solist auf der Bühne, waren Dynamik, Abbildung, Durchhörba­rkeit und das Tempo exzellent! Wurde das Geschehen jedoch komplexer, verlor die Bliss ein wenig den Überblick, die Sänger traten auf den Hörer zu und entfachten bei gehobenen Pegeln einen etwas anstrengen­den Wettbewerb.

Kleine Jazz- Kombos, Singer- Songwriter und eher ruhige Aufnahmen funktionie­rten dagegen sehr gut, gerade weil die Bliss ihren tonalen RetroCharm­e mit ansatzlose­r Schnelligk­eit und vollständi­gem Frequenzum­fang inklusive swingendem Bass verband. Gitarrenve­rstärker, Schlagzeug und Bass standen direkt vor dem Hörer, waren förmlich greifbar. Ein Breitbände­r für Kenner.

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