Cube Bliss C
Nicht ohne Stolz berichtet Cube Audio auf seiner Homepage von der aufwendigen Entwicklung seiner Breitbänder. Für den Fc8, den mittleren von drei Modellen, der das Testgerät Cube Audio Bliss C schmückt, experimentierte man ausgiebig mit unterschiedlichen Materialien, darunter gehärteter T- Shirt- Baumwolle, bis die Entscheidung am Ende zugunsten beschichteten Papiers aus el, das in Segmenten zu kegelförmigem Konus und Subkonus zusammengeklebt wird.
Hybridmagnet
Auch das Magnetsystem ist keines von der Stange, sondern ein hybrides – sprich, hier arbeiten Neodym- und Ferrit- Magneten zusammen. Das Ergebnis ist eine ordentliche Feldstärke von 1,9 Tesla! Zudem bewegt sich die Schwingspule permanent im magnetischen Feld, da sie kürzer ist als die Magnete hoch. Wir haben es hier also mit einer Unterhangspule zu tun. Der Entwickler verspricht einen linearen Frequenzgang und geringste Verzerrungen.
Klar, dass bei so akribischer Betrachtung auch die Zentrierspinne auf dem Prüfstand landet. Ihre Aufgabe besteht ja darin, die Schwingspule im Magnetspalt zu zentrieren, damit diese bei ihren Bewegungen nicht an den Magneten reibt. Sie ist außerdem entscheidend für die Zentrierung der Membran zuständig, spielt also so oder so eine für den Klang entscheidende Rolle. Die Entwickler der Cube Audio Bliss C rühmen sich damit, eine Zentrierspinne entwickelt zu haben, die zwar teuer an CNC- Maschinen hergestellt werden muss, die aber die Bewegungen der Schwing spule 1: 1 an das Chassis weitergibt.
Die Standard- Ausführungen der Bliss C sind KlavierlackSchwarz und - Weiß. Sicherlich interessant ist die Option, den Lautsprecher in einer beliebigen RAL- Farbe lackieren zu lassen – für moderate 500 Euro Aufpreis ( wir empfehlen stereo
play- Blau).
Licht und Schatten
Im Hörraum klang die Cube zunächst nicht nach dem „ fortschrittlichsten Breitbänder, der je existiert hat“, sondern knüpfte an die Tradition von klassischen Breitbändern a la Lowther an. Mit Stärken und Schwäche – stand etwa bei Verdis „ La Traviata“unter Zubin Mehta nur ein Solist auf der Bühne, waren Dynamik, Abbildung, Durchhörbarkeit und das Tempo exzellent! Wurde das Geschehen jedoch komplexer, verlor die Bliss ein wenig den Überblick, die Sänger traten auf den Hörer zu und entfachten bei gehobenen Pegeln einen etwas anstrengenden Wettbewerb.
Kleine Jazz- Kombos, Singer- Songwriter und eher ruhige Aufnahmen funktionierten dagegen sehr gut, gerade weil die Bliss ihren tonalen RetroCharme mit ansatzloser Schnelligkeit und vollständigem Frequenzumfang inklusive swingendem Bass verband. Gitarrenverstärker, Schlagzeug und Bass standen direkt vor dem Hörer, waren förmlich greifbar. Ein Breitbänder für Kenner.