triangle esprit comète ez
Triangles Esprit- Serie ist ein Dauerbrenner, und auch bei den aktuellen Ez- Modellen galt ein hoher Wirkungsgrad als oberstes Gebot. An der Comète können schwächere Verstärker daher ihre ganzen Stärken ausspielen.
Triangle hat die Dinge gerne selbst in der Hand. Die französische LautsprecherManufaktur, die bei Soissons, etwa hundert Kilometer nordöstlich von Paris, beheimatet ist, entwickelt und fertigt daher auch fast alle Treiber in Eigenregie. Die Firma ist unter anderem für Boxenkonzepte bekannt, die auf Schallwandler mit einem besonders hohen Wirkungsgrad setzen. Insbesondere die über die Jahre immer weiter optimierten Hochtonhörner gelten als Spezialität der Franzosen. Diese Technologie ist aber nicht nur den TopModellen vorbehalten, sondern mit der EspritEz- Serie auch zu einem mehr als fairen Kurs zu haben.
Die Comète ist sowohl der größte als auch pegelstärkste Regallautsprecher aus dieser Serie, die den Einstieg in Triangles Horntechnologie markiert. Sie ist ganz klassisch als Zwei- Wege- Box mit Bassreflex- Unterstützung konzipiert, wobei sie gleich zwei frontseitig austretende Reflexrohre besitzt. Sie entlasten den Tiefmitteltöner zugunsten eines besseren Wirkungsgrads bereits bei relativ hohen 63 Hz,
Die Comète ist der pegelstärkste Regallautsprecher aus der Serie und markiert den Einstieg in Triangles Horntechnologie.
dennoch bringt es die Kompaktbox am Ende noch auf einen sehr respektablen Tiefgang von 51 Hz. Der Treiber hat einen nominellen Durchmesser von 16,5 cm, passt aber dank des seitlich angeschnittenen Korbs problemlos in die mit 20 cm nur unwesentlich breitere Schallwand. Die weiße Membran und die schwarze, spitz zulaufende Staubschutzkappe bestehen aus Papier, auf das die Franzosen vor allem wegen des geringen Gewichts vertrauen. Dadurch soll der Treiber besonders schnell und präzise agieren.
Um gleichzeitig auch im Bass überzeugen zu können, ist der kombinierte Tiefmitteltöner der Comète an einer großzügig dimensionierten Gummisicke aufgehängt, die entsprechend hohe Auslenkungen, wie sie im Bassbereich notwendig sind, unterstützt. Zusätzlich wurde laut Triangle auch die Form der Membran für den doppelten Einsatzzweck optimiert.
Perfekte Spielpartner
Kombiniert wird dieser Tiefmitteltöner mit einer 1- ZollKalotte aus Titan, die hinter einem verchromten, ungefähr 4 cm tiefen Schalltrichter sitzt, der plan in die Frontwand eingelassen ist. Am Ende des Horntrichters, direkt vor der Kalotte, befindet sich ein auffälliger, in Gold lackierter Ring, der den Hornhals etwas verengt und so einen leichten Druckkammereffekt erzeugt. Ein dornartiger Hinderniskörper, ebenfalls in Gold lackiert und durch einen schmalen Steg mit dem Ring verbunden, liegt im Zentrum des Trichters und fungiert dort als sogenannter Phaseplug. Er dient zur Verbesserung des Abstrahlverhaltens und soll vor allem die starke Bündelung bei höheren Frequenzen reduzieren.
Mit ihrer hocheffizienten Treibertechnologie kam die Comète im stereoplay- Testlabor bei einer Eingangsspannung von zwei Volt auf einen bemerkenswert hohen Kennschalldruck von 85,6 dB in einem Meter Abstand: ein Ergebnis, das sich auch im Kompatibilitätsdiagramm widerspiegelt: Rechnerisch benötigt die Box nur 10,5 Volt, um einen Wie dergabepegel von 100 dB zu erreichen. Ihr Strombedarf hält sich mit 2,8 Ampère ebenfalls in Grenzen, weil das Impedanzminimun der Box im energieintensiven Bass- und Grundton bereich nur knapp unter vier Ohm liegt. Damit eignet sich die Box grundsätzlich auch gut für schwächere Verstärker und bietet sich zum Beispiel als Spielpartner für die in dieser Ausgabe getesteten Class- AVerstärker von Valvet, Pass Labs, Sugden und Progressive Audio an. Lediglich der von etwa 200 Hz bis knapp 1,8 kHz stetig von 3,7 auf 17,8 Ohm ansteigende Betrag der Impedanz kann einem nicht so laststabilen Verstärker Probleme bereiten. Das trifft in diesem Fall auf den Progressive Audio A901 zu, der im Praxistest nicht ganz so gut mit der Comète harmonierte wie die anderen drei Kandidaten. Mit ihren raffinierten Verstärkerkonzepten trieben sie die kompakte Triangle zu immer neuen Höchstleistungen an.
Speziell in Relation zu ihrer Größe hatte die Box dabei überraschend viel an Substanz und Volumen zu bieten. Dank hoher Reserven konnte sie mit viel Dynamik zu Werke gehen und
beeindruckte vor allem durch ihre Präsenz, mit der sie den Hörraum dominierte. Die Comète erwies sich als wahres Energiebündel, das einerseits kaum zu bremsen schien, andererseits aber immer mit maximaler Kontrolle operierte. Wie erwartet kam sie im Bass zwar nicht sonderlich tief, spielte dafür jedoch umso agiler. So verlieh sie den temperamentvollen E- Bass- Läufen in Paul Simons größtem Solohit, „ You Can Call Me Al“viel Schwung und den nötigen Nachdruck, ohne dabei jemals ihr gutes Gespür für das richtige Timing zu verlieren. Der Titel ist auch für das BassSolo gegen Ende bekannt, das sich aus einem normal aufgenommenen ersten Teil und der anschließend rückwärts abgespielten Kopie zusammensetzt und damit ein Palindrom darstellt. Dieses Solo gelang der Comète ebenfalls punktgenau und ohne jegliches Zeichen von Anstrengung.
Bestens beraten
Der kompakten Triangle gelang das Kunststück, agil und präsent aufzutreten, ohne dabei vorlaut oder anstrengend zu wirken. Insgesamt hinterließ sie am Ende einen äußerst gelungenen Eindruck und empfiehlt sich als vielseitiger Lautsprecher, der auch mit etwas extravaganteren Verstärkern gut zurechtkommt.
Sie ist zwar sicherlich nicht perfekt und hat ihre Schwächen, nicht zuletzt in Sachen Natürlichkeit, aber sie beweist wieder einmal, dass man auch mit einer clever ausgelegten Kompaktbox bestens beraten sein kann. Wer Schnelligkeit und Präzision schätzt oder auf einen hohen Wirkungsgrad angewiesen ist, wird mit der Esprit Comète Ez seine helle Freude haben!