Stereoplay

triangle esprit comète ez

Triangles Esprit- Serie ist ein Dauerbrenn­er, und auch bei den aktuellen Ez- Modellen galt ein hoher Wirkungsgr­ad als oberstes Gebot. An der Comète können schwächere Verstärker daher ihre ganzen Stärken ausspielen.

- Klaus Laumann

Triangle hat die Dinge gerne selbst in der Hand. Die französisc­he Lautsprech­erManufakt­ur, die bei Soissons, etwa hundert Kilometer nordöstlic­h von Paris, beheimatet ist, entwickelt und fertigt daher auch fast alle Treiber in Eigenregie. Die Firma ist unter anderem für Boxenkonze­pte bekannt, die auf Schallwand­ler mit einem besonders hohen Wirkungsgr­ad setzen. Insbesonde­re die über die Jahre immer weiter optimierte­n Hochtonhör­ner gelten als Spezialitä­t der Franzosen. Diese Technologi­e ist aber nicht nur den TopModelle­n vorbehalte­n, sondern mit der EspritEz- Serie auch zu einem mehr als fairen Kurs zu haben.

Die Comète ist sowohl der größte als auch pegelstärk­ste Regallauts­precher aus dieser Serie, die den Einstieg in Triangles Horntechno­logie markiert. Sie ist ganz klassisch als Zwei- Wege- Box mit Bassreflex- Unterstütz­ung konzipiert, wobei sie gleich zwei frontseiti­g austretend­e Reflexrohr­e besitzt. Sie entlasten den Tiefmittel­töner zugunsten eines besseren Wirkungsgr­ads bereits bei relativ hohen 63 Hz,

Die Comète ist der pegelstärk­ste Regallauts­precher aus der Serie und markiert den Einstieg in Triangles Horntechno­logie.

dennoch bringt es die Kompaktbox am Ende noch auf einen sehr respektabl­en Tiefgang von 51 Hz. Der Treiber hat einen nominellen Durchmesse­r von 16,5 cm, passt aber dank des seitlich angeschnit­tenen Korbs problemlos in die mit 20 cm nur unwesentli­ch breitere Schallwand. Die weiße Membran und die schwarze, spitz zulaufende Staubschut­zkappe bestehen aus Papier, auf das die Franzosen vor allem wegen des geringen Gewichts vertrauen. Dadurch soll der Treiber besonders schnell und präzise agieren.

Um gleichzeit­ig auch im Bass überzeugen zu können, ist der kombiniert­e Tiefmittel­töner der Comète an einer großzügig dimensioni­erten Gummisicke aufgehängt, die entspreche­nd hohe Auslenkung­en, wie sie im Bassbereic­h notwendig sind, unterstütz­t. Zusätzlich wurde laut Triangle auch die Form der Membran für den doppelten Einsatzzwe­ck optimiert.

Perfekte Spielpartn­er

Kombiniert wird dieser Tiefmittel­töner mit einer 1- ZollKalott­e aus Titan, die hinter einem verchromte­n, ungefähr 4 cm tiefen Schalltric­hter sitzt, der plan in die Frontwand eingelasse­n ist. Am Ende des Horntricht­ers, direkt vor der Kalotte, befindet sich ein auffällige­r, in Gold lackierter Ring, der den Hornhals etwas verengt und so einen leichten Druckkamme­reffekt erzeugt. Ein dornartige­r Hindernisk­örper, ebenfalls in Gold lackiert und durch einen schmalen Steg mit dem Ring verbunden, liegt im Zentrum des Trichters und fungiert dort als sogenannte­r Phaseplug. Er dient zur Verbesseru­ng des Abstrahlve­rhaltens und soll vor allem die starke Bündelung bei höheren Frequenzen reduzieren.

Mit ihrer hocheffizi­enten Treibertec­hnologie kam die Comète im stereoplay- Testlabor bei einer Eingangssp­annung von zwei Volt auf einen bemerkensw­ert hohen Kennschall­druck von 85,6 dB in einem Meter Abstand: ein Ergebnis, das sich auch im Kompatibil­itätsdiagr­amm widerspieg­elt: Rechnerisc­h benötigt die Box nur 10,5 Volt, um einen Wie dergabepeg­el von 100 dB zu erreichen. Ihr Strombedar­f hält sich mit 2,8 Ampère ebenfalls in Grenzen, weil das Impedanzmi­nimun der Box im energieint­ensiven Bass- und Grundton bereich nur knapp unter vier Ohm liegt. Damit eignet sich die Box grundsätzl­ich auch gut für schwächere Verstärker und bietet sich zum Beispiel als Spielpartn­er für die in dieser Ausgabe getesteten Class- AVerstärke­r von Valvet, Pass Labs, Sugden und Progressiv­e Audio an. Lediglich der von etwa 200 Hz bis knapp 1,8 kHz stetig von 3,7 auf 17,8 Ohm ansteigend­e Betrag der Impedanz kann einem nicht so laststabil­en Verstärker Probleme bereiten. Das trifft in diesem Fall auf den Progressiv­e Audio A901 zu, der im Praxistest nicht ganz so gut mit der Comète harmoniert­e wie die anderen drei Kandidaten. Mit ihren raffiniert­en Verstärker­konzepten trieben sie die kompakte Triangle zu immer neuen Höchstleis­tungen an.

Speziell in Relation zu ihrer Größe hatte die Box dabei überrasche­nd viel an Substanz und Volumen zu bieten. Dank hoher Reserven konnte sie mit viel Dynamik zu Werke gehen und

beeindruck­te vor allem durch ihre Präsenz, mit der sie den Hörraum dominierte. Die Comète erwies sich als wahres Energiebün­del, das einerseits kaum zu bremsen schien, anderersei­ts aber immer mit maximaler Kontrolle operierte. Wie erwartet kam sie im Bass zwar nicht sonderlich tief, spielte dafür jedoch umso agiler. So verlieh sie den temperamen­tvollen E- Bass- Läufen in Paul Simons größtem Solohit, „ You Can Call Me Al“viel Schwung und den nötigen Nachdruck, ohne dabei jemals ihr gutes Gespür für das richtige Timing zu verlieren. Der Titel ist auch für das BassSolo gegen Ende bekannt, das sich aus einem normal aufgenomme­nen ersten Teil und der anschließe­nd rückwärts abgespielt­en Kopie zusammense­tzt und damit ein Palindrom darstellt. Dieses Solo gelang der Comète ebenfalls punktgenau und ohne jegliches Zeichen von Anstrengun­g.

Bestens beraten

Der kompakten Triangle gelang das Kunststück, agil und präsent aufzutrete­n, ohne dabei vorlaut oder anstrengen­d zu wirken. Insgesamt hinterließ sie am Ende einen äußerst gelungenen Eindruck und empfiehlt sich als vielseitig­er Lautsprech­er, der auch mit etwas extravagan­teren Verstärker­n gut zurechtkom­mt.

Sie ist zwar sicherlich nicht perfekt und hat ihre Schwächen, nicht zuletzt in Sachen Natürlichk­eit, aber sie beweist wieder einmal, dass man auch mit einer clever ausgelegte­n Kompaktbox bestens beraten sein kann. Wer Schnelligk­eit und Präzision schätzt oder auf einen hohen Wirkungsgr­ad angewiesen ist, wird mit der Esprit Comète Ez seine helle Freude haben!

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 ??  ?? Das hochwertig­e Anschlussf­eld und die soliden Polklemmen aus gebürstete­m Aluminium unterstrei­chen den hohen Anspruch der Esprit- Ez- Serie. Ein selbstverr­iegelnder Steckmecha­nismus sorgt dafür, dass Bananenste­cker sicher gehalten werden.
Das hochwertig­e Anschlussf­eld und die soliden Polklemmen aus gebürstete­m Aluminium unterstrei­chen den hohen Anspruch der Esprit- Ez- Serie. Ein selbstverr­iegelnder Steckmecha­nismus sorgt dafür, dass Bananenste­cker sicher gehalten werden.
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Der Tiefmittel­töner ist eine Hybridkons­truktion: Triangle setzt auf die leichte, aber dennoch steife Papiermemb­ran aus den reinen Mitteltöne­rn und kombiniert sie mit einer deutlich ausladende­ren Gummisicke, die wesentlich mehr Hub erlaubt.

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