stereoplay Music
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So ganz hatte Marc Ribot nicht damit gerechnet, was an Arbeit auf ihn zukam. Aber der New Yorker Gitarrist hatte das Bedürfnis, etwas zur aktuellen Diskussion beizutragen, und das konnte er am ehesten, wenn er Lieder zusammenstellte und spielte, die Menschen schon einmal Kraft gegeben haben, sie bewegen und zusammenbringen können. Er rief bei vielen seiner Freunde an, die Idee von „ Songs Of Resistance 1942 – 2018“fanden alle gut und so begann das Organisieren. „ Alle, die auf dem Album mitgewirkt haben, haben das umsonst und in ihrer Freizeit gemacht,“meint Ribot, „ denn fast jeder Musiker, den ich kenne, ist sehr besorgt über die Entwicklungen, die gerade vor sich gehen, und sie suchen nach Wegen, etwas zu tun, das dabei hilft, politische Normalität wieder herzustellen oder vielleicht sogar eine bessere Situation.“. Wann immer jemand Zeit hatte, wurde aufgenommen: Tom Waits und Steve Earle, M’shell Ndegeocello und Fay Victor schauten vorbei, Song für Song setzte sich das Album zusammen. Es sind große Lieder dabei, der Partisanen- Klassiker „ Bella Ciao“, eine Hymne der Bürgerrechtsbewegung („ We Are Soldiers In The Army“), aber auch neue Stücke wie „ Srinivas“, ein akustisches Andenken an Srinivas Kuchibholta, einen Sikh und Einwanderer, der 2017 von Rassisten in Kansas erschossen wurde, weil sie ihn für einen Muslimen hielten. Die Musik pendelt zwischen Aufschrei und Ballade, Hymne und Indie Folk, zusammengehalten von Ribots lakonischer, in der Americana ebenso wie in Jazz, Funk und Rock verwurzelten Gitarre und der Energie, die er und seine Gäste ent wickeln. „ Wir sind Musiker und können helfen, Songs zu entdecken“, erklärt Ribot und hofft, dass sie zum Denken anregen. Das wäre schon was.