stereoplay Music
Olaf Haehnel < ohaehnel@ hotmail. com> Ich lese seit vielen Jahren Ihr Magazin und möchte aus meiner Sicht einen Punkt zur Verbesserung vorschlagen. Die modernen Quellen für HiRes sind bereits seit vielen Jahren ein intensives Thema bei Ihnen. Was mir allerdings fehlt, sind Untersuchungen und Vergleiche zu den Tonquellen. Die Trennung zwischen LP und CD haben Sie ja bereits in Angriff genommen, aber was ist mit PCM und DSD? Die Klangunterschiede bei diesen Formaten können noch einmal sehr groß sein, werden aber von Ihnen, wenn überhaupt, nur sporadisch angesprochen. Hier fehlen mir Vorschläge zu neuen Releases eben nicht nur von CD oder LP, sondern spezielle Kritiken zu der Klangqualität, wenn Künstler neue Musik in HiRes, egal, ob in PCM oder in DSD, herausgeben. Auch glaube ich, dass die Nutzungsmöglichkeiten insbesondere von DSD nicht in ausreichendem Maße dargestellt werden. Ich z. B. habe bisher nicht verstanden, ob es mittlerweile Geräte gibt, die DSD- Formate von einer Festplatte direkt lesen können oder ob man weiter über einen PC die Quelle in das Gerät übertragen muss wie bei mir mit einem T+ A MP 2000 R als Multi- Player.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Geräte, die in der Lage sind, DSD auch von Festplatten zu lesen oder über Netzwerk zu streamen. Ein PC ist dann zum Musikhören nicht mehr notwendig. Manchmal muss man jedoch die technischen Spezifikationen etwas genauer lesen: Bei vielen Geräten kann der eingebaute D/ A- Wandler höhere Datenraten verarbeiten als der eingebaute Streaming- Client. So ist es auch bei Ihrem T+ A: DSD beherrscht nur der DAC des MP 2000 R, den Sie direkt über den USB- B- Anschluss mit einem DSD- Datenstrom ansteuern müssen. Wenn das Gerät die Audiodaten stattdessen über den Streaming- Client aus dem Netzwerk oder von einer USB- Festplatte lesen muss, kann es HiRes- Daten nur bis 24/ 192 und kein DSD verarbeiten. Essenziell ist hier der Unterschied zwischen „ Audiodaten schicken“und „ Dateien lesen“, vielleicht macht das die Sache noch einmal klarer. Ihnen bleibt also im Moment nichts anderes übrig, als den MP 2000 R für DSD- Wiedergabe weiterhin extern z. B. mit Ihrem Computer anzusteuern. Über die Klangqualität von HiRes wird viel diskutiert. Das größte Problem ist wahrscheinlich, dass unterschiedliche Leute auch unterschiedliche Auffassungen davon haben, was ein „ deutlicher Klangunterschied“im Vergleich zur normalen CD ist. Für den einen sind es nur Nuancen, für den anderen schon Welten. Für uns ist es daher gar nicht so einfach, uns an dieser Diskussion objektiv zu beteiligen. DSD existiert ja in erster Linie deswegen, weil es das Datenformat der SACD ist. Viele Klangunterschiede zwischen DSD und PCM sind oft auch darauf zurückzuführen, dass SACDs einfach besser produziert und gemastert sind als viele CDs. Das liegt daran, dass sich bei SACDs im Allgemeinen höhere Preise durchsetzen lassen und sich dadurch der größere Aufwand für qualitativ hochwertige Produktionen eher lohnt.