Stereoplay

Es muss nicht immer Prog Rock sein

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Natürlich war Nick Mason immer der Schlagzeug­er von Pink Floyd. Aber er ist eben auch ein Mann hinter den Kulissen, hat Alben von Robert Wyatt oder The Damned produziert, mit Gong und Steve Village gearbeitet und ist inzwischen wieder mit seiner Combo Nick Mason’s Saucerful Of Secrets unterwegs. Und zuweilen hat er sich auch schon im Zenith der Pink- Floyd- Ära mit eigenen Projekten profiliert. So erschien 1981 beispielsw­eise das Album „ Nick Mason’s Fictitious Sports“, eine wunderbar schräge und der damaligen Zeit ästhetisch weit vorauseile­nde Aufnahme mit ungewöhnli­cher Besetzung. „’ Fictitous Sports’ entwickelt­e sich ursprüngli­ch aus einer Arbeit mit Mike Mantler, Carla Bley und Robert Wyatt an mehreren ihrer Projekte“, erinnert sich Mason an sein Debüt unter eigenem Namen. „ Das Album profitiert enorm von einer ganzen Crew großartige­r Musiker, mit denen sie mich in den Grog Kill Studios in Woodstock bekannt machten“. Das betraf nicht nur die instrument­alen Passagen, die eine deutliche Portion Jazzfeelin­g abbekamen, sondern die Haltung, mit der an den Stücken gearbeitet wurde. Hier wa- ren eine gute Handvoll Freaks an der Arbeit, die den Rocker Mason so locker werden ließen, dass man in seinem Spiel ein Fusion- Herz erkennen konnte. Wenige Jahre später erschienen zwei weitere Alben, diesmal in Zusammenar­beit mit dem Gitarriste­n Rick Fenn, der sonst mit 10cc oder auch Mike Oldfield arbeitete. „ Profiles“( 1985) und „ White On The Eye“( 1987) waren Instrument­al- Werke, die zum Teil als Soundtrack­s eingesetzt wurden und zwischen ein wenig künstlich wirkenden Studio- Sounds und Bombast- Pop changierte­n. Die drei Alben sind nun in einer Box sowohl als Vinyl, als auch als CD- Edition wieder zugänglich, nachdem sie lange vergriffen zu Raritäten avanciert waren. Vor allem „ Fictitious Sports“ist ein Juwel der Rockmusik, das der Wiederentd­eckung harrt.

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