Ascendo live 15
Horn, Koax und digitale Aktivbox – bei Ascendos neuem Superlautsprecher fließen diese Technologien zusammen und erreichen Dynamikhöhen, die noch kein Mensch zuvor gehört hat.
Die Wege zur Hifi-begeisterung sind vielfältig. Und für nicht wenige Musikhörer, nicht selten mit einem rocklastigen Musikgeschmack und einem Faible für ebensolche Livedarbietungen, begann und beginnt die Faszination oft mit Hörnern oder Profi-boxen aus dem Pa/musikerbereich.
Wer einmal die ansatzlose Dynamik und Direktheit eines höherwertigen Systems erlebt hat, kann sich der Faszination nur schwer entziehen. Und doch ist es ausgesprochen schwer, einen solchen Klang ins eigene Heim zu bekommen. Klassische passive Hifi-hörner sind oft klanglich als solche zu erkennen, und Profi-speaker in typischen Heimen oft raumakustisch gar nicht unter Kontrolle zu bringen, weil sie für komplett andere Hörabstände konzipiert wurden.
Es wächst zusammen
Es müsste doch einen Lautsprecher geben, der die Dynamik und Direktheit einer PA mit den audiophilen Qualitäten eines High-end-lautsprechers verbindet! Ein Horn sollte er natürlich haben, und dennoch im Mittelhochtonbereich kompakt gebaut sein, idealerweise als Punktschallquelle. Ein großer Sweet-spot wäre praktisch, und aufgrund der zu erwartenden nicht einfachen Anbindung an die Raumakustik eine digitale Einmessung oder Anpassung, was wiederum Aktivtechnik sinnvoll macht.
Genau solche Überlegungen stellten die Lautsprecherspezialisten von Ascendo an. Nicht nur, weil sie selbst diesem Klangideal huldigen, sondern weil sie zu den wenigen Firmen gehören, die sich mühelos in beiden, der Profi- wie der HighEnd-welt bewegen. Mit ihrer neuen Standboxenkreation wachsen dann auch die wichtigsten Schlüsseltechnologien der Franken erstmalig zusammen: Horn, Koax und digitale Vollaktivtechnik.
Auf den Punkt
Doch das Pferd dieser SuperStandbox mit drei Wegen sollte nicht von hinten, sprich von der digitalen Korrektur her, aufge
Noch nie war die Livedynamik von Horn und Aktivbox so homogen kombiniert.
zäumt werden, Vordenker Stefan Köpf betont gern, dass die Qualität des koaxialen Mittelhochtöners erste Priorität in der Entwicklung hatte. Das erstaunliche Resultat der eigenen Forschung ist eine seltene Kombination aus 12-Zoll-konus und 1-Zoll-kompressionstreiber. Weil Ersterer eine sehr große Schwingspule aufweist, kann die gesamte Hochtoneinheit inklusive Horn und titanbefeuertem Druckkammertreiber innen in den Konus-antrieb angeflanscht werden.
Das Horn setzt ab 1100 Hz ein und ist dabei so berechnet, dass es ohne nennenswerte Resonanzen den gesamten Bereich darüber in beinahe konstantem Winkel mit breitem Sweet-spot abstrahlt. So beeinflusst die hart eingespannte gehärtete Pappmembran des Konus selbst bei Bewegung die Hochtonschallabstrahlung kaum. Das Duo agiert als perfekte Punktschallquelle und erzeugt dank digitaler Zeit-/phasenkorrektur eine annähernd perfekte ebene Welle, und das bereits ab 65 Hz. Darunter spielt als Subwoofer (für Kinozwecke sogar auftrennbar) ein gigantischer
40-cm-treiber im geschlossenen Gehäuse, der doppelt so viel Luft bewegen kann wie ein handelsüblicher Pa-15“er.
Die Elektronik
Die Auftrennung in die Frequenzbereiche erfolgt ebenso wie eine mögliche Raumkorrektur mittels digitaler DSPWeiche, die nur maximal 7 Millisekunden gesamt produziert und damit auch für Live- und Kinozwecke geeignet ist.
Pro Box sind zwei völlig getrennte Stereoendstufen eingebaut, wobei eine davon gebrückt bis zu 1000 Watt für den Bass erzeugt und die zweite deren 500 für den Mittelton und 150 für den Hochton.
Mehr Live geht nicht
Als adäquater Start in das
Rockkonzert in Originallautstärke wanderte Queens „Hungarian Rhapsody“-blu-ray in den Player. Und hinterließ nach einem knisternde Spannung aufbauenden Intro schon mit dem ersten Gitarrenriff nur staunend offene Münder bei den Zuhörer: Mit so viel Drive, Direktheit und müheloser Dynamik hatte noch kein Lautsprecher imstereoplay-hörraum aufgespielt. Dynamik können andere gewiss auch, doch die Schnelligkeit, Geschlossenheit und die mühelos treibende Kraft besonders im Tiefton verliehen der Ascendo einen absoluten Ausnahmestatus.
Die Stimme bildete sie äußerst präzise, doch in der ersten Runde auch ein wenig vor der Stereobasis ab, weshalb die Tester sich entschlossen, der Live15 ein noch größeres Stereodreieck mit 4,5 m Abstand zu spendieren und die Box fast wandparallel zu stellen. Siehe, schon klang selbst anspruchsvolle, dynamische Klassik wie das Finale von Wagners „Meistersingern“(Janowski SACD) mit der gebotenen Opulenz in Raumbreite und Staffelung. Völlig mühelos konnte man alle Stimmen mitverfolgen, von der Auflösung her tendierte die Ascendo eher zum Studiomonitorcharakter und servierte Details in aller Deutlichkeit, ohne dabei aber kühl oder überdetailliert zu erscheinen. Allenfalls sanftere Gemüter vermissten ein wenig eine Atempause in dieser Dynamik-opulenz.
Es waren bevorzugt Liveaufnahmen, die in den Player wanderten und bei den Testern das Bedürfnis weckten, immer mehr hören zu wollen. Hattlers „Live Cuts“mit schnalzenden Basssaiten und hämmernden Beats zeigten nochmal eindrucksvoll die Homogenität und Basspräzision der Ascendo. Mehr Live geht nicht!