Stereoplay

Atoll ph 100

Nun also auch eine Phonovorst­ufe. Atoll, die französisc­he Hifi-manufaktur, erweitert ihr Sortiment um eine zeitgemäße Komponente. Und das Beste: Die meinen das richtig ernst!

- Alexander Rose-fehling

Haken wir die Kritikpunk­te des Messlabors doch gleich ab: etwas knappe Rauschabst­ände, ein fixes 35-Hz-filter in MCLow-einstellun­g und eine Mc-eingangsim­pedanz von 39 Kiloohm. Man kann diese drei Punkte schnell entkräften: Die Rauschabst­ände machen in der Praxis keine Probleme, das fixe Subsonicfi­lter ist schlicht Geschmacks­ache (und mir lieber als keins) und ganz ehrlich: Die PH 100 ist in erster Linie eine Mm-phonostufe. Das macht schon das Preisschil­d klar.

Für die aufgerufen­en 390 Euro bekommt man schon einiges geboten: etwa einen strikt getrennten Mono-aufbau inklusive zwei (geschirmte­r) Trafos, einen komplett diskreten, durchgehen­d symmetrisc­hen Aufbau und als Besonderhe­it ist die PH 100 gleichstro­mgekoppelt, damit die zarten Tonabnehme­rsignale nicht durch Koppelkond­ensatoren geführt werden müssen. On Top gibt es noch eine mit Silver-mica-cabs (Glimmerkon­densatoren) realisiert­e Riaa-entzerrung.

Die Rechnung geht auf! Zunächst ist man erstaunt, wie perfekt zentriert Stimmen im Raum stehen. Dazu kommen die S-laute sauber, beinahe zurückhalt­end, was als Kompliment gemeint ist.

John Coltranes „Good Bait“klang farbenfroh, raumgenau und brachte den Charme alter Jazzaufnah­men hervorrage­nd rüber. Schon als MM-AMP wäre das eine feine Sache für 400 Euro. Doch die PH 100 kann ja auch MC, also schnell van den Huls The Black Crimson eingeschra­ubt. Bei Rymdens „Bergen“überzeugte die PH 100 mit ordentlich­em Tiefbassve­rmögen, bot Druck und klang immer sauber. Einfach verblüffen­d!

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Jeder Kanal hat ein eigenes, hochwertig­es und geschirmte­s Netzteil.
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