Hippie-esprit und New Wave
So einfach war es nicht. Einerseits starteten XTC vielversprechend als eine der kreativen jungen Combos, die Mitte der Siebziger sich aus dem frühen Punk-umfeld herauszuschälen begannen. Seit 1976 existierte die Band zunächst als Quartett um den Sänger, Gitarristen und Komponisten Andy Partridge und machte sich einen Namen als exaltierter Live-act. Sie wurde dann von Steve Lillywhite produziert, der sich sonst um Ultravox oder auch Siouxsie And The Banshees kümmerte, und schaffte mit den Alben „Drums & Wires“(1979) und „Black Sea“(1980) auch Achtungserfolge in der New Wave Welt. Als es mit „Englisch Settlement“(1982) so richtig loszugehen begann, brach Partridge unter dem Druck des Erfolges körperlich zusammen und beschloss, von dann an keine Konzerte mehr zu spielen. XTC wurden zur Studioband und das eröffnete auch andere Freiheiten der inhaltlichen Ausgestaltung. Denn Partridge leistete sich mit den Dukes Of Stratosphear ein psychedelisches Nebenprojekt, das mit den beiden Alben „25 O’clock“(1985), „Psonic Psunspot“(1987) und ein paar Einzelveröffentlichungen in den Achtzigern akustisch die Hippie-ära feierte.
Das ganze Material wurde nun von Steven Wilson zusammengesammelt, neu in Stereo gemischt und außerdem in 5.1 Surround verpackt. Unter dem Titel „Psurroundabout Ride“finden sich daher auf CD und einer Blu-ray die Klangversionen des Originalalbums, 13 Demo-tracks, die im Zusammenhang mit den Studioaufnahmen entstanden, und eben die 19 Songs der Alben, die unter dem Dukes-signet erschienen waren. Die Musik erweist sich dabei als faszinierend wandlungsfähig, denn gerade die Surround-variante entwickelt eine so irrlichternd schwirrende Atmosphäre, dass man sich genau vorstellen kann, was Partridge bei der Entwicklung des bewusstseinserweiterten Konzepts durch den Kopf gegangen sein muss. Dieser Ritt durch die Klangwelt der bunten Töne ist es wert, mit viel Zeit in Muße genossen zu werden.
Panegyric / galileo mc (73:09 + Blu-ray)