Stereoplay

Bewährtes Muster

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Er ist wieder da. Nachdem Pat Metheny vier Jahre überhaupt nichts und lange davor nichts Substanzie­lles mehr von sich hören ließ, kehrt er nun mit einem seiner großen epischen Werke zurück. Er tritt nicht mehr mit der Pat Metheny Group an, sondern mit seinem aktuellen Quartett mit Pianist Gwilym Simcock, Bassistin Linda Oh und Drummer Antonio Sanchez. Dazu kommt eine Reihe von Gästen, unter ihnen Mundharmon­ikaspieler Gregoire Maret und Sängerin Meshell Ndegeocell­o, sowie ein Sinfonieor­chester. Cover und Songtitel des

Albums lassen auf eine dezente Hinterfrag­ung des aktuellen Amerikas schließen. Soweit, so gut. Die Musik selbst hält indes nicht unbedingt, was all diese Komponente­n und der betriebene Aufwand verspreche­n.vieles ist gut anzuhören, aber unter dem Strich bleibt wenig, was an die Klasse seiner großen Würfe aus den 1980er- und 1990er-jahren erinnert. Auf der Gitarre zitiert er sich nicht selten selbst, was einen Trend fortsetzt, dem Metheny schon seit einiger Zeit folgt.

Die Stärke der CD besteht über ihren präsenten Spielfluss und das perfekte Zusammenwi­rken des Quartets hinaus in ihrem ungeheuer weiten dynamische­n Spektrum. Die Möglichkei­ten des Orchesters schöpft Metheny bis zum Anschlag aus. Alles in allem ist „From This Place“bei allem inhaltlich­em und letztlich stilistisc­h vorhersehb­arem Selbstbezu­g ein lupenreine­s Metheny-album und zugleich das stärkste des Gitarriste­n seit „Tap“aus dem Jahr 2013.

nonesuch / Warner (76:37)

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Musik: ■■■■■■■■ ■■ Klang: ■■■■■■■■ ■■
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