Vincent DAC 7
Neben dem Cd-player wollen auch der Fernseher, die Spielkonsole, der Laptop und weitere Zuspieler digital verkabelt werden. Hier schlägt die Stunde des DAC 7. Er bietet jede Menge Anschluss und zuschaltbare Röhren.
Man kennt die Marke Vincent wohl in erster Linie als Marke, die auf Röhren setzt. So auch hier, beim D/a-wandler DAC 7 – nur, dass deren Verwendung hier optional ist.
Der Käufer hat nämlich die Wahl, ob er die röhrenbestückte oder die Fet-ausgangsstufe nutzt – ein Knopfdruck auf der Front macht den Unterschied.
Doch gemach. Schauen wir uns doch zuerst das Pflichtprogramm eines D/a-wandlers an. Sechs Quellen finden Anschluss, das kann man an dieser Stelle gar nicht genug loben.
Die Schnittstellen umfassen 1x USB für PCS, 1x AES, 2x coaxial und 2x optisch.
Der Aes-eingang sowie die optischen und coaxialen Eingänge nehmen Pcm-signale bis 192 khz/24 Bit entgegen, über USB darf’s auch ein bisschen mehr sein: Hier sind neben DSD- (DSD256) auch PCM -Signale 384 khz/32 Bit willkommen. Wir finden: Mehr braucht kein Mensch. Abgreifen lässt sich die analog gewandelte Musik rückseitig entweder über Cinch- oder über symmetrische Xlr-ausgänge. Letzteres ist sicherlich eine Empfehlung wert, da der eingesetzte Wandler-chip (AK4490 von AKM) symmetrisch arbeitet. Gleiches gilt für die analoge Ausgangsstufe.
Formatseitig ist ebenfalls alles im Lot. Verlustbehaftete Formate werden genauso verarbeitet wie verlustfreie (AAC, AAC+, AIFF, ALAC, APE, DSD, FLAC, MP3, MQA, WAC, WMA).
Drei Röhren
Blickt man dem DAC 7 unter den Deckel, so zeigen sich nebem einem sauberen Aufbau nicht nur ein recht üppiger Transformator, sondern auch Röhren, und zwar drei Stück. Die von außen durch das Vincent-typische Bullauge sichtbare Röhre ist eine Gleichrichterröhre vom Typ 6Z4 und für die Spannungsstabilisierung zuständig. Die beiden anderen Röhren sind vom Typ 12AU7 und sitzen im Analogbereich direkt im Signalweg, sprich in der Ausgangsstufe. Die 12AU7 sollen das Klangbild natürlicher machen. Hier hat der Nutzer wie bereits erwähnt die Wahl. Drückt man nämlich den TUBE/ Fet-schalter auf der Front, schaltet man zwischen der Röhren- und einerausgangsstufe
Sechs Quellen finden Anschluss
an den Vincent DAC 7, das kann man
gar nicht genug loben.
mit Feldeffekttransistoren um. Eine Aluminium-fernbedienung liegt zwar bei, kann aber nicht zwischen den beiden Betriebsarten umschalten.
Das ist jedoch nicht alles, was die Entwickler für den guten Ton getan haben. So kommen im Signalweg außerdem Filter- und Pufferschaltungen zum Einsatz und die Bauteile
wurden sehr sorgfältig ausgewählt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, es sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Das Netzteil setzt auf einen Transformator mit doppelter Wicklung. Wicklung 1 versorgt den Analogbereich, Wicklung 2 den Digitalbereich. Auf diese Weise will man vermeiden, dass es zu Beeinflussungen zwischen beiden Bereichen kommt.
Der Vincent DAC 7 ist in Schwarz oder Silber erhältlich.
Ein sehr lebendiger DAC
Zunächst musste der DAC 7 auf meinem Schreibtisch Platz nehmen und die Canton Smart Vento 3 beliefern. Gestreamt wurde von Qobuz. Der Wechsel von einem etwas älteren ifiDAC brachte sofort mehr Raum, mehr Druck und einen schön schlanken, dabei aber tiefen und sauberen Bass. Dieser Eindruck wiederholte sich im Hörraum mit wechselnden Zulieferern. Und: Der Vincent spielt immer lebendig! Seine Bühnen sind breit, Stimmen und Soloinstrumente stellt er ein Stück vor den Rest der Band – das macht richtig Spaß. Dabei meistert er den Spagat zwischen Detailfülle und Entspanntheit, wie das nur wenige DACS schaffen.
Der Wechsel zwischen Fetund Röhren-modus fällt geringer aus als erwartet und zeigt sich nur an hochwertiger Elektronik respektive Boxen. Dann klingt es über die Röhren doch ein wenig entspannter, einen Hauch wärmer. Nötig hat der Vincent das aber nicht.