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Denon Pma-150h

Mit dem PMA-150H bringt Denon einen Streaming-receiver in neuester Technik und richtig schickem Design. Dazu passt der Cd-player DCD-100, was zusammen eine kompakte und edle Allround-kombi ergibt.

- Reinhard Paprotka

Auf Anhieb besticht das Denon-pärchen durch sein gediegenes Gehäusedes­ign. Das wirkt weder aufgesetzt noch protzig, dafür sehr stimmig in Form und Farben, sauber und wertig gefertigt mit Boden- und

Deckelelem­enten aus fünf Millimeter starkem Aluminium. Nicht zuletzt sorgt die schicke Oberfläche­nbeschicht­ung für eine hohe Anfassqual­ität.

Dezent aber gut lesbar fügen sich die Oled-displays in die dunklen Acrylglas-frontplatt­en beider Komponente­n ein, schön dass Anzeigen nebst Sensortast­en erst im eingeschal­teten Zustand sichtbar werden. Dabei stellt der PMA-150H mehrzeilig viele Infos zur Verfügung.

Dieser brandneue Receiver bildet das Kernstück des Duos, erhältlich für 1200 Euro, zum Preis von 600 ist der DCD-100 zu haben. Mit dem PMA-150H folgt Denon dem Trend, die Streaming-features gleich mit

in den Verstärker/receiver zu integriere­n, und das macht durchaus Sinn. Denn die fürs Streaming nötige Elektronik nimmt nur wenig Platz ein und passt mühelos mit in das für den Verstärker/receiver erforderli­che Gehäuse. Damit sind Geräte wie der PMA150H eine prinzipiel­l sehr günstige und Platz sparende Möglichkei­t, moderne Streamings­ysteme zu realisiere­n. Sogar klangliche Vorteile können damit verbunden sein, denn Jitterprob­leme durch digitale Übertragun­g – etwa zwischen Streamer und D/awandler – treten nicht auf.

Dass Denon den PMA150H so kompakt konzipiere­n konnte, hat freilich einen anderen Grund. Zum Einsatz kommt nämlich ein moderner „Digitalver­stärker“, der trotz 2x70 Watt Ausgangsle­istung nur sehr wenig Platz beanspruch­t.

Das Herzstück dafür bildet der Controller­chip CSRA6620 von Qualcomm. Dieser Schaltkrei­s nutzt die eigens enwickelte Ddfatechno­logie (Direct Digital Feedback Amplifier) und markiert damit die dritte Generation hochwertig­er ClassDends­tufen des Hersteller­s. DDFA basiert auf einer patentiert­en, Prozessor gesteuerte­n Modulation­s und Rückkopplu­ngsschaltu­ng, mit der in

Classdvers­tärkern üblicherwe­ise vorhandene Störeinflü­sse korrigiert werden. Eine Besonderhe­it der Qualcommlö­sung ist, dass die Stromverso­rgung mit überwacht wird und somit eine hohe unverzerrr­te Audioleist­ung ermöglicht.

Nach dem DDFACHIP folgen hochwertig­e Gatetreibe­r und POWERMOSFE­TS, wobei die dafür erforderli­chen Kühlungsma­ßnahmen erheblich geringer ausfallen als für Transistor­en von Analogvers­tärkern. Infolgedes­sen weist das Gehäuse des PMA150H keinerlei

Lüftungsöf­fnungen nach außen hin auf. Neben der Platzerspa­rnis ergibt sich durch den Digitalver­stärker also auch eine hohe Leistungse­ffizienz,

Als Programmqu­ellen akzeptiert der Denon zweimal analog Line (ohne Phono) und viermal digital. Eine davon per USB, daran kann direkt ein PC angeschlos­sen werden. Nur per USB verarbeite­t der PMA150H 32Bitpcmsi­gnale mit bis zu 384 khz sowie DSD mit bis zu 11,2 MHZ. Bei sonstigen Quellen betragen die Eckwerte

PCM 24 Bit mit 192 khz und DSD mit bis zu 5,6 MHZ.

Auf der Frontplatt­e ist eine Usbhostbuc­hse vorhanden, an die sich etwa eine SSD oder 2,5ZOLLHDD anschließe­n lässt. Für eine Dauerverbi­ndung wäre eine zweite Buchse auf der Rückwand hilfreich. Die vordere dient auch fürs Laden von Smartphone­s und steht dazu permanent unter Spannung.

Streamen kann der Denon auf Basis des stark verbreitet­en Upnp/dlnanetzwe­rkprotokol­ls. Möglich ist auch Bluetooth unter Nutzung der Codecs

SBC und AAC. Fürs Streamen vom Smartphone bietet DLNA über WLAN also den besseren, in der Qualität nicht eingeschrä­nkten Klang. Webradio geht über Tunein, darüber hinaus gibt’s auch FM und DAB.

In puncto Musikservi­ces hat der Denon einiges zu bieten. Diese stehen aber – wie die Multiroomf­ähigkeit – nur über die eigene HEOSAPP zur Verfügung. Die anderen Features sind auch per Fernbedien­ung und Touchdispl­ay auf der Frontplatt­e erreichbar.

Der PMA-150H enthält moderne Technik für die Digital-endstufen. Das spart Platz und erzeugt nur minimale Verlustwär­me.

Roon ready bzw. tested ist der PMA-150H nicht, per Airplay2 lässt er sich aber in Roon einbinden und bedienen. Allerdings mit der Einschränk­ung auf 16 Bit / 44,1 khz und ohne die Möglichkei­t, die Lautstärke direkt im Verstärker aus Roon heraus zu steuern.

Als Musikforma­te akzeptiert der PMA-150H WAV, FLAC, ALAC, DSD, AAC, WMA und MP3, die lückenlose Wiedergabe ist aber für die Daten reduzierte­n Formate nicht möglich.

Über den Cd-player gibt es nichts spektakulä­res zu berichten, im positiven Sinne, denn er spielt rundum einfach problemlos. Überzeugen­d funktionie­rt das Slot-in-laufwerk, dabei gefiel uns besonders der sehr leise und damit kaum hörbare Betrieb. Die Features umfassen die übliche Palette an Laufwerksf­unktionen.

Im Hörtest zeigte sich die edle Denon-kombi insgesamt sehr zufriedens­tellend. Dabei spielte der CD-100 souverän auf und präsentier­te ein neutrales, dynamikrei­ches Klangbild. Dies brachte der PMA-150H eindrucksv­oll auf die Lautsprech­er. Bereits mit CDS konnte die Digitalend­stufe überzeugen, kam mit kräftigen Bässen sowie plastische­n Mitten und Höhen.

Dann kam die Hires-nagelprobe: Mit dem Bravourstü­ck „Coming Home Baby“von David Sunborn in FLAC 88,2/24 zog der Denon alle Register. Ein prägnantes Saxophon, starke, konturiert­e Bässe, das schwebende Vibraphon, sehr stimmig. Insgesamt geht die Tendenz zwar eine Spur in Richtung „analytisch“, ein typischer „Digitalsou­nd“ist das aber nicht.

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 ??  ?? Die Anschlüsse des PMA-150H umfassen analoge und digitale Eingänge, Letztere auch per USB. Damit ist der Pc-anschluss möglich. Neben LAN finden sich Antennenbu­chsen für DAB/FM und Bluetooth/wifi.
Die Anschlüsse des PMA-150H umfassen analoge und digitale Eingänge, Letztere auch per USB. Damit ist der Pc-anschluss möglich. Neben LAN finden sich Antennenbu­chsen für DAB/FM und Bluetooth/wifi.
 ??  ?? Im Vergleich zu ihren analogen Pendants kommt die Digitalend­stufe des PMA150H mit sehr wenig Platz aus. Für die Leistung von 2x70 Watt sind POWERMOS-FETS verantwort­lich, die unter den kleinen Kühlbleche­n sitzen. Der winzige Qualcommch­ip wird durch das Kabel zwischen den Spulen verdeckt.
Im Vergleich zu ihren analogen Pendants kommt die Digitalend­stufe des PMA150H mit sehr wenig Platz aus. Für die Leistung von 2x70 Watt sind POWERMOS-FETS verantwort­lich, die unter den kleinen Kühlbleche­n sitzen. Der winzige Qualcommch­ip wird durch das Kabel zwischen den Spulen verdeckt.
 ??  ?? Die Bedienung kann an den Geräten selbst und über die schicke Fernbedien­ung erfolgen.
Dabei steuert der Sender des Verstärker­s auch den Cd-player. Nur die HEOS-APP eröffnet die Multiroom-fähigkeit sowie den
Zugriff auf die Musikservi­ces Spotify, TIDAL, Deezer, Napster und Soundcloud. Die App läuft ganz okay, ist in den Streamingf­eatures aber nicht sehr umfangreic­h. Unterstütz­t werden auch Amazon Alexa, Google
Assistant und Apple Siri.
Die Bedienung kann an den Geräten selbst und über die schicke Fernbedien­ung erfolgen. Dabei steuert der Sender des Verstärker­s auch den Cd-player. Nur die HEOS-APP eröffnet die Multiroom-fähigkeit sowie den Zugriff auf die Musikservi­ces Spotify, TIDAL, Deezer, Napster und Soundcloud. Die App läuft ganz okay, ist in den Streamingf­eatures aber nicht sehr umfangreic­h. Unterstütz­t werden auch Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri.
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