Im Rang einer Ikone
■ Dieser Mann gehört zu den wenigen Machern der Branche, dessen Name bereits die Kraft einer Ikone hat. Wo D’agostino draufsteht, ist maximale Feinkost darinnen. Die Anziehungskraft ist immens – aber der Kreis der stolzen Besitzer eng. Denn alles entsteht in Handarbeit. Das Firmengebäude in Cave Creek ist eher bescheiden; keine protzigen Hallen, eher der Charme einer Manufaktur. D’agostino hat sich dafür den rauen Charme von Arizona ausgesucht. Wer einmal vorbeischauen möchte: am besten einen Flug nach Phoenix buchen und dann mit dem Mietwagen ein paar Meilen gen Norden fahren.
Aber für ein Händeschütteln kann man Daniel D’agostino auch regelmäßig am Stand seines Importeurs bei der HIGH END in München antreffen. Nur leider dieses Jahr nicht. D’agostino ist seit rund 40 Jahren im Geschäft. Bahnbrechendes hat er über lange Jahre als Che ngenieur für Krell Industries geleistet. Im Jahre 2009 trennten sich die Wege, nun ist Dan im eigenen Namen unterwegs.
Die neuesten Entwürfe hören auf den Namen „Relentless“. Das hat nicht jeder schnell in der Übersetzung parat. Es steht für „Unerbittlich“. Ein treffendes Wort. Auf der HIGH END 2018 war Premiere. Zentral im Raum stand ein Monoblock mit 220 Kilogramm, dabei trotzdem leicht und elegant im Design. Gebürstetes Aluminium wurde mit glänzendem Kupfer vereint. In der Mitte: Ein gewaltiges Zeigerinstrument mit dem Charme und ästhetischen Anleihen aus dem Schweizer Uhrenbau. Unerbittlich auch der Preis: Für zwei Monoblöcke sollte man 250 000 Euro angespart haben.
Es geht seit diesem Frühjahr auch kleiner. Dan D’agostino hat den Progression Integrated vorgestellt – einen Vollverstärker, der in allen Details aber die Ästhetik-sprache des Relentless spricht. Ebenfalls wuchtiges Aluminium, Kupfer und zwei Zeigerelemente. Nur alles kleiner, kompakter. Auch preislich: Der Einstieg in die D’agostino-welt ist nun für 20 000 Euro zu haben.