Multi-source-spezialist
Mit dem MP 2500 R trifft T+A einen Nerv bei jenen, die das eine tun und vom anderen nicht lassen wollen: Der MP 2500 R steht an der Trennlinie zwischen glorreicher Vergangenheit und vielversprechender Zukunft.
Diesmal sprechen wir aus gegebenem (und freudigem) Anlass zunächst nicht über T+AS digitalen Alleskönner MP 2500 R. Sondern über etwas, was heutzutage eigentlich den gleichen Stellenwert einnehmen sollte wie die Hardware, nämlich die Benutzeroberfläche.
Der schiere Funktionsumfang von Komponenten wie T+AS „Multi Source SACD Player“ist mit nichts zu vergleichen, was es früher an Audiogeräten gab. Selbst eine umfangreiche Fernbedienung gerät da eher zu einem manchmal sogar nervigen Hilfsmittel, sogar im Teamwork mit einem Display, das natürlich nicht beliebig groß werden kann. Außer, man verpasst dem Player/streamer/dac gleich einen Bildschirm, übrigens ein Ansatz, den man von frühen Serversystemen her kennt und der heute leider kaum noch verfolgt wird.
Setup und Bedienung eines solchen Multigerätes enthalten eine gewaltige Menge von zu verarbeitenden und darzustellenden Daten, zumal dann, wenn die Musikbibliothek auf dem NAS oder einem Serversystem gleich mitverwaltet werden soll, ganz zu schweigen vom Angebot eines Streamingdienstes. Heutzutage sind entsprechende Apps die probate Lösung für das Problem, wobei man sich nicht weismachen lassen sollte, dass ein Smartphone der Weisheit letzter Schluss ist; in der Praxis sind diese Displays nämlich zu klein. Weit bequemer sind da größere Pads, die auf Android-ebene inzwischen bezahlbar angeboten werden und wunderbaren Zusatznutzen bieten.
Wer schon eine ganze Reihe von Bediener-apps sprichwörtlich unter den Händen hatte (etwa Fachhändler und Tester), der weiß, dass das Thema immer noch kritisch ist; die qualitativen Unterschiede bei der Nutzerfreundlichkeit der Apps sind enorm, das Setup mit der Integration ins Hausnetz und damit die Verbindung zur Audiokomponente bisweilen ein Quell der Freude für echte Nerds, das Einlesen von Mu
sikbibliotheken auf Netzlaufwerken mitunter ein Problem.
Musicnavigator
Ganz anders dagegen T+AS „Musicnavigator“, anlässlich dieses Tests in der neuesten Version „downgeloadet“: So schnell und reibungslos hat sich hier noch nie etwas installiert, binnen weniger Sekunden stand auch die Server-bibiliothek inklusive Coverart zur Verfügung und die Reaktionszeit zwischen NAS, MP 2500 R und der App auf einem Android-pad liegt nahe bei null. Das breite Grinsen des Testers verschafft dem T+A Vorschusslorbeeren, die dieser eigentlich gar nicht nötig hat, zumal man in Herford auf Bewährtes aus dem eigenen Hause zurückgreifen konnte: Technisch ist der 2500er wie der MP 2000 R MKII aufgebaut (stereoplay 10/2016), statt eines Cd-laufwerkes wurde aber das natürlich selbst entwickelte Sacd-linear-laufwerk mit Doppellaser und modernsten Decodern aus dem MP 3100 HV eingebaut.
Und das passt in die Zeit, erlebt die SACD doch gerade ein Art Renaissance, zudem gibt es wohl genug Hifi-fans, die ihre Cd-sammlung zwar auf Festplatte übernehmen, aber dennoch behalten. Die weiteren Zutaten im High-end-menü des MP 2500 R sind ein auf Pcmebene Hd-fähiger Streaming Client, der die üblichen Musikdienste liefert und in der neuesten Firmware Roon ready ist sowie der legendäre T+A-DAC in Form des „Doppel-differential-quadrupel Coverters“mit vier D/a-wandlern pro Kanal und einstellbarer Filtercharakteristik, ergänzt vom 1-Bit DSD-DAC, der bis zu DSD512
akzeptiert und nativ als Bitstream verarbeitet.
Radio? Radio!
DAB+ und Fm-radio in einem Dac/streamer/sacd-player dürfen als Novum und T+aspezialität gelten. Ein toller Zusatznutzen, begleitet von Top-klangqualität bei FM und via App kinderleicht bedienbar. Weitere Drahtlos-dienste bietet der T+A in Form von Bluetooth an, ein hochwertiges Bluetoothmodul zum Einspielen von Mobilgeräten ist serienmäßig eingebaut. Und der Klang? Profitiert zweifellos von technischen Übernahmen aus den Top-komponenten der Hv-serie. Und beweist, dass SACD und auch CD im Streaming-zeitalter nicht abgehakt werden müssen, ganz im Gegenteil. Klangvergleiche zwischen einer SACD und Dsd-streaming gehen nicht selten zugunsten der Silberscheibe aus, was die Güte des T+a-laufwerks nur unterstreicht; auch bei Dsd-konserven ist nicht alles Gold, nur weil es glänzt... Dynamik, Autorität und Präzision verschmelzen beim MP 2500 R zu schon sagenhafter Homogenität und letztlich einem bleibenden Klangerlebnis. Die im besten Sinne des Wortes saubere, artefaktfreie und immer mühelos erscheinende Wiedergabe kennzeichnet eine wahre High-endKomponente, die keinerlei Effekthascherei nötig hat und sich nicht einschmeicheln muss.
Dass sich das nicht auf den ersten Ton erschließt, ist möglich. Doch nach kurzer Zeit stellt man fest, wie richtig, stimmig und vor allem faszinierend der T+A arbeitet, sich so als (updatefähiger) Begleiter für viele Jahre Musikgenuss empfiehlt. Übrigens: In der täglichen Praxis stellt sich schnell heraus, wie praktisch ein Disclaufwerk mit schnellem Zugriff ist, es erleichtert in vielen Fällen die Entscheidung, ob man eine CD aufs NAS übernimmt oder nicht. Und die schiere Menge an Zusatznutzen beim T+A MP 2500 R sollte den Preis kräftig relativieren.