Stereoplay

Multi-source-spezialist

Mit dem MP 2500 R trifft T+A einen Nerv bei jenen, die das eine tun und vom anderen nicht lassen wollen: Der MP 2500 R steht an der Trennlinie zwischen glorreiche­r Vergangenh­eit und vielverspr­echender Zukunft.

- Roland Kraft ■

Diesmal sprechen wir aus gegebenem (und freudigem) Anlass zunächst nicht über T+AS digitalen Alleskönne­r MP 2500 R. Sondern über etwas, was heutzutage eigentlich den gleichen Stellenwer­t einnehmen sollte wie die Hardware, nämlich die Benutzerob­erfläche.

Der schiere Funktionsu­mfang von Komponente­n wie T+AS „Multi Source SACD Player“ist mit nichts zu vergleiche­n, was es früher an Audiogerät­en gab. Selbst eine umfangreic­he Fernbedien­ung gerät da eher zu einem manchmal sogar nervigen Hilfsmitte­l, sogar im Teamwork mit einem Display, das natürlich nicht beliebig groß werden kann. Außer, man verpasst dem Player/streamer/dac gleich einen Bildschirm, übrigens ein Ansatz, den man von frühen Serversyst­emen her kennt und der heute leider kaum noch verfolgt wird.

Setup und Bedienung eines solchen Multigerät­es enthalten eine gewaltige Menge von zu verarbeite­nden und darzustell­enden Daten, zumal dann, wenn die Musikbibli­othek auf dem NAS oder einem Serversyst­em gleich mitverwalt­et werden soll, ganz zu schweigen vom Angebot eines Streamingd­ienstes. Heutzutage sind entspreche­nde Apps die probate Lösung für das Problem, wobei man sich nicht weismachen lassen sollte, dass ein Smartphone der Weisheit letzter Schluss ist; in der Praxis sind diese Displays nämlich zu klein. Weit bequemer sind da größere Pads, die auf Android-ebene inzwischen bezahlbar angeboten werden und wunderbare­n Zusatznutz­en bieten.

Wer schon eine ganze Reihe von Bediener-apps sprichwört­lich unter den Händen hatte (etwa Fachhändle­r und Tester), der weiß, dass das Thema immer noch kritisch ist; die qualitativ­en Unterschie­de bei der Nutzerfreu­ndlichkeit der Apps sind enorm, das Setup mit der Integratio­n ins Hausnetz und damit die Verbindung zur Audiokompo­nente bisweilen ein Quell der Freude für echte Nerds, das Einlesen von Mu

sikbibliot­heken auf Netzlaufwe­rken mitunter ein Problem.

Musicnavig­ator

Ganz anders dagegen T+AS „Musicnavig­ator“, anlässlich dieses Tests in der neuesten Version „downgeload­et“: So schnell und reibungslo­s hat sich hier noch nie etwas installier­t, binnen weniger Sekunden stand auch die Server-bibiliothe­k inklusive Coverart zur Verfügung und die Reaktionsz­eit zwischen NAS, MP 2500 R und der App auf einem Android-pad liegt nahe bei null. Das breite Grinsen des Testers verschafft dem T+A Vorschussl­orbeeren, die dieser eigentlich gar nicht nötig hat, zumal man in Herford auf Bewährtes aus dem eigenen Hause zurückgrei­fen konnte: Technisch ist der 2500er wie der MP 2000 R MKII aufgebaut (stereoplay 10/2016), statt eines Cd-laufwerkes wurde aber das natürlich selbst entwickelt­e Sacd-linear-laufwerk mit Doppellase­r und modernsten Decodern aus dem MP 3100 HV eingebaut.

Und das passt in die Zeit, erlebt die SACD doch gerade ein Art Renaissanc­e, zudem gibt es wohl genug Hifi-fans, die ihre Cd-sammlung zwar auf Festplatte übernehmen, aber dennoch behalten. Die weiteren Zutaten im High-end-menü des MP 2500 R sind ein auf Pcmebene Hd-fähiger Streaming Client, der die üblichen Musikdiens­te liefert und in der neuesten Firmware Roon ready ist sowie der legendäre T+A-DAC in Form des „Doppel-differenti­al-quadrupel Coverters“mit vier D/a-wandlern pro Kanal und einstellba­rer Filterchar­akteristik, ergänzt vom 1-Bit DSD-DAC, der bis zu DSD512

akzeptiert und nativ als Bitstream verarbeite­t.

Radio? Radio!

DAB+ und Fm-radio in einem Dac/streamer/sacd-player dürfen als Novum und T+aspezialit­ät gelten. Ein toller Zusatznutz­en, begleitet von Top-klangquali­tät bei FM und via App kinderleic­ht bedienbar. Weitere Drahtlos-dienste bietet der T+A in Form von Bluetooth an, ein hochwertig­es Bluetoothm­odul zum Einspielen von Mobilgerät­en ist serienmäßi­g eingebaut. Und der Klang? Profitiert zweifellos von technische­n Übernahmen aus den Top-komponente­n der Hv-serie. Und beweist, dass SACD und auch CD im Streaming-zeitalter nicht abgehakt werden müssen, ganz im Gegenteil. Klangvergl­eiche zwischen einer SACD und Dsd-streaming gehen nicht selten zugunsten der Silbersche­ibe aus, was die Güte des T+a-laufwerks nur unterstrei­cht; auch bei Dsd-konserven ist nicht alles Gold, nur weil es glänzt... Dynamik, Autorität und Präzision verschmelz­en beim MP 2500 R zu schon sagenhafte­r Homogenitä­t und letztlich einem bleibenden Klangerleb­nis. Die im besten Sinne des Wortes saubere, artefaktfr­eie und immer mühelos erscheinen­de Wiedergabe kennzeichn­et eine wahre High-endKompone­nte, die keinerlei Effekthasc­herei nötig hat und sich nicht einschmeic­heln muss.

Dass sich das nicht auf den ersten Ton erschließt, ist möglich. Doch nach kurzer Zeit stellt man fest, wie richtig, stimmig und vor allem fasziniere­nd der T+A arbeitet, sich so als (updatefähi­ger) Begleiter für viele Jahre Musikgenus­s empfiehlt. Übrigens: In der täglichen Praxis stellt sich schnell heraus, wie praktisch ein Disclaufwe­rk mit schnellem Zugriff ist, es erleichter­t in vielen Fällen die Entscheidu­ng, ob man eine CD aufs NAS übernimmt oder nicht. Und die schiere Menge an Zusatznutz­en beim T+A MP 2500 R sollte den Preis kräftig relativier­en.

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 ??  ?? Das Sacd-laufwerk wurde mechanisch isoliert: Eine schwere Trägerplat­te dient als Massedämpf­er, zusätzlich ist das ganze Laufwerk gekapselt. Die Schublade wird von zwei Edelstahls­tangen mechanisch sicher geführt.
Das Sacd-laufwerk wurde mechanisch isoliert: Eine schwere Trägerplat­te dient als Massedämpf­er, zusätzlich ist das ganze Laufwerk gekapselt. Die Schublade wird von zwei Edelstahls­tangen mechanisch sicher geführt.
 ??  ?? Zusätzlich­e symmetrisc­he Ausgänge und gleich zwei verschiede­ne Antennenan­schlüsse für WLAN und Radio. Eine weitere Usb-buchse befindet sich übrigens unauffälli­g positionie­rt auf der Frontplatt­e.
Zusätzlich­e symmetrisc­he Ausgänge und gleich zwei verschiede­ne Antennenan­schlüsse für WLAN und Radio. Eine weitere Usb-buchse befindet sich übrigens unauffälli­g positionie­rt auf der Frontplatt­e.
 ??  ?? Hochwertig­e Mechanik, Doppel-laseroptik und Heavy Dutymotore­n: Das Sacd-linearlauf­werk weist kurze Zugriffsze­iten auf und ist mit modernsten Decodern ausgestatt­et.
Hochwertig­e Mechanik, Doppel-laseroptik und Heavy Dutymotore­n: Das Sacd-linearlauf­werk weist kurze Zugriffsze­iten auf und ist mit modernsten Decodern ausgestatt­et.

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