teufel supreme on
Er ist klein, umfangreich ausgestattet und günstig. So weit, so Teufel. Doch was ist das? Den Supreme On gibt es in sechs Farbausführungen. Das ist überraschend. Weniger überraschend: Er klingt ziemlich gut.
Wer im www die Produktseite des Supreme On aufruft, kann eine ganze Reihe von Fotos sichten, auf denen Menschen einen Supreme On auf den Ohren haben. Wer nüchterne Produktbilder sehen will, muss ein bisschen suchen. Das passt gut zu einem Kopfhörer,
Der Teufel Supreme On setzt auf Linearhd-treiber mit Neodym-magneten und
klingt recht ausgewogen.
der nun ganz Teufel-untypisch in sechs verschiedenen Farben angeboten und ein wenig wie ein Kleidungsstück platziert wird. Das spricht sicher viele gerade jüngere Menschen an, die einen neuen Kopfhörer suchen. Es ist aber auch ein wenig unklug, denn die technischen und die klanglichen Eigenschaften könnten dadurch in den Hintergrund geraten. Das wäre schade. Dem wollen wir hier entgegenwirken. Und so viel vorab: Der kleine, günstige Kopfhörer hat uns sehr gut gefallen!
Es handelt sich um einen OnEar, also einen Kopfhörer, dessen Muscheln auf den Ohren aufliegen. Entscheidend für den
Tragekomfort ist hier der Anpressdruck. Man muss solche Kopfhörer – mehr noch als ohrumschließende – auf jeden Fall längere Zeit ausprobieren.
Die Polster sind ein Mittelding zwischen weich und fest, womit sie für einen guten Sitz sorgen. Das auf dem Kopf aufliegende Polster des Bügels kann aufgrund des geringen Gewichts des On dünn ausfallen, ohne Nachteile zu haben.
A propos Bügel: Es ist schlicht erstaunlich, wie hochwertig der kleine günstige Kopfhörer wirkt! Die Scharniere des Federstahl-bügels etwa sind robust und sollten eine ganze Zeit ihren Dienst verrichten.
Technisch bietet der Kopfhörer alles was man braucht – auf Noise-cancelling verzichtet er. Dafür dämpft er aber Umgebungsgeräusche auch so schon ganz gut ab – und irgendwo muss der Rotstift ja tätig werden. Dafür kann man Zuspieler (vermutlich meistens
Smartphones) per Bluetooth 5.0 (mit aptx und ACC) oder NFC ankoppeln, und dank der Funktion „Shareme“können sich sogar zwei Supreme-ons einen Zuspieler teilen. Sprich: Ein Smartphone versorgt gleichzeitig zwei dieser Kopfhörer mit Musik. Er bietet eine Freisprecheinrichtung mit zwei Mikrofonen für kabelloses Telefonieren oder Skypen im Heim
büro. Gesteuert wird er über einen kleinen „Joystick“an der rechten Muschel. Das ist mir lieber als Bedienfelder, die man nur erahnt, und macht bei der Bedienung Spaß. Über die kostenlose Teufel-headphone-app (IOS und Android) kann man zusätzliche Einstellungen vornehmen (etwa auswählen, ob die Musik stoppt, wenn man den Kopfhörer abnimmt, oder festlegen, nach welcher Zeit sich das Gerät selbst ausschaltet) sowie einen praktischen (aber nicht unbedingt nötigen) Equalizer nutzen.
We’ll Work It Out
Im Hörtest lief der Supreme On aber in der „Neutral“-stellung. So klingt er am besten, und das sowohl über Kabel als auch über Bluetooth. Die Kritik zuerst: In den oberen Mitten und im Hochton könnte er noch etwas feiner auflösen. Er wirkt aber nicht dumpf und wer keinen direkten Vergleich anstellt, wird sich daran vielleicht gar nicht stören. In John Frusciantes „Lever Pulled“gibt er dessen leicht nasale Stimme sehr natürlich wieder, nuanciert und mit einem feinen Gespür für den Hall.
Der Bass ist kräftig, aber nicht vorlaut, der Klang hat Druck und wird auch nach längerem Hören nie nervig. Und das ist doch das Wichtigste bei einem Mobilhörer. Ein tolles Ding!