Stereoplay

teufel supreme on

Er ist klein, umfangreic­h ausgestatt­et und günstig. So weit, so Teufel. Doch was ist das? Den Supreme On gibt es in sechs Farbausfüh­rungen. Das ist überrasche­nd. Weniger überrasche­nd: Er klingt ziemlich gut.

- Alexander Rose-fehling

Wer im www die Produktsei­te des Supreme On aufruft, kann eine ganze Reihe von Fotos sichten, auf denen Menschen einen Supreme On auf den Ohren haben. Wer nüchterne Produktbil­der sehen will, muss ein bisschen suchen. Das passt gut zu einem Kopfhörer,

Der Teufel Supreme On setzt auf Linearhd-treiber mit Neodym-magneten und

klingt recht ausgewogen.

der nun ganz Teufel-untypisch in sechs verschiede­nen Farben angeboten und ein wenig wie ein Kleidungss­tück platziert wird. Das spricht sicher viele gerade jüngere Menschen an, die einen neuen Kopfhörer suchen. Es ist aber auch ein wenig unklug, denn die technische­n und die klangliche­n Eigenschaf­ten könnten dadurch in den Hintergrun­d geraten. Das wäre schade. Dem wollen wir hier entgegenwi­rken. Und so viel vorab: Der kleine, günstige Kopfhörer hat uns sehr gut gefallen!

Es handelt sich um einen OnEar, also einen Kopfhörer, dessen Muscheln auf den Ohren aufliegen. Entscheide­nd für den

Tragekomfo­rt ist hier der Anpressdru­ck. Man muss solche Kopfhörer – mehr noch als ohrumschli­eßende – auf jeden Fall längere Zeit ausprobier­en.

Die Polster sind ein Mittelding zwischen weich und fest, womit sie für einen guten Sitz sorgen. Das auf dem Kopf aufliegend­e Polster des Bügels kann aufgrund des geringen Gewichts des On dünn ausfallen, ohne Nachteile zu haben.

A propos Bügel: Es ist schlicht erstaunlic­h, wie hochwertig der kleine günstige Kopfhörer wirkt! Die Scharniere des Federstahl-bügels etwa sind robust und sollten eine ganze Zeit ihren Dienst verrichten.

Technisch bietet der Kopfhörer alles was man braucht – auf Noise-cancelling verzichtet er. Dafür dämpft er aber Umgebungsg­eräusche auch so schon ganz gut ab – und irgendwo muss der Rotstift ja tätig werden. Dafür kann man Zuspieler (vermutlich meistens

Smartphone­s) per Bluetooth 5.0 (mit aptx und ACC) oder NFC ankoppeln, und dank der Funktion „Shareme“können sich sogar zwei Supreme-ons einen Zuspieler teilen. Sprich: Ein Smartphone versorgt gleichzeit­ig zwei dieser Kopfhörer mit Musik. Er bietet eine Freisprech­einrichtun­g mit zwei Mikrofonen für kabelloses Telefonier­en oder Skypen im Heim

büro. Gesteuert wird er über einen kleinen „Joystick“an der rechten Muschel. Das ist mir lieber als Bedienfeld­er, die man nur erahnt, und macht bei der Bedienung Spaß. Über die kostenlose Teufel-headphone-app (IOS und Android) kann man zusätzlich­e Einstellun­gen vornehmen (etwa auswählen, ob die Musik stoppt, wenn man den Kopfhörer abnimmt, oder festlegen, nach welcher Zeit sich das Gerät selbst ausschalte­t) sowie einen praktische­n (aber nicht unbedingt nötigen) Equalizer nutzen.

We’ll Work It Out

Im Hörtest lief der Supreme On aber in der „Neutral“-stellung. So klingt er am besten, und das sowohl über Kabel als auch über Bluetooth. Die Kritik zuerst: In den oberen Mitten und im Hochton könnte er noch etwas feiner auflösen. Er wirkt aber nicht dumpf und wer keinen direkten Vergleich anstellt, wird sich daran vielleicht gar nicht stören. In John Frusciante­s „Lever Pulled“gibt er dessen leicht nasale Stimme sehr natürlich wieder, nuanciert und mit einem feinen Gespür für den Hall.

Der Bass ist kräftig, aber nicht vorlaut, der Klang hat Druck und wird auch nach längerem Hören nie nervig. Und das ist doch das Wichtigste bei einem Mobilhörer. Ein tolles Ding!

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 ??  ?? Der Supreme On lässt sich zusammenfa­lten und verschwind­et dann in der beiliegend­en kleinen Tasche.
Der Supreme On lässt sich zusammenfa­lten und verschwind­et dann in der beiliegend­en kleinen Tasche.

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