25 Pfennig für die Brezel
Das war 1981.1991 kostete sie laut Karl Breh bereits 65 „Zentimark“. In der High Fidelity jedoch wurden die Geräte dramatisch günstiger. Aber nicht gerade individueller.
Propper“, so lautet die Überschrift zu einem Test von acht Vollverstärkern zwischen 700 und 800 Mark. Damit nicht genug: Wenige Seiten weiter gab es noch ein Testfeld mit neun weiteren Verstärkern, diesmal zwischen 500 und 600 Mark. Das muss man sich mal vorstellen. Unnötig zu erwähnen, dass die Redaktion damals ungleich besser bestückt war... Die Überraschung: Keiner der Probanden (zwischen 700 und 800 Mark) von Akai, Denon, Dual, Kenwood, Philips, Pioneer, Sony und Technics kam über die Spitzenklasse III hinaus. Aber zumindest boten der Philips FA 890 und der Technics Su V 670 Phonoteile, deren Mc-zweige fortan als Referenz für Vollverstärker galten. Zumindest, solange deren Ausgangsspannung nicht unter 0,5 mv lag.
Bei den günstigeren Verstärkern sah es schon interessanter aus. Hier gab es gleich mehrere Ausreißer nach oben: Akai AM 35, Technics SU V 470, Denon PMA 360 und Marantz PM 40 schafften es ebenfalls in Spitzenklasse III, der Marantz in der Special Edition PM 40 SE schaffte es gar in Spitzenklasse II! Das Geheimnis dahinter: Beim SE verzichteten die Entwickler auf die Klangregelung, „dafür stärkten sie ihm an entscheidenderer Stelle die Glieder“: Die beiden Transistorenpaare waren höherwertig und auch die Elkos boten mehr Leistung sprich Kapazität. Auch Bauteile in der Gegenkopplungsschleife wurden durch Ken Ishiwata sorgfältiger abgestimmt. Mit dem Ergebnis, dass der Marantz PM 40 SE kraftvoller, lockerer und natürlicher klang als sein Bruder.
Der Preamp ADE MCA 200 war recht kostspielig. Für 4850 Mark bekam man ein Gerät, das noch keinerlei Eingänge hatte. Diese mussten in Modulform zugekauft werden. Bis zu sieben Stück nahm der ADE auf, ein Hochpegel-eingang kostete 525 Mark, ein Phono-modul 570 Mark und ein Tape-modul 590 Mark. Ja, sowas summiert sich schnell in unerquickliche Höhen. Auf dem Weg in die Absolute Spitzenklasse fegte der ADE eine kleinere Avm-vorstufe weg, um dann von der Burmester 808 Mk III gestoppt zu werden. Unsanft. Ein Highlight war das Phonomodul, zumindest mit MCS.
Bei Philips machte man sich Gedanken zum Thema „Datenreduktion“, denn man wollte die digitale Nachfolgerin der Compact-cassette, DCC, auf den Markt bringen. Um möglichst viel Speicherplatz zu haben und dennoch guten Klang zu liefern, setzte Philips auf Precision Adaptive Subband Coding (PASC) mit einer Datenrate von 384 kbit/s. Die ersten Geräte kamen dann 1992 auf den Markt, aber schon 1996 wurde die Produktion endgültig eingestellt. Der Konkurrent Minidisc lebte noch ein paar Jahre länger.
Die Empfehlungen für eine „Black-music-cd-grund-diskothek“umfassten u.a. Tina Turner („Private Dancer“), Curtis Mayfield („Take It To The Streets“), Womack & Womack („Love Wars“) auch Isaac Hayes („Hot Buttered Soul“).