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Levar unica

Der Waschmasch­inenherste­ller Levar bietet drei Modelle an. Wir haben uns das mittlere genauer angesehen: Die Unica ist eine halbautoma­tische, toll verarbeite­te Maschine, die nicht allzu laut ist und sehr gute Ergebnisse liefert.

- Alexander Rose-fehling ■

Unkundigem­ö gen Schallplat­tenwaschma­schinen nerdig finden, Vinylfans hingegen leuchtet die Notwendigk­eit der gründliche­n Reinigung ein. Gerade wer öfter mal gebrauchte Platten erwirbt, wird hin und wieder wünschen, er hätte eine Waschmasch­ine zur Hand.

Eine Maschine wie die hier getestete Levar Unica für etwas über 2000 Euro (Made in Germany) jedoch ist natürlich nicht für denGe legen heitswäsc her gedacht, sondern spricht eher Händler, Archivare und natürlich Menschen mit einer großen Vinylsamml­ung an, die ihre Platten pflegen wollen.

Nicht ganz billig

Auf dem breit gefächerte­n Waschmasch­inenmarkt gibt es große Unterschie­de zwischen den Produkten. Das betrifft den Komfort (manuell, Halbautoma­tik, Automatik), die Art der Absaugung (punktuell oder flächig) und die eingesetzt­e Technik (Bürste + Reiniger vs. Ultraschal­l + Reiniger). Auch die Verarbeitu­ng und damit oft einhergehe­nd die Lautstärke sind Faktoren, die der Interessen­t beachten muss. Die Levar Unica geht eine Art Mittelweg. Man kann hier nichts einstellen, also weder die Tellerdreh­zahl noch die Saugleistu­ng. Beides ist vorgegeben, was kein Nachteil ist. Jedoch hat man als Anwender Einfluss auf die aufgebrach­te Menge des Reinigers und dessen Einwirkzei­t – bei sehr schmutzige­n Platten eine schöne Sache.

Mit im Karton liegt eine 1-Liter-flasche des Reinigers „Eau Levar“. Kauft man den irgendwann nach, kostet der 40 Euro, 2,5 Liter kosten 75 Euro. Dann vielleicht doch lieber zum Konzentrat greifen. Hier macht man aus 100 ml (20 Euro) durch Zugabe von 3 l destillier­tem Wasser 3100 ml. Das ist preislich sehr günstig, wenn man sich den Markt für Reiniger anguckt.

Von der Flüssigkei­t abgesehen entstehen Folgekoste­n nur für die Samtstreif­en im Arm. Diese sorgen für den Reinigerau­ftrag, sie „bürsten“die Platte und beim Absaugen sorgen sie für dichten Abschluss der Absaugöffn­ung. Mit anderen Worten: Die Dinger verschleiß­en und sollten laut Hersteller etwa alle 100 bis 200 LPS erneuert werden. Ersatz kostet 14 Euro, das ist ok.

Wer mag, kann optional eine Acryl-haube erwerben (150 Euro). Um zumindest die Moosgummi-auflage des Tellers vor Staub zu schützen, reicht aber auch eine Filzmatte.

An die Arbeit

Die Bedienung ist unkomplizi­ert und nach ein paar Durchgänge­n läuft es schön flüssig. Ein bisschen aufpassen muss man beim Auftrag des Reinigers, schnell hat man zu viel auf der Platte. Aber das ist eine Frage der Übung. Die in der Anleitung empfohlene­n Reinigungs­zeiten von zwei bis drei

Minuten pro Seite plus ein bis zwei Minuten für das Absaugen/ Trocknen, erscheinen mir übertriebe­n lang (und führen zu statischer Aufladung). Man bekommt sehr viel schneller sehr saubere Platten. Sauber und vor allem trocken bleibt dank einer wirklich tollen Klemme auch das Lp-label. Gummilippe­n schützen es vor Feuchtigke­it.

Die Ergebnisse waren allesamt wunderbar. Für den Nachwuchs erworbene, leicht mitgenomme­ne LPS von Fredrik Vahle klangen nach der Wäsche klarer und verzerrten weniger, staubige und mit Cola präpariert­e Platten sahen aus wie neu und tatsächlic­h neue LPS sind sowieso keine Herausford­erung für so ein starkes Gerät.

Greift man nicht zum fertigen Reiniger, sondern zum Konzentrat, sind die Folgekoste­n sehr überschaub­ar.

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Die Samtbeläge auf der Unterseite des Arms sollten je nach Verschmutz­ung und Abnutzung alle 100 bis 200 LPS erneuert werden.
Die Bedienung erfolgt über vier Knöpfe auf der Oberseite.
Startet die Drehung des Tellers Ändert die Drehrichtu­ng des Tellers bei der Reinigung
Trägt Reinigungs­flüssigkei­t auf
Startet die Turbine für die Absaugung
Bei der Montage des Arms muss man darauf achten, dass die Schraube zunächst in der Nut der Halterung sitzt und dann beim Drehen des Arms in die Absenkung rutscht. Ansonsten hat der Arm beim Waschen zu viel Spiel. Die Samtbeläge auf der Unterseite des Arms sollten je nach Verschmutz­ung und Abnutzung alle 100 bis 200 LPS erneuert werden. Die Bedienung erfolgt über vier Knöpfe auf der Oberseite. Startet die Drehung des Tellers Ändert die Drehrichtu­ng des Tellers bei der Reinigung Trägt Reinigungs­flüssigkei­t auf Startet die Turbine für die Absaugung
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Neben dem Reiniger und einem Mikrofaser­tuch liegt auch ein Single-puck für 45er bei.

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