(SA)CD gehört dazu!
Andreas F. < per Email >
Vielen Dank für den sehr aufschlussreichen Test des neuen Alleskönners T+A 2500 R. Herr Kraft und auch Herr Ruhnke im Editorial haben die Einsicht und auch den Mut, das auszusprechen, was viele Hifi-enthusiasten denken: In solche absoluten Topgeräte, wie diesen T+A und auch den Konkurrenten eines anderen deutschen Herstellers (mit drei Buchstaben), gehört schlicht und einfach ein Cd-schacht! In diesem Falle sogar eine Sacd-abspielmöglichkeit – großartig. Denn in letzter Zeit macht sich folgende Unsitte breit:
Ich finde die Diktion, die man des Öfteren in Fachmagazinen (leider auch in Stereoplay) liest, wie z.b. „...es soll ja noch Leute geben, die CD`S im Keller haben“, oder „ .... und falls noch jemand mit antiquierten Silberscheiben Musik hört...“absolut unverschämt, ignorant und kleingeistig! Was war nochmal die Alternative zu SACD außer High-res-streaming? Vinyl? Da muss ich wirklich laut lachen. Klar kann Vinyl gut klingen – aber zu welchem Preis bitte und welchem apparativen Aufwand? Und: Ich selbst habe fünfundzwanzig
Jahre lang Schallplatte gehört und kenne sehr wohl den Unterschied zwischen dem Geräusch einer Leerrille und dem einer SACD. Von der Knistro-knastrophilie ganz zu schweigen. Ach ja, es ist ja absolut zeitgemäß, eine potthäßliche Plattenwaschmaschine im Wohnzimmer stehen zu haben... Bekanntes Beispiel Japan: Dort wird stets und ständig CD und SACD gehört, dort lacht man sich kaputt über unseren Vinyl-hype, und die Esoteriker, Luxmänner und Accuphasler dort haben alle keine Ahnung? Wohl kaum.
Fazit: Die fantastische Performance dieses T+A zeigt auf, wo der Weg wirklich hingeht, für mich eines der begehrlichsten Geräte zurzeit und sicher – wie auch sein deutscher Konkurrent – wegen seiner Vielfalt auf höchstem Niveau – jeden Cent wert.
In der Causa CD und SACD geben wir Ihnen weitgehend recht, würden allerdings davor warnen, die Bedürfnisse aller Hifi-hörer immer verallgemeinern zu wollen. Genauso, wie es aus unserer Sicht nicht angebracht ist, die CD als antiquiert zu bezeichnen, müssen wir doch der
Tatsache Rechnung tragen, dass ein erklecklicher Teil unserer Leserschaft mittlerweile ohne Silberscheibenspieler hört oder hören will. Von denen hört man natürlich zuweilen Abfälliges über die Compact Disc. Doch was spricht dagegen, dass beide Hörgewohnheiten friedlich koexistieren können? Oder sogar alle drei, wenn man die LP als Hauptmedium noch hinzurechnet?
Die Erkenntnisse aus den letzten Leserumfragen bringen uns zu der Überzeugung, dass noch mehr als die Hälfte unserer Leser regelmäßig von CD hört. Genauso nutzen aber über 60% mittlerweile Streaming und fast 40% LP. Daran erkennt man: Es gibt mindestens drei verschiedene Hauptrichtungen der Philosophie, wie man sich der Hifi-wiedergabe nähern kann, und zwischen allen eine erkleckliche Überschneidung. Lustigerweise scheint die Kombination Lp+streaming verbreiteter zu sein als LP+CD oder Cd+streaming. Trotzdem sollte hier gelten: leben und leben lassen!
Deshalb wollen wir uns doch bitte auch abwertende Kommentare über die Lp-wiedergabe besser verkneifen. Sicher, der Aufwand ist höher, und eine nicht ordentlich gewaschene und gepflegte LP