cabasse the pearl sub/baltic 5
Das Runde ins Eckige zu bekommen, zählt nur im Fußball. Cabasse stellt deshalb jetzt seinen Baltic-boxen das Streaming-bassmodul Pearl Sub zur Seite, das sie mit Power versorgt und sich um die Einmessung kümmert. Eine runde Sache?
Schallwellen breiten sich kugelförmig aus. Was lag also näher, als einen Lautsprecher entsprechend zu formen? Cabasse brachte mit der La Sphere zusammen, was konsequenterweise zusammen gehört.
Die runde Riga als früher Ableger des Meilensteins ist daher schon ein alter Bekannter und auch The Pearl ist bereits seit Jahren auf dem Markt. Neu ist allerdings das Derivat fürs Grobe: The Pearl Sub nutzt Schlüsseltechnologien der französischen Perle, kümmert sich aber nur um den Keller beziehungsweise das Fundament des Klanggebäudes. Dabei ist er nicht nur mehr als ein gewöhnlicher Subwoofer in ungewöhnlicher Form. Im Gegensatz zur Vollbereichs-pearl mit ihrem 3-Wege-konzept mit koaxialer Mittel-hochtoneinheit wurde er nicht nur für autarke Spielweise als Selbstversorger konzipiert. Er wurde im Zuge der
großen Transformation zum 2.1-Hifi-system aufgewertet, das nicht nur den eigenen Tieftöner ansteuern kann, sondern darüber hinaus noch ein passives Boxen-paar mit seinen 2000 Watt mitversorgen kann. Die Hires-streaming-fähigkeiten von The Pearl im Sinn, ergibt sich daraus ein komplettes HiFi-system, das sich als Subwoofer tarnt, der sich wiederum als Design-skulptur tarnt.
Die Pracht sei mit ihm
Nicht nur Star-wars-fans dürften die Kugelform im Stile des Todessterns gerade auch in der schwarzen Variante lieben. Das Design bewegt sich gegenüber den üblichen schmucklosen Holzkisten in einer anderen Galaxie. Mit seinem glänzenden Metallfuß scheint der Bass-star schwerelos über dem Boden zu schweben. Das gilt auch für die Satelliten, die man aus dekorativen Gründen fast schon unter völliger Ignoranz des StereoDreiecks wie Monde in direkter Nachbarschaft des Subwoofers positionieren möchte. Das wäre aber Perlen vor die Säue geworfen. Schließlich handelt es sich bei dem komplett für knapp 10.000 Euro angebotenen 2.1Set um die hochwertigste von drei Subwoofer-satellitenKombinationen. Dabei hat der Käufer zwischen Schwarz oder Weiß und zwischen grazilen Standfüßen („Grand“-versionen) oder schlichten Metallringen die Wahl. Und es gibt auch noch eine Variante mit Wandaufhängungen. Wer sich für ein Set entscheidet, spart Geld.
Letztlich ist das 2.1-System aktuell ohnehin auf die CabasseKugeln Baltic, Riga oder io beschränkt. Das liegt daran, dass Cabasse bei der für IOS oder Android erhältlichen Streamcontrol App auf ausgeklügelte Technologie, aber simpelste Benutzung setzt. Daher kann man nicht nach Belieben die Anpassung mit irgendwelchen Reglern vornehmen und beispielsweise selbst die Übergangsfrequenz
Man muss wirklich keinen Ball-tick haben, um die Baltic 5 mit ihrer Perle rundum großartig zu finden.
auswählen, um The Pearl Sub an x-beliebige Satelliten anzupassen. Das macht das smarte DAEP-SYStem nämlich automatisch. Alles, was man selbst dazu tun muss, ist die Auswahl innerhalb der drei kugelförmigen Lautsprecher-linien des französischen Herstellers. Anschließend genügt ein ebenfalls virtueller Knopfdruck, um die Einmessung zu starten. Das Lautsprecher-set sendet daraufhin einige Messtöne aus und kalibriert sich mit dem integrierten Mikrofon selbst für bestes Zusammenspiel mit dem jeweiligen Hörraum. Der Nutzer kann anschließend aus verschiedenen Klang-presets wie „Anhebung des Tiefbasses“die tonale Balance nach Gusto beinflussen.
Das Besondere an der Kombination aus The Pearl Sub und den Baltic-boxen ist also nicht nur die Form, sondern auch die Funktion. Wer jetzt glaubt, weil das Trio so stylisch daherkommt und auf der Pearl aufbaut, die man bekanntlich auch wie ein Sonos-system via WLAN als Multiroom-mono-wireless
Lautsprecher betreiben kann, wäre das Klangpotenzial limitiert, sieht sich getäuscht. Zwar verwendet es deren auf der Unterseite eingebauten 25-cmLanghub-tieftöner. Doch wie das Labor zeigt, schafft er beachtliche Pegel und kommt tief hinab. Mit Hires-streaming und den hochwertigen Balticsatelliten mit deren von der La Sphere abgeleiteten 3-Wegekoaxial-system ist der BassStar mit seinen beiden Orbitern der Us-konkurrenz von Sonos Lichtjahre voraus.
Boxen im French Dressing
Quasi mit Warp-speed machten die Franzosen unmissverständlich mit wenigen Takten klar: Hier spielt ein als DesignerGadget getarntes All-star-team der High-end-klasse. Die stabile, punktgenaue und tief in den Raum hinter den Baltics reichende Abbildung erfüllte genau jenes Versprechen, das man mit kugeligen Punktschallquellen verbindet. Und auch die Attacke und der Dynamikumfang wuchsen um Welten über die Designer-riege, der man das Sub-sat-system rein äußerlich zuordnen würde, hinaus.
Man muss wirklich keinen Ball-tick haben, um die beiden Baltic mit ihrer Perle famos zu finden. Das mitunter gehegte Vorurteil, das sich hinter einer schönen Fassade wenig Können versteckt, schmilzt im Angesicht dieser in jeder Hinsicht runden und ausgewogenen Vorstellung wie Schneebälle in der prallen Sonne – egal, ob mit Rock, Pop oder Klassik.
Natürlich haben die Baltic 5 (Test des Vorgängers in Ausgabe 7/18) bereits eine amtliche High-end-reputation. Ob der vom All-in-one-system The Pearl abgeleitete Subwoofer mit seinen integrierten Verstärken die an seinen Karbon-lautsprecherklemmen angeschlossenen Kugeln standesgemäß ansteuern und ihnen zu einem straffen, vom Timing passenden Bassfundament mit adäquatem Tiefgang und standesgemäßer Präzision verhelfen würde, bedurfte indes noch einer Überprüfung. Und die bestand die French Connection mit Bravour.