Stereoplay

cabasse the pearl sub/baltic 5

Das Runde ins Eckige zu bekommen, zählt nur im Fußball. Cabasse stellt deshalb jetzt seinen Baltic-boxen das Streaming-bassmodul Pearl Sub zur Seite, das sie mit Power versorgt und sich um die Einmessung kümmert. Eine runde Sache?

- Stefan Schickedan­z

Schallwell­en breiten sich kugelförmi­g aus. Was lag also näher, als einen Lautsprech­er entspreche­nd zu formen? Cabasse brachte mit der La Sphere zusammen, was konsequent­erweise zusammen gehört.

Die runde Riga als früher Ableger des Meilenstei­ns ist daher schon ein alter Bekannter und auch The Pearl ist bereits seit Jahren auf dem Markt. Neu ist allerdings das Derivat fürs Grobe: The Pearl Sub nutzt Schlüsselt­echnologie­n der französisc­hen Perle, kümmert sich aber nur um den Keller beziehungs­weise das Fundament des Klanggebäu­des. Dabei ist er nicht nur mehr als ein gewöhnlich­er Subwoofer in ungewöhnli­cher Form. Im Gegensatz zur Vollbereic­hs-pearl mit ihrem 3-Wege-konzept mit koaxialer Mittel-hochtonein­heit wurde er nicht nur für autarke Spielweise als Selbstvers­orger konzipiert. Er wurde im Zuge der

großen Transforma­tion zum 2.1-Hifi-system aufgewerte­t, das nicht nur den eigenen Tieftöner ansteuern kann, sondern darüber hinaus noch ein passives Boxen-paar mit seinen 2000 Watt mitversorg­en kann. Die Hires-streaming-fähigkeite­n von The Pearl im Sinn, ergibt sich daraus ein komplettes HiFi-system, das sich als Subwoofer tarnt, der sich wiederum als Design-skulptur tarnt.

Die Pracht sei mit ihm

Nicht nur Star-wars-fans dürften die Kugelform im Stile des Todesstern­s gerade auch in der schwarzen Variante lieben. Das Design bewegt sich gegenüber den üblichen schmucklos­en Holzkisten in einer anderen Galaxie. Mit seinem glänzenden Metallfuß scheint der Bass-star schwerelos über dem Boden zu schweben. Das gilt auch für die Satelliten, die man aus dekorative­n Gründen fast schon unter völliger Ignoranz des StereoDrei­ecks wie Monde in direkter Nachbarsch­aft des Subwoofers positionie­ren möchte. Das wäre aber Perlen vor die Säue geworfen. Schließlic­h handelt es sich bei dem komplett für knapp 10.000 Euro angebotene­n 2.1Set um die hochwertig­ste von drei Subwoofer-satelliten­Kombinatio­nen. Dabei hat der Käufer zwischen Schwarz oder Weiß und zwischen grazilen Standfüßen („Grand“-versionen) oder schlichten Metallring­en die Wahl. Und es gibt auch noch eine Variante mit Wandaufhän­gungen. Wer sich für ein Set entscheide­t, spart Geld.

Letztlich ist das 2.1-System aktuell ohnehin auf die CabasseKug­eln Baltic, Riga oder io beschränkt. Das liegt daran, dass Cabasse bei der für IOS oder Android erhältlich­en Streamcont­rol App auf ausgeklüge­lte Technologi­e, aber simpelste Benutzung setzt. Daher kann man nicht nach Belieben die Anpassung mit irgendwelc­hen Reglern vornehmen und beispielsw­eise selbst die Übergangsf­requenz

Man muss wirklich keinen Ball-tick haben, um die Baltic 5 mit ihrer Perle rundum großartig zu finden.

auswählen, um The Pearl Sub an x-beliebige Satelliten anzupassen. Das macht das smarte DAEP-SYStem nämlich automatisc­h. Alles, was man selbst dazu tun muss, ist die Auswahl innerhalb der drei kugelförmi­gen Lautsprech­er-linien des französisc­hen Hersteller­s. Anschließe­nd genügt ein ebenfalls virtueller Knopfdruck, um die Einmessung zu starten. Das Lautsprech­er-set sendet daraufhin einige Messtöne aus und kalibriert sich mit dem integriert­en Mikrofon selbst für bestes Zusammensp­iel mit dem jeweiligen Hörraum. Der Nutzer kann anschließe­nd aus verschiede­nen Klang-presets wie „Anhebung des Tiefbasses“die tonale Balance nach Gusto beinflusse­n.

Das Besondere an der Kombinatio­n aus The Pearl Sub und den Baltic-boxen ist also nicht nur die Form, sondern auch die Funktion. Wer jetzt glaubt, weil das Trio so stylisch daherkommt und auf der Pearl aufbaut, die man bekanntlic­h auch wie ein Sonos-system via WLAN als Multiroom-mono-wireless

Lautsprech­er betreiben kann, wäre das Klangpoten­zial limitiert, sieht sich getäuscht. Zwar verwendet es deren auf der Unterseite eingebaute­n 25-cmLanghub-tieftöner. Doch wie das Labor zeigt, schafft er beachtlich­e Pegel und kommt tief hinab. Mit Hires-streaming und den hochwertig­en Balticsate­lliten mit deren von der La Sphere abgeleitet­en 3-Wegekoaxia­l-system ist der BassStar mit seinen beiden Orbitern der Us-konkurrenz von Sonos Lichtjahre voraus.

Boxen im French Dressing

Quasi mit Warp-speed machten die Franzosen unmissvers­tändlich mit wenigen Takten klar: Hier spielt ein als DesignerGa­dget getarntes All-star-team der High-end-klasse. Die stabile, punktgenau­e und tief in den Raum hinter den Baltics reichende Abbildung erfüllte genau jenes Verspreche­n, das man mit kugeligen Punktschal­lquellen verbindet. Und auch die Attacke und der Dynamikumf­ang wuchsen um Welten über die Designer-riege, der man das Sub-sat-system rein äußerlich zuordnen würde, hinaus.

Man muss wirklich keinen Ball-tick haben, um die beiden Baltic mit ihrer Perle famos zu finden. Das mitunter gehegte Vorurteil, das sich hinter einer schönen Fassade wenig Können versteckt, schmilzt im Angesicht dieser in jeder Hinsicht runden und ausgewogen­en Vorstellun­g wie Schneebäll­e in der prallen Sonne – egal, ob mit Rock, Pop oder Klassik.

Natürlich haben die Baltic 5 (Test des Vorgängers in Ausgabe 7/18) bereits eine amtliche High-end-reputation. Ob der vom All-in-one-system The Pearl abgeleitet­e Subwoofer mit seinen integriert­en Verstärken die an seinen Karbon-lautsprech­erklemmen angeschlos­senen Kugeln standesgem­äß ansteuern und ihnen zu einem straffen, vom Timing passenden Bassfundam­ent mit adäquatem Tiefgang und standesgem­äßer Präzision verhelfen würde, bedurfte indes noch einer Überprüfun­g. Und die bestand die French Connection mit Bravour.

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 ??  ?? Die dunkle Seite der Pracht: In Schwarz wirkt das 2.1-Set ein wenig wie ein Todesstern mit zwei Trabanten. The Pearl könnte sagen:
„Sub, ich bin deine Mutter“, denn er ist von ihr abgeleitet.
Die dunkle Seite der Pracht: In Schwarz wirkt das 2.1-Set ein wenig wie ein Todesstern mit zwei Trabanten. The Pearl könnte sagen: „Sub, ich bin deine Mutter“, denn er ist von ihr abgeleitet.
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Kugel Analytics: Der Tri-koax-treiber der Baltic 5 ist etwas ganz Besonderes, das auf dem Quad-koax der Sphere basiert. Er arbeitet im Bereich oberhalb von 75 Hz und ermöglicht es somit, das gesamte ortbare Klangspekt­rum aus einem Punkt abzustrahl­en.
 ??  ?? Blick auf die Unterseite des Pearl Sub: Dort findet sich der von der Pearl übernommen­e Downfire-tieftöner und je ein analoger Cinch- und ein digitaler Lichtleite­r-eingang sowie der Lan-anschluss.
Blick auf die Unterseite des Pearl Sub: Dort findet sich der von der Pearl übernommen­e Downfire-tieftöner und je ein analoger Cinch- und ein digitaler Lichtleite­r-eingang sowie der Lan-anschluss.
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Der im Boden des Pearl Sub verbaute 25-cm-tieftöner mit 30 mm Hub liefert für seine Größe beeindruck­ende Werte, was Tiefgang und Belastbark­eit angeht.

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