T+A Power Bar 2+5 HD
Wenige Hifi-produkte sind so umstritten wie Netzleisten. Während die einen von Voodoo sprechen, schwören andere auf nachvollziehbaren Klanggewinn. Ist die Power Bar eine Spaßbremse oder bringt sie den letzten Kick?
Womöglich das umstrittenste Zubehör: Netzleisten. Wir haben T+AS Power Bar 2+5 HD getestet
Unbedingt selbst auspacken, das wird ein Gefühl wie Weihnachten. Meine Güte, das könnte eine ausgewachsene Soundbar sein – aber es ist „nur“eine Stromleiste. Aber in der größten Ausformung, die mir je begegnet ist.
Vier Modelle hütet T+A im Katalog. Wir haben uns für den Maximalausbau entschieden, die 2+5 als „Hd“-version. Das ist ein feinmechanischer Auftritt, der den Atem stocken lässt. Die Leiste bietet Platz für zwei Verstärker und fünf Quellen. Das ist offensichtlich. Das Kürzel „HD“markiert jedoch die Edelvariante: Die Steckerleiste ist fest montiert auf einer Metallplatte mit vier Auslegern mit massiven Spikes. Als ob es ein echter Klangproduzent wäre.
Ein zwei Meter langes Kabel liefert den Strom weitgehend naturbelassen an zwei Steckdosen. Die sind für die Leistungstreiber reserviert. Wir haben zu oft erlebt, das gefilterte Verstärker vielleicht einen Hauch harmonischer klingen, aber ohne Drive, bis zum echten Klangverlust befriedet. Doch es gibt einen Schutz vor Blitzeinschlägen. Dann folgt ein verkapseltes Doppel aus zwei Filterstufen. Hier legt T+A eine Brücke gegen Einflüsse auf die Quellen. Das können Störungen von außen sein, beispielsweise WLANNetze oder Dect-telefone. Zugleich achtet T+A auch auf böse Ströme, die von mitspielenden High-end-bausteinen eingestreut werden könnten. Jetzt kommt die Zugabe, die uns wirklich erfreut hat: Zwischen den Steckermuffen für Verstärker und Quellen hat T+A eine kleine LED eingefügt – als Verpolungsanzeige. So weiß man, wie herum der Stecker eingesteckt gehört. Das kann je nach Anlage durchaus nochmal ein bisschen was bringen.
Zehn Prozent plus
Womit wir die Sinn- und Klangfrage erreicht haben. Tatsächlich geschieht Erstaunliches. Das Klangbild brachte deutlich mehr Energie auf den Punkt und wurde charmanter, smarter. Ein klarer Gewinn. Gefühlt klang meine komplette Kette um zehn Prozent besser, punktgenauer, lebendiger. Erstaunlich, ehrlich, ein schönes Lebensgefühl.
Kontroverse um Brexit-artikel
Anton A. < per Email >
Das Heft 4/2021 eröffnen Sie mit dem Brexitartikel. Sie betreten damit eine politische Ebene, was ja in dem Zusammenhang Brexit/hifi-händler durchaus in das Spektrum Ihrer Zeitschrift passt. Über weite Teile des Artikels ist das auch eine nachvollziehbare Darstellung dieser schwierigen Übergangsphase für die Hifi-händler. In den letzten 3 Abschnitten werden aber allgemeine politische Themen behandelt. Hier verlässt der Artikel jegliche journalistische Basis und Sorgfaltspflicht und entgleist zu einer persönlichen Generalabrechnung des Autors mit den politischen Gegebenheiten Deutschlands. Der Höhepunkt ist für mich aber der Kommentar. Natürlich begrüße ich einen Kommentar als persönlichen Meinungsbeitrag. Was aber Ihrer Zeitschrift (mit einer so hervorragenden Tradition) definitiv unwürdig ist: Der Begriff des Brüsseler „Zentralkomitees“(!). Dem Autor sind wohl alle historischen und politischen Zusammenhänge zu diesem Begriff abhandengekommen oder nie präsent gewesen.
Markus W. < per Email >
Ich lese gerade Ihren Artikel zu den Auswirkungen des Brexit. Das ist für Besitzer von britischem Hifi ohne Frage eine interessante Frage und das Thema auf jeden Fall gerechtfertigt. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie politische Meinungen, wie z.b. die von Herrn Schickedanz, aus einem „Audio“magazin herauslassen könnten und sich auf die Hifi-bezogenen Dinge beschränken würden.
Die durch den Brexit verursachten Verwerfungen in Bezug auf britisches Hifi hält stereoplay durchaus für interessant genug, um dem einen Artikel zu widmen. Die Resonanz der Hersteller und Vertriebe gibt uns da recht, denn es geht nicht weiter, wie bisher. Und für den Hifi-fan ist es wichtig zu wissen, dass Lieferverzögerungen bei vielen Produkten aus dem Vereinigten Königreich den äußeren, den politischen Bedingungen geschuldet sind. Innerhalb dieses Artikels haben wir einen Kommentar für unseren
Autor vorgesehen, den dieser genutzt hat, seine pro-britische Meinung kundzutun. Kennt er die Bedeutung des Begriffs Zentralkomitee? Selbstverständlich! Vertritt er die Meinung der gesamten Redaktion? Nein, das kann sie bei einer so individuell zusammengesetzten Mannschaft, wie der von stereoplay, auch nicht sein. Hätten wir sie korrigieren sollen? Nein, das würde der journalistischen Form eines Kommentars zuwiderlaufen, die Meinung eines einzelnen, namentlich genannten Autors kundzutun, gegebenenfalls auch stark überspitzt. Und damit die Leser oder Hörer dazu anzuregen, sich eine eigene Meinung zu bilden, die auch durchaus im Widerspruch zum Kommentator sein darf. / BT
Technische Fragen zu Magnat-test
Christian X. < per Email >
Vielen Dank für Ihren sehr interessanten Beitrag über die Magnat Transpuls 1000 und deren Einstufung als stereoplay Highlight.
Beim mehrfachen Lesen des Textes haben mich zwei Dinge irritiert. Sie schreiben: „Hochtonhörner werden für gewöhnlich quer eingebaut,..“und „Das Horn der Transpuls 1000 steht, anders als allgemein üblich, senkrecht.“sowie „Ein lupenreines Horn ist der Töner im Übrigen nicht.“. Möglicherweise bin ich ja nicht der einzige Leser, der sich darüber freuen würde, wenn Sie dies in einem kleinen redaktionellen Beitrag vertiefen könnten.
Zunächst zur Ausrichtung des Horntrichters: Hörner und Schallführungen (Waveguides), die vertikal und horizontal eine unterschiedliche Ausdehnung aufweisen, sind in den allermeisten Fällen auch für eine unterschiedliche Richtwirkung des Schalles berechnet. In der schmalen Dimension sind die Winkel des Horntrichters i.a.r. enger, und damit der Abstrahlwinkel kleiner, in der großen Ausdehnung ist der Abstrahlwinkel größer. Der ursprüngliche Sinn dahinter, oft in der Beschallungstechnik angewandt: eine höhere Bündelung in der Vertikalen zu erzielen (wo nur ein schmaler Winkelbereich zu beschallen ist), eine breitere Abstrahlung und damit einen größeren Sweet-spot in der Horizontalen. Bei der Magnat Transpuls steht das Horn aber senkrecht. Damit ist der Sweet-spot zunächst einmal kleiner (aufgrund der Anordnung von Mitteltöner und Hochtöner nebeneinander ist er aber ohnehin nicht so groß). Das wird aber gerade bei Hifi-anwendungen in problematischen Räumen zum Vorteil, denn die Reflexionen von seitlichen Wänden werden stärker unterdrückt, die Ortungsschärfe profitiert davon tendenziell (gerade wenn die Box neben reflexiven Begrenzungsflächen wie Wänden oder Fenstern steht). Ebenso ist die Ausdehnung der Schallquelle Hochtöner in der Horizontalen (wo das Gehör genauer orten kann), schmaler ausgedehnt, insgesamt hilft beides der Fokussierung und Ortungsgenauigkeit sowie auch der empfundenen Direktheit/dynamik.
Die Bemerkung, dass es sich nicht um ein lupenreines Horn handelt, spielt auf das Fehlen eines druckkammergeladenen Treibers an. Klassische Hörner wurden für den Fall erfunden – und werden dann obligatorisch eingesetzt, wenn der eigentliche Treiber auf eine Druckkammer, also ein geschlossenes Volumen, das nur durch sehr schmale Schallauslässe mit der Luft im Horn verbunden ist, spielt. Dann ist das Horn zwingend notwendig für eine Anpassung an den Strahlungswiderstand der umgebenden Luft, denn eine Druckkammer nur mit schmalem Auslass verliert einen Großteil des Wirkungsgradvorteiles wieder (beim Schlitzstrahler geschieht dies mit Absicht). Die Druckkammerkonstruktion fehlt aber bei der Magnat komplett, die Kalotte spielt direkt auf die Luft im Horn. Der Trichter ist also eher als reine Schallführung zu sehen, um den Abstrahlwinkel zu optimieren. / MR/SSC
Nachhaltigkeit contra Umweltschutz
Udo K. < per Email >
Die neue Stereoplay ist gestern bei uns eingetroffen und hat sofort „helle Begeisterung“ausgelöst: Keine Verpackung, die Kanten angestoßen, Titelseite geknickt und ein hässlicher, unlösbarer Aufkleber verschandelt das mit Sicherheit liebevoll gestaltete Titelbild. Titelbilder sind für den Verkauf sicher wichtig, für den blöden Abonnenten natürlich nicht, der hat ja schon gekauft und da ist es natürlich unwichtig, wie der Hefttitel zugerichtet wird. Als momentane Abonnenten mal ein paar Anmerkungen. In Bezug auf die „umweltverschmutzenden“Heft-cds und das Gejammer der Müsli-greta-generation über die Kunststoff-versandverpackungen der Hefte geht uns manchmal schon der Hut hoch. Wir abonnieren Zeitschriften, weil wir druckfrische Erzeugnisse haben möchten, keine Hefte aus dem Laden, an denen schon einige Hände – beim Lesen ohne Kaufabsicht – die Zeitungen befingert haben. Wir sehen unsere Fachzeitungen als wertiges, archivierbares Gut, die jeweiligen Redaktionen und Macher doch hoffentlich ebenso, deshalb erwarten wir auch, dass für die Zustellung zum Kunden eine dem entsprechende Verpackung verwendet wird und wir kein aufgeweichtes bzw. zerstoßenes Magazin aus dem Briefkasten holen müssen. Die Magazine mit Öko- bzw. ohne Verpackung haben wir jeweils sofort gekündigt.
Zu Heft-cds und Streaming: Was man nicht in Händen halten kann, ist für uns (und hoffentlich noch einige andere) einfach nicht wertig! Haben erst vor Kurzem unsere Schallplatten- und Cd-sammlung neu geordnet und dabei sind auch die Stereoplay-cds nochmal durch unsere Hände gegangen. Schön, dass man da schon eine besondere Sammlung für das schöne Hörerlebnis und zum Ausprobieren der Anlage hat. Wir empfinden die Heft-cd als elementar für das Heft. Die könnte öfters dabei sein, zumal viele Tests uninteressant sind, weil man ja nicht permanent neue Geräte kauft.
Uwe K. < per Email >
Adressaufkleber sind nicht wirklich schön. Noch unschöner ist es, wenn der verwendete Klebstoff so hartnäckig ist, dass man den Aufkler auch mit Hilfe eines Föns nicht problemlos abbekommt. Schade, schade, schade. Die Kollegen vom Magazin „aktiv Radfahren“/bikemedia kriegen das viel viel besser hin.
Vielen Dank für das Feedback. Wir stimmen der Bemerkung uneingeschränkt zu, dass sowohl Papierausgaben als auch CDS Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit repräsentieren und natürlich entsprechend geschützt und bewahrt werden sollten. Unser Vertrieb hat nach einer Lösung gesucht, diese für die Ausgaben mit Titel-cd auch gefunden. Leider muss auf den anderen Ausgaben der Aufkleber so angebracht werden. /