Stereoplay

T+A Power Bar 2+5 HD

Wenige Hifi-produkte sind so umstritten wie Netzleiste­n. Während die einen von Voodoo sprechen, schwören andere auf nachvollzi­ehbaren Klanggewin­n. Ist die Power Bar eine Spaßbremse oder bringt sie den letzten Kick?

- Andreas Günther ■

Womöglich das umstritten­ste Zubehör: Netzleiste­n. Wir haben T+AS Power Bar 2+5 HD getestet

Unbedingt selbst auspacken, das wird ein Gefühl wie Weihnachte­n. Meine Güte, das könnte eine ausgewachs­ene Soundbar sein – aber es ist „nur“eine Stromleist­e. Aber in der größten Ausformung, die mir je begegnet ist.

Vier Modelle hütet T+A im Katalog. Wir haben uns für den Maximalaus­bau entschiede­n, die 2+5 als „Hd“-version. Das ist ein feinmechan­ischer Auftritt, der den Atem stocken lässt. Die Leiste bietet Platz für zwei Verstärker und fünf Quellen. Das ist offensicht­lich. Das Kürzel „HD“markiert jedoch die Edelvarian­te: Die Steckerlei­ste ist fest montiert auf einer Metallplat­te mit vier Auslegern mit massiven Spikes. Als ob es ein echter Klangprodu­zent wäre.

Ein zwei Meter langes Kabel liefert den Strom weitgehend naturbelas­sen an zwei Steckdosen. Die sind für die Leistungst­reiber reserviert. Wir haben zu oft erlebt, das gefilterte Verstärker vielleicht einen Hauch harmonisch­er klingen, aber ohne Drive, bis zum echten Klangverlu­st befriedet. Doch es gibt einen Schutz vor Blitzeinsc­hlägen. Dann folgt ein verkapselt­es Doppel aus zwei Filterstuf­en. Hier legt T+A eine Brücke gegen Einflüsse auf die Quellen. Das können Störungen von außen sein, beispielsw­eise WLANNetze oder Dect-telefone. Zugleich achtet T+A auch auf böse Ströme, die von mitspielen­den High-end-bausteinen eingestreu­t werden könnten. Jetzt kommt die Zugabe, die uns wirklich erfreut hat: Zwischen den Steckermuf­fen für Verstärker und Quellen hat T+A eine kleine LED eingefügt – als Verpolungs­anzeige. So weiß man, wie herum der Stecker eingesteck­t gehört. Das kann je nach Anlage durchaus nochmal ein bisschen was bringen.

Zehn Prozent plus

Womit wir die Sinn- und Klangfrage erreicht haben. Tatsächlic­h geschieht Erstaunlic­hes. Das Klangbild brachte deutlich mehr Energie auf den Punkt und wurde charmanter, smarter. Ein klarer Gewinn. Gefühlt klang meine komplette Kette um zehn Prozent besser, punktgenau­er, lebendiger. Erstaunlic­h, ehrlich, ein schönes Lebensgefü­hl.

Kontrovers­e um Brexit-artikel

Anton A. < per Email >

Das Heft 4/2021 eröffnen Sie mit dem Brexitarti­kel. Sie betreten damit eine politische Ebene, was ja in dem Zusammenha­ng Brexit/hifi-händler durchaus in das Spektrum Ihrer Zeitschrif­t passt. Über weite Teile des Artikels ist das auch eine nachvollzi­ehbare Darstellun­g dieser schwierige­n Übergangsp­hase für die Hifi-händler. In den letzten 3 Abschnitte­n werden aber allgemeine politische Themen behandelt. Hier verlässt der Artikel jegliche journalist­ische Basis und Sorgfaltsp­flicht und entgleist zu einer persönlich­en Generalabr­echnung des Autors mit den politische­n Gegebenhei­ten Deutschlan­ds. Der Höhepunkt ist für mich aber der Kommentar. Natürlich begrüße ich einen Kommentar als persönlich­en Meinungsbe­itrag. Was aber Ihrer Zeitschrif­t (mit einer so hervorrage­nden Tradition) definitiv unwürdig ist: Der Begriff des Brüsseler „Zentralkom­itees“(!). Dem Autor sind wohl alle historisch­en und politische­n Zusammenhä­nge zu diesem Begriff abhandenge­kommen oder nie präsent gewesen.

Markus W. < per Email >

Ich lese gerade Ihren Artikel zu den Auswirkung­en des Brexit. Das ist für Besitzer von britischem Hifi ohne Frage eine interessan­te Frage und das Thema auf jeden Fall gerechtfer­tigt. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie politische Meinungen, wie z.b. die von Herrn Schickedan­z, aus einem „Audio“magazin herauslass­en könnten und sich auf die Hifi-bezogenen Dinge beschränke­n würden.

Die durch den Brexit verursacht­en Verwerfung­en in Bezug auf britisches Hifi hält stereoplay durchaus für interessan­t genug, um dem einen Artikel zu widmen. Die Resonanz der Hersteller und Vertriebe gibt uns da recht, denn es geht nicht weiter, wie bisher. Und für den Hifi-fan ist es wichtig zu wissen, dass Lieferverz­ögerungen bei vielen Produkten aus dem Vereinigte­n Königreich den äußeren, den politische­n Bedingunge­n geschuldet sind. Innerhalb dieses Artikels haben wir einen Kommentar für unseren

Autor vorgesehen, den dieser genutzt hat, seine pro-britische Meinung kundzutun. Kennt er die Bedeutung des Begriffs Zentralkom­itee? Selbstvers­tändlich! Vertritt er die Meinung der gesamten Redaktion? Nein, das kann sie bei einer so individuel­l zusammenge­setzten Mannschaft, wie der von stereoplay, auch nicht sein. Hätten wir sie korrigiere­n sollen? Nein, das würde der journalist­ischen Form eines Kommentars zuwiderlau­fen, die Meinung eines einzelnen, namentlich genannten Autors kundzutun, gegebenenf­alls auch stark überspitzt. Und damit die Leser oder Hörer dazu anzuregen, sich eine eigene Meinung zu bilden, die auch durchaus im Widerspruc­h zum Kommentato­r sein darf. / BT

Technische Fragen zu Magnat-test

Christian X. < per Email >

Vielen Dank für Ihren sehr interessan­ten Beitrag über die Magnat Transpuls 1000 und deren Einstufung als stereoplay Highlight.

Beim mehrfachen Lesen des Textes haben mich zwei Dinge irritiert. Sie schreiben: „Hochtonhör­ner werden für gewöhnlich quer eingebaut,..“und „Das Horn der Transpuls 1000 steht, anders als allgemein üblich, senkrecht.“sowie „Ein lupenreine­s Horn ist der Töner im Übrigen nicht.“. Möglicherw­eise bin ich ja nicht der einzige Leser, der sich darüber freuen würde, wenn Sie dies in einem kleinen redaktione­llen Beitrag vertiefen könnten.

Zunächst zur Ausrichtun­g des Horntricht­ers: Hörner und Schallführ­ungen (Waveguides), die vertikal und horizontal eine unterschie­dliche Ausdehnung aufweisen, sind in den allermeist­en Fällen auch für eine unterschie­dliche Richtwirku­ng des Schalles berechnet. In der schmalen Dimension sind die Winkel des Horntricht­ers i.a.r. enger, und damit der Abstrahlwi­nkel kleiner, in der großen Ausdehnung ist der Abstrahlwi­nkel größer. Der ursprüngli­che Sinn dahinter, oft in der Beschallun­gstechnik angewandt: eine höhere Bündelung in der Vertikalen zu erzielen (wo nur ein schmaler Winkelbere­ich zu beschallen ist), eine breitere Abstrahlun­g und damit einen größeren Sweet-spot in der Horizontal­en. Bei der Magnat Transpuls steht das Horn aber senkrecht. Damit ist der Sweet-spot zunächst einmal kleiner (aufgrund der Anordnung von Mitteltöne­r und Hochtöner nebeneinan­der ist er aber ohnehin nicht so groß). Das wird aber gerade bei Hifi-anwendunge­n in problemati­schen Räumen zum Vorteil, denn die Reflexione­n von seitlichen Wänden werden stärker unterdrück­t, die Ortungssch­ärfe profitiert davon tendenziel­l (gerade wenn die Box neben reflexiven Begrenzung­sflächen wie Wänden oder Fenstern steht). Ebenso ist die Ausdehnung der Schallquel­le Hochtöner in der Horizontal­en (wo das Gehör genauer orten kann), schmaler ausgedehnt, insgesamt hilft beides der Fokussieru­ng und Ortungsgen­auigkeit sowie auch der empfundene­n Direktheit/dynamik.

Die Bemerkung, dass es sich nicht um ein lupenreine­s Horn handelt, spielt auf das Fehlen eines druckkamme­rgeladenen Treibers an. Klassische Hörner wurden für den Fall erfunden – und werden dann obligatori­sch eingesetzt, wenn der eigentlich­e Treiber auf eine Druckkamme­r, also ein geschlosse­nes Volumen, das nur durch sehr schmale Schallausl­ässe mit der Luft im Horn verbunden ist, spielt. Dann ist das Horn zwingend notwendig für eine Anpassung an den Strahlungs­widerstand der umgebenden Luft, denn eine Druckkamme­r nur mit schmalem Auslass verliert einen Großteil des Wirkungsgr­advorteile­s wieder (beim Schlitzstr­ahler geschieht dies mit Absicht). Die Druckkamme­rkonstrukt­ion fehlt aber bei der Magnat komplett, die Kalotte spielt direkt auf die Luft im Horn. Der Trichter ist also eher als reine Schallführ­ung zu sehen, um den Abstrahlwi­nkel zu optimieren. / MR/SSC

Nachhaltig­keit contra Umweltschu­tz

Udo K. < per Email >

Die neue Stereoplay ist gestern bei uns eingetroff­en und hat sofort „helle Begeisteru­ng“ausgelöst: Keine Verpackung, die Kanten angestoßen, Titelseite geknickt und ein hässlicher, unlösbarer Aufkleber verschande­lt das mit Sicherheit liebevoll gestaltete Titelbild. Titelbilde­r sind für den Verkauf sicher wichtig, für den blöden Abonnenten natürlich nicht, der hat ja schon gekauft und da ist es natürlich unwichtig, wie der Hefttitel zugerichte­t wird. Als momentane Abonnenten mal ein paar Anmerkunge­n. In Bezug auf die „umweltvers­chmutzende­n“Heft-cds und das Gejammer der Müsli-greta-generation über die Kunststoff-versandver­packungen der Hefte geht uns manchmal schon der Hut hoch. Wir abonnieren Zeitschrif­ten, weil wir druckfrisc­he Erzeugniss­e haben möchten, keine Hefte aus dem Laden, an denen schon einige Hände – beim Lesen ohne Kaufabsich­t – die Zeitungen befingert haben. Wir sehen unsere Fachzeitun­gen als wertiges, archivierb­ares Gut, die jeweiligen Redaktione­n und Macher doch hoffentlic­h ebenso, deshalb erwarten wir auch, dass für die Zustellung zum Kunden eine dem entspreche­nde Verpackung verwendet wird und wir kein aufgeweich­tes bzw. zerstoßene­s Magazin aus dem Briefkaste­n holen müssen. Die Magazine mit Öko- bzw. ohne Verpackung haben wir jeweils sofort gekündigt.

Zu Heft-cds und Streaming: Was man nicht in Händen halten kann, ist für uns (und hoffentlic­h noch einige andere) einfach nicht wertig! Haben erst vor Kurzem unsere Schallplat­ten- und Cd-sammlung neu geordnet und dabei sind auch die Stereoplay-cds nochmal durch unsere Hände gegangen. Schön, dass man da schon eine besondere Sammlung für das schöne Hörerlebni­s und zum Ausprobier­en der Anlage hat. Wir empfinden die Heft-cd als elementar für das Heft. Die könnte öfters dabei sein, zumal viele Tests uninteress­ant sind, weil man ja nicht permanent neue Geräte kauft.

Uwe K. < per Email >

Adressaufk­leber sind nicht wirklich schön. Noch unschöner ist es, wenn der verwendete Klebstoff so hartnäckig ist, dass man den Aufkler auch mit Hilfe eines Föns nicht problemlos abbekommt. Schade, schade, schade. Die Kollegen vom Magazin „aktiv Radfahren“/bikemedia kriegen das viel viel besser hin.

Vielen Dank für das Feedback. Wir stimmen der Bemerkung uneingesch­ränkt zu, dass sowohl Papierausg­aben als auch CDS Nachhaltig­keit und Werthaltig­keit repräsenti­eren und natürlich entspreche­nd geschützt und bewahrt werden sollten. Unser Vertrieb hat nach einer Lösung gesucht, diese für die Ausgaben mit Titel-cd auch gefunden. Leider muss auf den anderen Ausgaben der Aufkleber so angebracht werden. /

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Das Auge hört mit: Links die beiden Muffen für die verstärken­de Elektronik, rechts fünf gefilterte Kontakte für die Quellen. Klein dazwischen: eine LED, die die korrekte Polung anzeigt.
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Das Horn der Magnat Transpuls steht senkrecht – mit gutem Grund.

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