Stereoplay-musik
Neues und neu Aufgelegtes von Alice Cooper, Gary Moore, Motorpsycho,
Nils Frahm, Gary Moore, Marianne Faithful, The Offspring, Sam Cooke, Nik Bärtsch, Pharoah Sanders u.v.a.
Über kein Rock-album wurde dieses Frühjahr derart viel spekuliert wie über das zweite Werk der Newcomer aus dem amerikanischen Provinznest Frankenmuth/michigan. Seit der Vierer mit seinem Debüt „Anthem Of The Peaceful Army” durchstartete, spaltet er die Rock-welt: Kritiker belächeln Greta Van Fleet als Epigonen Led Zeppelins, Fans sehen in ihnen die Retter des Rock’n‘roll. Die Brüder Josh (Gesang), Jake (Gitarre) und Sam Kiszka (Bass) mit Schlagzeuger Daniel Wagner haben sich seit ihrem Erstlingswerk hörbar weiterentwickelt, was Songwriting, Instrumentierung und Arrangements angeht. Im Video zu Auskopplung „Heat Above“spielt die Band etwa mit der Ästhetik des Glamrock und Reminiszenzen an David Bowie, Queen und Elton John. Neben mehr Keyboard basiert das Songwriting auffallend oft auf der tragenden Klangfülle akustischer 12-String-gitarren wie in „Tears Of Rain“. Natürlich gibt es auch weiterhin drahtige Riff-rocker wie „Age Of Machine” oder „Built By Nations“, deren Inspiration man durchaus bei Altmeister Jimmy Page finden könnte. Und beim finalen, achtminütigen „The Weight Of Dreams“(das die Band live bereits als „Black Flag Exposition“vorgestellt hat) darf Gitarrist Jake ausführlich sein Talent auf dem Griffbrett unter Beweis stellen. Im Fazit ist das Dutzend neuer Nummern deutlich größer, dichter und variabler produziert. Dafür fiel die Wahl auf Produzent Greg Kurstin, der sich vor allem mit Pop-acts wie All Saints, Pink, Adele oder Celine Dion einen Namen gemacht hat. Ein cleverer Schachzug, um über den Tellerrand des Classic Rock hinauszuschauen. Das Crossover aus Pop meets Rock gelingt. „Orgasmisch und cinematisch“nennt die Band das Resultat. Passt!
Republic / Lava / universal (63:40)