Mischer, Radios und CDS
Ein roter Faden war im Inhalt der stereoplay 5/91 zwar nicht auszumachen, dafür war die Vielfalt der Geräte groß und reichte von Mischpulten bis zu Tonabnehmern.
Ein seltener Gast kam gleich in sechsfacher Ausführung in die stereoplayRedaktion: das Umschalt-mischpult. Zwischen 380 und 2300 DM wurden für die Helferlein fällig, die im Schnitt Signale von sieben Geräten in Empfang nehmen und vorverstärken konnten, was im Fall von Mikrofonen auch notwendig war. Hinzu kam bei allen Geräten auch ein Phonoeingang. Die Mischpulte besorgten also auch die Riaa-entzerrung und Vorvorverstärkung, was man heute am liebsten externen Gerätschaften überlässt.
Die vorverstärkten Signale konnte man nun per Equalizer verändern und mit Effekten (Delay, Hall, Echo) versehen. Oder man mischte das Originalsignal mit dem bearbeiteten zusammen. Wie dem auch sei, klanglich überzeugten die Geräte nur über ihre Line-eingänge. CDS klangen „durchweg ordentlich“, Schallplatten hingegen fielen klanglich deutlich ab und auch die Mikrofon-eingänge „blieben vom Qualitätsverlust nicht immer verschont“.
Am meisten überzeugte der Mischer von Tascam mit der Bezeichnung M 106 (1500 DM). Sogar bei Phono-mm klang er „gut“, in allen anderen Disziplinen bekam er ein „sehr gut“verliehen. Er konnte selbst sehr gute Vorverstärker der Spitzenklasse II hinter sich lassen.
Sie sind schon Ikonen der Cd-playerHistorie: die Es-modelle von Sony. In Ausgabe 5/91 trat der Nachfolger des CDP X 77 ES a, der CDP 777 X ES. Um diesen Nachfolger besser zu machen, wurde zunächst die Laseroptik optimiert. Die Laserabteilung wurde mechanisch stärker
bedämpft und durch „Stromsparmaßnahmen“das Übersprechen der Regelströme auf das Tonsignal reduziert. Für die D/awandlung setzte Sony auf vier hauseigene „Pulse-d/a-wandler“pro Kanal in einer Art doppelten Symmetrierung. Feinste Ausgangsstufen rundeten die Technik ab: „Bevor das Signal die Cinchbuchsen erreicht, entkoppeln Leistungsfeldeffekttransistoren (FET), die einem kleinen Kraftverstärker zur Ehre gereichen würden, angeschlossene Geräte wirkungsvoll von der eigenen Spielerelektronik.“Nur einen Haken hatte der CDP X 777 ES: Sein Klang war nur über den fixen Ausgang hervorragend, über den regelbaren verlor der Klang deutlich an Feinzeichnung.
Im Musikteil wurden zwei Seiten Bob Dylan gewidmet, der am 24. Mai 1991 seinen 50. Geburtstag feierte. Auch die Bee Gees wurden gefeiert: „Jeder der Bee-gees-brüder ist für sich ein Supertalent. Doch am stärksten sind die drei als Familienunternehmen“, hieß es dort. Bis 1991 hatten die Brüder bereits mehr als 1000 Songs geschrieben, das aktuelle
Album „High Civilisation“und bot gefällige Harmonien, dynamische Beats und einprägsame Hooklines.
„Die Perfekten“waren Ana Carams „Amazonia“und Jochen Kowalskis „Italienische Solokantaten“.