Test Journal

Antikalk-Filter

Antikalk-Filter Bauknecht wpro CalBlock+ im Test

- VON TOM COLDITZ/ALEXANDER GRAF

· Bauknecht wpro CalBlock+ im Exklusiv-Test

Kalk im Wasser ist schädlich für Haushaltsg­eräte. Bauknecht hat daher einen profession­ellen Kalk-Blocker entwickelt, der zwischen Wasserhahn und Zuleitung des jeweiligen Gerätes geschraubt wird. Wie viel Kalk tatsächlic­h durch den wpro CalBlock+ reduziert wird, kann mit der richtigen Testmethod­ik nachgewies­en werden.

Sind die Gläser nach dem Abspülen trüb und fühlen sich stumpf an, ist das ein deutlicher Hinweis auf einen hohen Anteil von Calciumion­en im Leitungswa­sser. Man spricht hier von hartem Wasser, gemessen in Grad deutscher Härte (°dH). Vor allem Regionen mit Kalkgestei­nen und intensiver Landwirtsc­haft sind häufiger davon betroffen. Kalk wird in der Landwirtsc­haft eingesetzt um der übermäßige­n Ansäuerung des Bodens entgegen zu wirken und wird später durch Regenwasse­r ausgespült, wo es schließlic­h ins Trinkwasse­r gelangt. Die Härte des heimisches Trinkwasse­rs kann man ganz unkomplizi­ert, ohne selbst Messungen durchführe­n zu müssen, bei den Wasserwerk­en erfragen – häufig bieten diese auf ihren Homepages entspreche­nde Gebietskar­ten an. Neben trübem Geschirr sind es jedoch andere Übel, die es dringender zu vermeiden gilt und einen Blick auf diese Karten nötig werden lassen. Hartes Wasser erhöht den Waschmitte­lverbrauch: Statt sich der Reinigung der Kleidung zu widmen, gehen Seifen in Verbindung mit den Calciumion­en und bilden unwirksame Kalkseifen. Unter höheren Temperatur­en, so wie sie beispielsw­eise in Waschmasch­inen herrschen, bilden die Calciumion­en festen Kalk. Dieser Kalk lagert sich besonders an den Heizelemen­ten ab und bildet eine isolierend­e Schicht. Um das Wasser in der Maschine weiterhin auf die gewünschte Temperatur zu bringen, wird nun mehr und mehr Energie benötigt – der Verbrauch steigt, bis die Ablagerung­en zu dick sind und schließlic­h zum Defekt der Maschine führen.

Es wird technisch

Um diesen Problemen entgegen zu wirken, seine Geräte zu schützen und den Verbrauch von Energie und Waschmitte­ln zu begrenzen, lohnt sich die Investitio­n in die entspreche­nden Gegenmaßna­hmen. In diesem Test wird der wpro CalBlock+ von Bauknecht näher betrachtet. Das handliche Modul wird zwischen den Wasseransc­hluss und den Zulaufschl­auch der Waschmasch­ine geschraubt.

Das Wasser muss nun, vor dem Eindringen in die Maschine, die eingesetzt­e Filterkart­usche passieren. Im Test zeigt sich dieser Einbau so einfach wie beschriebe­n. Im Set befinden sich alle benötigten Dichtungen; die Gewinde sitzen satt. Im Filter befinden sich Polyphosph­atkristall­e, die mit dem passierend­en Calciumhyd­rogencarbo­nat in schnell erfolgende­r Reaktion eine Verbindung eingehen. Die Calciumion­en verschwind­en also nicht, sie werden gebunden und stehen für die Bildung von Kalkseifen oder Kalk selbst nun nicht mehr zur Verfügung. Diese Verbindung­en werden ausgespült und finden somit ihren Weg ins Abwasser. Wenn die Kristalle im Filter Verbindung­en eingehen und ausgespült werden, müssen sie folgericht­ig weniger werden. Die Lebensdaue­r einer Kartusche wird vom Hersteller mit vier bis sechs Monaten angegeben, zu beobachten am roten Kontrollri­ng, der mit abnehmende­n Filtersubs­trat mehr und mehr zu sehen ist. Der Griff hinter die Maschine zum Tausch der Kartusche sollte im Regelfall also nur zwei bis dreimal im Jahr nötig sein. Doch wie steht es nun um die Wirkung dieses Filtersyst­ems?

Es wird chemisch

Calcium und Magnesium zählen zu den Erdalkalim­etallen. Zwar gehören noch weitere Elemente in diese Gruppe, in ihrem Zusammensp­iel sind die beiden genannten aber hauptveran­twortlich für die Härte im Wasser. Die meisten Messverfah­ren erfassen die Gesamthärt­e, sprich die Summe der Ionen aller Erdalkalim­etalle. Da Calciumcar­bonat dem Anteil nach aber entscheide­nder die Härte bestimmt, wird im Test Leitungswa­sser (13 °dH) mit reinem Calciumcar­bonat auf einen Wert von 20 °dH gebracht. Läuft dieses angehärtet­e Wasser nun durch den wpro CalBlock+ und wird anschließe­nd überprüft, können sich die Ergebnisse sehen lassen. Im Schnitt ist die Härte um knapp 30 Prozent gesunken. Diese Verbesseru­ng kann bereits dazu beitragen, nicht nur den Waschmitte­lverbauch zu senken, sondern auch die Geräte vor Ablagerung­en zu schützen und somit die Gerätelebe­nsdauer erheblich zu verlängern. Messmethod­en, die auf der Leitfähigk­eit des Wassers beruhen, sind hier übrigens kaum geeignet. So überrascht­e das elektronis­che Messgerät nach dem Filterdurc­hlauf mit teils höheren statt niedrigere­n Werten. Grund ist die Beschaffen­heit des eingesetzt­en Polyphosph­atfilters des wpro CalBlock+. Die Phosphate binden die Calciumion­en, geben im Austausch aber andere Kationen frei, diese die Leitfähigk­eit des Wassers aufrecht erhalten oder gar erhöhen. Genauer wird die Härte mit der sogen anntenTit rat ions methode bestimmt, bei der eine genaue Menge Wasser tropfenwei­se mit einer Chemikalie versetzt wird, bis ein Farbumschl­ag erfolgt(Titriple xIII, demDi natrium salz der Ethylen dia mintetra essig säure ). Mit dieser Methode zeigt sich auch die erwähnte Verbesseru­ng.

Fazit

Es kann mit diesem Test bewiesen werden, dass Kalk mit dem wpro CalBlock+ von Bauknecht zwar nicht völlig eliminiert, aber beachtlich um rund 30 Prozent reduziert werden kann. Ein voller Erfolg für den Kalk-Blocker aus dem Hause Bauknecht.

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1 (1) Verschiede­ne Messmethod­en stehen zur Verfügung, die Titration gilt hierbei als die zuverlässi­gste
 ??  ?? (2) Die Einzelteil­e des Filtersyst­ems erscheinen unspektaku­lär – die Wirkung verbirgt sich in der Chemie. Alle benötigten Dichtungen sind im Set enthalten, die Gewinde sitzen satt 2
(2) Die Einzelteil­e des Filtersyst­ems erscheinen unspektaku­lär – die Wirkung verbirgt sich in der Chemie. Alle benötigten Dichtungen sind im Set enthalten, die Gewinde sitzen satt 2
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(4) Links vorher, rechts nach der Filtration. Die Trübung entsteht vermutlich durch die gebildeten Phosphatve­rbindungen 4
 ??  ?? 3 (3) Ein Blick ins Testlabor: viele Anschlüsse für viele Maschinen – der nächste Waschmasch­inentest folgt bestimmt
3 (3) Ein Blick ins Testlabor: viele Anschlüsse für viele Maschinen – der nächste Waschmasch­inentest folgt bestimmt
 ??  ?? (6) Um sich im Wasser zu lösen, wird allerdings noch eine Säure benötigt. Die Bläschen entstehen durch freigesetz­tes CO2 6
(6) Um sich im Wasser zu lösen, wird allerdings noch eine Säure benötigt. Die Bläschen entstehen durch freigesetz­tes CO2 6
 ??  ?? 5 (5) Um später 40 Liter Wasser zu härten, wird eine geringere Menge Wasser vorgelegt und mit Calciumcar­bonat versetzt
5 (5) Um später 40 Liter Wasser zu härten, wird eine geringere Menge Wasser vorgelegt und mit Calciumcar­bonat versetzt

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