Rasentrimmer
· 10 Geräte im Vergleichstest
Wenn Gras über eine Sache wächst, kann das im übertragenen Sinne ja gewünscht sein – aber im Garten findet es kaum Gefallen. Rasentrimmer sind die geeignete Technik, um den grünen Teppich an schwer zugänglichen Stellen wie vor Mauern oder unter Büschen und an den Weg- und Beetkanten mühelos in Form zu halten.
Ja, wie heißt es denn nun? Rasentrimmer, Graskantenschneider, Rasenkantentrimmer oder gar Motorsense? Jedenfalls sind all diese Namen in den Betriebsanleitungen zu finden. Doch alle zehn Testgeräte – sechs mit Akku und vier mit Elektroanschluss – sind sowohl zum Mähen von Rasenflächen als auch zum Verschneiden von Rasenkanten geeignet. Mit dem entsprechenden Zubehör wird das Kantentrimmen allerdings sehr erleichtert. Wir rücken in diesem Test dem Gras im Garten und dem Wildwuchs vor dem Zaun zu Leibe.
Wie montagefreundlich?
Vor kurzem hieß es noch: Prinzipiell benötigen Trimmer mit Nylonfäden eine höhere Drehzahl, um das gleiche Schnittergebnis zu bringen wie einer mit rotierenden Messerklingen. Deshalb brauchen erstere einen leistungsstarken Elektroanschluss, während für letzteren ein Akku als Antrieb genügt. Doch inzwischen hat sich wohl das Fadenprinzip weitgehend durchgesetzt.
Bevor es an die Gartenarbeit gehen kann, ist unser Geschick als Montageteam gefragt, denn die Technik kommt bis auf die zwei Stihl-Geräte in Einzelteilen zu uns. In der Mehrzahl lassen sich die Rasentrimmer leicht zusammenfügen. Eventuell Stielteile verbinden, mit ein, zwei Schrauben Haltegriff befestigen, die Schutzabdeckung auf den Trimmerkopf schieben oder schrauben. Ganz ohne Werkzeug lässt sich der Gardena-Trimmer montieren, allerdings ist hier die meiste Muskelkraft vonnöten, um die robusten, straff gängigen Teile an der richtigen Stelle einzurasten.
Die Mähleistung
Wo man mit dem Rasenmäher nicht hinreicht, macht sich der Trimmer unentbehrlich: an einer Wand, einem Zaun, unter Bänken, Büschen oder Bäumen. Im Test zeigen sich schnell die Vorzüge und Nachteile der Geräte: Die vier Trimmer mit Elektroanschluss erlauben ein sehr zügiges Arbeiten. Mit dem Stihl klappt es ausgezeichnet, ebenso mit dem Black+Decker. Der Lux-Trimmer ist vorn, am Schneidkopf, zu schwer und verhakt sich öfter im Rasen. Sein Haltegriff ist so weit hinten angebracht, dass sich das Gewicht nicht ausbalancieren lässt.
Mit den Akku-Trimmern geht die Arbeit in der Fläche langsamer voran, man muss mehrfach über die gleiche Stelle gleiten, ehe sich ein gleichmäßiges Schnittbild ergibt. Mit dem Stiga-Trimmer klappt es noch am leichtesten. Die Pearl-Technik gleitet etwas holprig über den Grasteppich. Dem Wildwuchs aus Gras und Unkraut auf einer Brache versuchen wir ebenso beizukommen. Auch hier ist die kräftige Technik mit Stromanschluss von Vorteil. Am besten lässt sich diese Arbeit mit den Geräten von Stihl und Lux bewältigen. Der Black+Decker-Trimmer lässt die zähesten Unkrautbüschel einfach stehen. Das gleiche Urteil müssen wir über die Akku-Geräte fällen – bis auf eine Ausnahme: Die Stiga-Akku-Maschine rückt dem Wildwuchs sehr kraftvoll zu Leibe, bewältigt faserige Büschel und sogar bis zu fünf Millimeter starke Triebe. Sie verfügt – wie andere auch – über zwei Mähfäden. Zwei Fäden schaffen eben mehr als einer. Akku-Trimmer haben den Vorteil, dass sie kein lästiges Stromkabel benötigen. Allerdings hängt der Gebrauch vom Ladezustand des Akkus ab. Zum Teil braucht es Stunden, bis der Akku einsatzfähig ist. Da macht sich ein mitgelieferter Ersatzakku wie bei Worx recht nützlich.
Kanten schneiden
Zum Kantenschneiden muss der Trimmkopf senkrecht zum Boden gehalten werden. Bis auf den Trimmer von Pearl und die Motorsense von Stihl lassen sich
alle Geräte mit wenigen Handgriffen dafür umrüsten. Entweder lässt sich der Trimmkopf per Knopfdruck bewegen, oder der Stiel mit Bedien- und Haltegriff kann gedreht werden, so dass sich eine ergonomisch günstige Arbeitsposition ergibt. Besonders bequem in eine andere Arbeitsposition verstellen lässt sich der Gardena-Turbotrimmer per Fußpedal. Über ein großes Kugelkopfgelenk lassen sich Stiel und Mähkopf in die gewünschte Position verstellen.
Alle Geräte mit Stromanschluss erweisen sich auch als gute Kantenschneider, die überstehende Grashalme und –wurzeln rigoros abtrennen und eine saubere Schnittkante erzeugen können. Mit einem Akku-Gerät gelang ein präziser Schnitt meistens nicht so perfekt. Überzeugen können bei Akku-Maschinen hierbei nur Worx sowie Black+Decker. Exakte Kantenschnitte ohne kleine „Schlenker“zur Seite gelingen am besten mit einem Stützrad oder – noch besser – einem Stützradpaar, auf dem der Trimmer beim Kantenschneiden geführt wird. Ohne diese nützliche Hilfe muss man den Trimmer wenige Zentimeter über dem Boden halten und exakt an der Kante entlangführen, was zusätzlich zur Konzentration Muskelkraft erfordert. Die Stützräder sind so angebracht, dass sie beim Mähen nicht stören, sie können also immer am Gerät bleiben und sind auch nicht demontierbar.
Fadenspule oder Messer?
Lediglich ein Rasenkantentrimmer auf Messerbasis zählt zu den Testkandidaten, der Gardena ComfortCut. Wir sind gespannt, ob sich sein Arbeitsergebnis von dem mit Schneidfaden unterscheidet. Doch die auf einer rotierenden Scheibe sitzende Kunststoffklinge wird weder mit grünem Rasen noch mit fasrigem Wildwuchs oder einer Rasenkante besonders gut fertig. Es scheint der Akku-Maschine an der nötigen Kraft zu fehlen. Die Fasern des Wildwuchses wickeln sich sogar binnen kurzer Zeit um den Mähkopf und müssen aufwändig entfernt werden.
Beim Trimmen (erst recht an einem harten Hindernis, wie ein Stein oder auch nur ein verholztes Pflanzenteil) verschleißt das Schneidwerkzeug, Faden oder Messerklinge werden immer kürzer. Bei manchen Maschinen (wie bei der Black+Decker mit Kabel) verlängert sich der Faden automatisch mit jedem Einschalten. Andere geben auf Knopfdruck einige Millimeter Faden nach. Wieder andere wollen mit einem kurzen Tipp des Mähkopfes auf den Boden zur Fadenspende aufgefordert werden. Auffallend gut kommen beim Test alle Geräte mit Doppelfaden zurecht. Mit nur einem Schneidfaden geht die Arbeit deutlich langsamer voran.
Ist das Schneidwerkzeug verschlissen, muss Ersatz her. Manche Hersteller wie z.B. Black+Decker weisen auf die Möglichkeit hin, selbst einen neuen Nylonfaden auf die Spule zu wickeln. Sonst muss man beim Fachhändler Ersatzspulen kaufen. Bei Gardena gehört zum Lieferumfang ein Pack von 20 Klingen, sechs davon passen in ein Vorratsmagazin, das mit auf den Holm geschoben wird. Den Abschluss der Trimmarbeiten sollte stets das Reinigen des Gerätes bilden. Außer in den Lüftungsschlitzen sammelt sich Grasschnitt in den Ritzen des Schneidkopfes und unter der Schutzabdeckung. Unsere Erfahrung besagt, dass es vor allem vom verwendeten Kunststoff sowie von der Konstruktion der Schutzabdeckung abhängt, wie reinigungsfreundlich ein Trimmer ist. Während sich die Grasschnipsel von den Unterseiten der Stihl-Schutzschilde nur mühsam abwaschen lassen, können sie bei Worx mit einem Handfeger leicht entfernt werden. Bei Gardena und Lux geht das Säubern dank glatter Oberflächen auch sehr schnell.