Akku-Rasenmäher
9 Akku-Rasenmäher im Test
Spielerei oder nützlicher Helfer?
Lange galten Rasenmäher mit Akkubetrieb als durchsetzungsschwach, weil sie mit ihrer schwachen Motorleistung und kurzer Laufzeit nur für kleinere Flächen nutzbar waren. Das hat sich in den letzten Jahren geändert und auf unserer Test-Wiese stellen sich gleich neun aktuelle Kraftpakete dem Vergleich.
Benzinrasenmäher sind laut, stinken und springen gerne einmal nicht an. Die Elektromäher mit Kabelverbindung sind eine beliebte Stolperfalle mit geringer Reichweite und laden ein, das Kabel einmal in einem unaufmerksamen Moment mit dem Mäher zu durchtrennen. Seit Jahren gibt als es Alternative schon Rasenmäher mit Akkubetrieb, die anfangs jedoch preislich nah an die tausend Euro gingen aber nicht den versprochenen Erfolg brachten. Im Testlabor stellen sich neun Geräte dem Vergleich, wobei wir gleich eine Trennung in der Bewertung vornehmen und die drei Modelle mit Radantrieb separat aufführen.
Oberklasse mit mega Power
So mähen die Akkumäher von Stiga, Stihl und Ikra nicht nur mit einer enormen Breite, sondern erfreuen den Benutzer mit ihrem Antrieb. Die Mäher fräsen sich also quasi von ganz allein durchs Gras und sind auch bei vollem Fangkorb noch leicht bedien- und lenkbar. Dazu wird jeweils am Griff einfach ein zweiter Hebel angezogen, der den Mäher loslaufen lässt. Vorbildlich hat der Testsieger von Stiga die Bedienung seines Combi 55 S AE gelöst: Über ein Drehrad kann komfortabel die gewünschte Fahrgeschwindigkeit zwischen 2,5 und 5km/h gewählt werden. Zudem zeigt ein gut erkennbares OLED-Display immer den aktuellen Ladestand des Akkus an und informiert hier über eventuell auftretende Fehler wie ein überhitzter Motor oder blockierte Messer. Über die „ECO“-Taste kann die Leistung des Stiga eingeschränkt werden, damit die Laufzeit des Akkus verlängert werden kann. Satte 500 Quadratmeter (je nach Rasendichteund höhe) schafft der Mäher mit einer Batterieladung. Ein Wechselakku gehört zum Lieferumfang, so dass der Stiga mit seiner großen Schnittbreite von 53 Zentimetern (cm) und eines rekordverdächtigen Fangsacks von 70 Litern (l) die Fläche noch einmal verdoppeln kann. Ähnlich weit kommt auch der Stihl, der vom Fachhändler mit verschiedenen Akkuvarianten ausgestattet werden kann. Das größte Modell schafft bis zu 400 Quadratmeter und kann Dank des Akku-Baukastensystems auch in 20 weiteren Geräten des Herstellers seinen Einsatz finden. Nicht ganz so weit schafft es der Ikra, der aber im Handel mit kaum 300 Euro Kaufpreis gleich über 400 Euro günstiger als die beiden Top-Geräte ist. 600 Quadratmeter schafft das wie auch der Stihl mit 46 cm Schnittbreite ausgestattete Kraftpaket, wenn beide mitgelieferten Akkus parallel in den Mäher eingesetzt werden. Alle drei Kraftpakete können auch ohne Fangkorb betrieben werden. Wird der mitgelieferte Mulcheinsatz installiert, wird das Gras direkt unter dem Mäher so fein zerkleinert, dass es auf der Rasenfläche liegen bleiben kann und als natürlicher Dünger dient.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Die zweite Reihe der Rasenmäher-Boliden liefert sich ein wahres Kopf-an-KopfRennen. Die Hersteller haben in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben erledigt und bieten nahezu allesamt Baukastensysteme für die Akkus an, so dass viele Geräte aus den eigenen Sortimenten damit betrieben werden können. Ganz vorn steht der Black+Decker mit seiner enormen Schnittbreite von 48cm, die er kraftvoll einzusetzen weiß und selbst bei niedriger Einstellung stark mit Moos durchwachsenen Rasen
mäht. Der zweite Akku wird komfortabel zum schnellen Wechsel direkt in einem weitreren Schacht mitgeführt. Mit seiner „EdgeMax“-Technologie vermag es der Black+Decker, direkt bis an die Kante einer Mauer oder eines Zaunes zu mähen.
Akkuladestand überwachen
Mit einer ähnlich großen Schnittbreite von 40cm wartet der Wolf Garten auf. Sein 72 Volt (V)-Akku bringt ihn auf Rasenflächen bis 800 Quadratmetern zur Entfaltung. Sehr angenehm ist die während des Betriebs aktivierte Anzeige des Akku-Zustands. So ist direkt auf dem Mäher eine hell leuchtende LED zu sehen, die bei Erschöpfung der Energiequelle ihre Farbe von grün auf gelb/rot ändert bzw. rot blinkt falls der Akku überhitzt ist oder der Motor blockiert. Gerade bei Sonnenschein ist eine gut ablesbare Anzeige von Vorteil, dies vernachlässigen die meisten Hersteller im Testfeld. Nur etwa die Hälfte der Testprobanden hat solch ein Feature integriert. Einige bieten diesen Service nur direkt am Akku, bei Grizzly geht es einfach per Knopfdruck am Griff, bei Worx am Hauptteil in der Nähe des Motors. Was dagegen zum Standard bei allen Geräten gehört ist direkt am Fangkorb die Füllstandsanzeige. Sie funktioniert ganz einfach: Eine kleine Klappe öffnet sich im Betrieb durch den erhöhten Luftdruck, den das Messer im Fangkorb verursacht. Ist der Korb voll, kann keine Luft mehr durch die Klappe entweichen und sie bleibt zu. Übergreifend betrachtet sind eben jene Fangkörbe unterschiedlich konzipiert, was Material und Befestigung angeht. Während der Worx einen eher kraftlosen Sack anbietet, der von der Abdeckklappe des Auswurfs gehalten wird, kommt bei Gardena und weiteren ein robuster Kunststoffkorb zum Einsatz. Der AGT hat bei dichtem Rasen im Test zudem Probleme, den Sack ordentlich zu füllen, nicht immer wird die Maht ordentlich hineinbefördert, sondern bleibt im Auswurfschacht hängen.
Komfortmerkmale verglichen
Bei allen neun Mähern kann die Schnitthöhe variabel verstellt werden. Zwischen drei und sechs Zentimetern können alle, der Gardena geht bis zu zwei Zentimetern tief zu justieren, die höchste Einstellung mit zehn Zentimetern bietet der Black+Decker. Vorbildlich hat Gardena die Einstellung der Schnitthöhe mit einem fast stufenlos arbeitenden Drehknopf gelöst. Ähnlich komfortabel hat es Stihl hinbekommen, hier wird ein Hebel am Tragegriff gedrückt und der Mäher dann auf die gewünschte Höhe gebracht. Alle anderen Hersteller bieten einen seitlichen Hebel, der dann zentral in einer der gewählten Stufen eingerastet wird, was nach längerem Betrieb durch Verschmutzungen vor allem für ungeübte Nutzer nicht immer einfach ist. Ein Mulchkit bieten bis auf Worx und AGT alle Mäher.
Fazit
Wie immer gilt: Jeder Mäher findet den passenden Rasen. Vergleichen Sie unsere Übersicht! Die Luxus-Variante von Stiga lässt keine Wünsche offen und mäht auch große Flächen – das aber dann auch zum höchsten Preis im Testfeld. Für das kleine Gelände mit Büschen und Hecken bieten sich die kleinen Akkumäher mit 40 cm und weniger Durchmesser. Hier überzeugt in Preis/Leistung der PowerMax von Gardena.