3 Kaffeepadmaschinen im Test
Kaffee aus Padmaschinen kann aufgrund der einfachen Bedienung ja quasi im Schlaf zubereitet werden, daher gibt es Tasse Wachmacher innerhalb von Sekunden und dies zu einem fairen Preis. Zwei gute Argumente, um die aktuellen Modelle zu testen.
Kaffee aus Padmaschinen kann aufgrund der einfachen Bedienung ja quasi im Schlaf zubereitet werden, daher gibt es Tasse Wachmacher innerhalb von Sekunden und dies zu einem fairen Preis. Zwei gute Argumente, um die aktuellen Modelle zu testen.
Seit Philips zusammen mit dem niederländischen Kaffeeröster Jacobs Douwe Egberts Anfang des Jahrtausends die Kaffeepadmaschine entwickelte und unter dem Namen Senseo vertrieb, wurden weltweit 33 Millionen Geräte abgesetzt. Zwischen den Jahren 2005 und 2015 erhöhte sich allein in Deutschland die Verkaufsmenge von Kaffeepads von 6550 auf knapp 31000 Tonnen und ist seit zwei Jahren stabil. Die Geräte wurden im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert, optimiert, den Nutzerwünschen angepasst und es wurde der Bedienkomfort erhöht. Zeit, die neuen Senseo-Modelle Viva Café HD7829 sowie Viva Café Style HD7833 und die KM 42.17 aus dem Hause Petra-electric auf Herz und Nieren zu prüfen.
So viel Crema
Die Bewertung der Funktion setzt sich aus der Kaffeetemperatur, der Cremagüte und der Zubereitungsdauer zusammen. Die Kaffeetemperatur konnte bei allen Maschinen bei einem Referenzwert von 70 Grad Celsius (°C) mit „sehr gut“bewertet werden, die Tasse Kaffee ist also eine heiße. Bei der Cremagüte traten dann aber schon größere Differenzen zutage. Während die KM 42.17 Crema in enormen Mengen und in einer fluffigen Qualität produzierte, fiel die CremaMenge der beiden Senseo-Modelle gering aus und die Crema recht schnell in sich zusammen. Die KM 21.17 kann hier durchaus von ihrer integrierten Pumpte profitieren, nur cremig gelingt die Crema leider nicht. Die Zubereitungsdauer war über alle Testkandidaten vergleichbar und lag im Durchschnitt für eine Tasse zwischen 26 und 30 Sekunden (s) und für zwei Tassen bei etwa 46s. Mit alleiniger Betrachtung der Funktionswerte hatte das Petra-electric Gerät aufgrund der leicht besseren Cremagüte knapp die Nase vor den beiden Senseo-Maschinen. Allerdings büßte die KM 42.17 ihren Vorteil bei der Handhabung wieder ein. Nichts zu beanstanden gab es bei der Viva Café Style HD7833: Die Padzugabe klappte hervorragend, der Hebel ist sehr leicht zu bedienen und die Tasten weisen kein Spiel auf. Mit dem Premiumgerät kann zum einen ein milder und zum anderen ein starker Kaffee zubereitet werden. Der Auslauf ist höhenverstellbar und die Maschine schaltet sich nach 30 Minuten automatisch ab. Über den Direktstart wird die HD7833 angeschaltet und gleichzeitig der Kaffee aufgebrüht. Bis auf die einstellbare Kaffeestärke ist das Senseo-Einsteigermodell Viva Café HD7829 vergleichbar ausgestattet. Allerdings zeigten sich im Test die Tasten teils wackelig. Alle Padmaschinen wurden von den Herstellern modular gestaltet, so dass die Geräte leicht zu reinigen sind. Vor allem die Senseo-Maschinen können in eine Vielzahl von Einzelteilen zerlegt werden, die zum Großteil für die Spülmaschine geeignet sind. Die KM 42.17 wartet neben der Kaffeebrühfunktion auch mit einem externen Milchaufschäumer und einem Heißwasserspender auf. Zudem können Verbraucher, die keine Pads, sondern gemahlenen Kaffee verwenden möchten, eine Kaffeekassette nutzen. Die Bedienung des Hebels war nach der Zugabe von zwei Pads allerdings nur mit Kraft zu bewerkstelligen und auch das Ablesen des Wasserstandes ist bei der KM 42.17 ohne den Behälter aus der Halterung zu nehmen schwierig, da die Tankfarbe sehr dunkel ist, der Kontrast daher gering. Dass die Wassertanks allesamt nicht sonderlich voluminös ausfallen, ist übrigens kein Nachteil oder gar Versäumnis der Hersteller: Die
Größe ist dem Geschmack geschuldet, denn stets sollte frisches Wasser verwendet werden, denn abgestandenes Wasser, welches schon mehrere Tage im Tank auf den Einsatz wartet, ist kontraproduktiv für den Geschmack. Bei der KM 42.17 gibt es übrigens einen Aktivkohlefilter im Wassertank, dieser filtert Schwebeteilchen heraus. Bei der Analyse der Kaffees wurden aber auch bei den beiden SenseoModellen keine Schwebeteilchen festgestellt, die Kaffeepads an sich filtern diese nämlich ebenfalls heraus.
Wenig Gehalt?
Die sensorische Bewertung erfolgte über eine Verkostung und dabei wurden Noten für den Gehalt, den Geschmack, den Nebengeschmack, Holzigkeit, Säure und Bitterkeit verteilt. Der Geschmack konnte bei Senseo mit gut und bei Petra-electric mit befriedigend bewertet werden. Nur leicht bitter war der aufgebrühte Kaffee aus allen Maschinen und deswegen wurden alle Testkandidaten mit gut beurteilt. Nebengeschmäcker und ein säuerliches Aroma traten nicht auf, eine leicht holzige Komponente konnte nur bei der KM 42.17 im Abgang festgestellt werden. Einziger Wermutstropfen ist der Gehalt, der leider bei allen drei Geräten gering ist und die Bewertung negativ beeinflusste, vollaromatisch gelingt der Kaffee aus Padmaschinen noch immer nicht.
Bei der Verarbeitung zeigten die Geräte hier und da kleinere Schwächen. Die einzelnen Komponenten der Senseo Viva Cafe Style HD7833 wurden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, Wassertank und Abtropfschale sind aus Kunststoff, der Auslauf ist aus Edelstahl und das Gehäuse besteht aus einem teilweise lackierten Soft-Touch-Material. Insgesamt macht dieses Gerät trotz gewisser Spaltmaße einen höherwertigeren Eindruck als die Konkurrenz. Die Gehäuse des Senseo-Einsteigermodells und der Petra-electric-Maschine wurden aus Kunststoff gefertigt, einzelne Komponenten bestehen aus Edelstahl. Die Geräte vermitteln hinsichtlich der Verarbeitung einen soliden Eindruck, ohne hierbei aber den Charme von „Premium“aufzuweisen. Scharfe Kanten oder Grate sind aber bei keinem Gerät zu finden.
Um den Energieverbrauch der Padmaschinen bewerten zu können, wurde der Energieverbrauch (Wattstunden (Wh)) gemessen, den die Geräte zum einen für das Aufheizen benötigen und zum anderen für das Aufbrühen des Kaffees. Eine exzellente Energiebilanz können die beiden Senseo-Geräte vorweisen. Lediglich 21,5 Wh verbrauchen sie für das Aufheizen und nur 5,5 Wh für das Zubereiten des Kaffees. Nur wenig mehr Energie benötigte die KM 42.17 für das Aufheizen, nämlich 29,5Wh, und für das Brühen 8,5 Wh. Energieeffizient sind also alle drei Testkandidaten, ihre technologische Basis ermöglicht dies ja prinzipiell und auch in der Praxis wurden die Möglichkeiten erfolgreich genutzt.
Alle Stärken und Schwächen der Testkandidaten sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst – das Ergebnis ist knapp!