9 Nudelmaschinen im Test
Nudeln gibt es in beinahe endlosen Formen, sie sind lecker und passen zu einer Vielzahl (nicht nur italienischer) Gerichte. Mit einer Nudelmaschine sollen sich zu Hause ganz einfach die unterschiedlichsten Teigwaren zaubern lassen – ob dies tatsächlich so einfach ist, lesen sie in unserem Test.
Nudeln gibt es in beinahe endlosen Formen, sie sind lecker und passen zu einer Vielzahl (nicht nur italienischer) Gerichte. Mit einer Nudelmaschine sollen sich zu Hause ganz einfach die unterschiedlichsten Teigwaren zaubern lassen – ob dies tatsächlich so einfach ist, lesen sie in unserem Test.
Was für Gründe gibt es überhaupt, seine Nudeln selber herzustellen? Der Lebensmittelhandel hält eine Vielzahl (auch qualitativ hochwertiger) Nudeln bereit und Aroma- und Konservierungsstoffe sind bei diesem Lebensmittel kein so großes Problem, wie bei vielen anderen. Trotzdem wird der wahre Pastaenthusiast früher oder später den Wunsch entwickeln sich eine Nudelmaschine ins Haus zu holen. Damit lassen sich vollkommen neue Geschmackswelten erschließen, denn zur Pastaherstellung eignen sich nicht nur Hartweizengrieß und Weichweizenmehl, sondern so ziemlich jedes gemahlene Getreide. Mehle aus verschiedenen Urgetreidesorten, Buchweizen, Kastanien oder Reis sind dabei nur ein paar Beispiele, wie sich vollkommen neue Geschmackswelten erschließen lassen.
Mit Spinat grün, mit roter Beete rot und mit Sepiatinte schwarz eingefärbte Nudeln kennen wir auch aus dem Supermarkt. Einem Nudelteig lassen sich aber auch noch ganz andere Dinge zusetzen, die nicht nur auf die Optik, sondern auch auf den Geschmack großen Einfluss haben: Spaghetti, Penne oder Bandnudeln lassen sich mit fein gehacktem Knoblauch, getrockneten Tomaten, Steinpilzen, Peperoni oder sogar Schokolade verfeinern. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Mit einer Nudelmaschine lässt sich ungeniert mit den persönlichen Lieblingszutaten herumexperimentieren.
Aufbau
Das Prinzip der von uns getesteten elektrischen Nudelmaschinen ähnelt sich stark. In eine Kammer mit Knethaken werden die für die jeweilige Rezeptur benötigten Zutaten gegeben und dort ordentlich vermengt. In unseren Testreihen zeigte sich, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist zunächst nur die trockenen Zutaten einzufüllen und nach dem Start des Mixvorgangs die Flüssigkeit langsam durch die Einfüllöffnung auf der Oberseite hinzuzufügen. Dies führte bei allen Geräten zu den besten Ergebnissen – selbst wenn die Anwendungshinweise in der Bedienungsanleitung ein anderes Vorgehen empfahlen. Bei der PastaGusto von Trebs ist diese Reihenfolge sogar zwingend nötig. Gießt man nämlich die gesamte Flüssigkeit auf einmal in die Mixkammer, dann läuft diese unten durch das Gehäuse hindurch und setzt die gesamte Arbeitsplatte unter Wasser. Leider fehlt in der deutschen Version der Bedienungsanleitung aber genau dieser Hinweis, wohingegen er im Englischen vorhanden ist. Eine schlampige Übersetzung, die wahrscheinlich schon den einen oder anderen verärgerten Anwender zurückgelassen hat. Die für das perfekte Endergebnis nötige Konsistenz ist sehr stark vom jeweiligen Gerät abhängig. Je höher der Druck ist, mit dem am Ende die Nudeln durch die Matrize gepresst werden, umso trockener kann der Ausgangsteig sein. Bei Unold und Rosenstein & Söhne enthält die in den Bedienungsanleitungen empfohlene Rezeptur sichtbar mehr Flüssigkeit, was zu einem homogenen Teig führt. Bei den Geräten von Häussler, Philips und Trebs sieht die Ei/Wasser-Mehl-Mischung hingegen trocken und krümelig aus.
Ein Vorteil eines trockeneren Ausgangsnudelteigs ist, dass sie nicht so leicht zusammenkleben und sich wesentlich schneller trocknen lassen. Aber selbst, wenn die Nudel direkt aus der Maschine frisch zubereitet wird, hat der trockenere Ausgangsteig seine Vorteile, weil eine solche Pasta viel eher die typische al dente-Konsistenz mit bissfestem Kern aufweist. Sind Mehl und Flüssigkeit ausreichend gut miteinander vermengt, wird die zweite Phase der Nudelproduktion eingeläutet. Bei der Philips HR2355/12 geschieht dies von ganz alleine. Einen wesentlichen Vorteil bringt dies aber nicht mit sich, da der Anwender ohnehin neben der Maschine stehen muss, weil die Nudeln in der gewünschten Länge abgeschnitten werden müssen, sobald sie aus der Matrize gepresst werden. Bei der Trebs PastaGusto muss hingegen ein Verschlussschieber aus dem Gerät gezogen werden, der den Zugang zur Pressschne-
cke frei gibt. Dieser Zugang ist nicht abgedichtet und der Grund warum Flüssigkeit aus der Nudelmaschine läuft, wenn man trockene und flüssige Zutaten direkt in den Mixbehälter gibt.
Bei den anderen Pastamaschinen leitet man den Pressvorgang hingegen per Knopfdruck ein. Die Pressschnecke beginnt sich zu drehen und den Teig unter Druck in Richtung der Pastamatrize zu transportieren. Den Geräten liegen unterschiedlich viele Matrizen bei. Die größte Auswahl bietet hier die PastaGusto von Trebs, wohingegen der PN 100 von Häussler nur eine Matrize (nach Wahl) beigelegt wird. Dafür bietet Häussler eine Auswahl an Matrizen als optionales Zubehör, die seinesgleichen sucht und wirklich kaum mehr Wünsche offen lässt – egal ob profane Spaghetti oder Nudeln in Trompeten-, Tulpen und Autoform, Häussler hat die passende Matrize im Sortiment. Auch Philips hat bereits angekündigt, dass es als Zubehör für die brandneue HR2355/12 weitere Matrizen geben soll, auch wenn diese im Onlineshop im Moment noch nicht gelistet sind. Die Geschwindigkeit, mit der die Nudeln produziert werden, variiert stark zwischen den Testgeräten. Während die Häussler PN 100 durchschnittlich stolze 145 Gramm Spaghetti in der Minute schaffte, brachte es die PastaGusto gerade einmal auf gut 11 Gramm. Natürlich liegen aber nicht nur in der Arbeitsgeschwindigkeit, sondern auch in den Anschaffungskosten Welten zwischen beiden Nudelmaschinen.
Hartnäckige Teigrückstände
Nach der Anwendung folgt die Reinigung. Diese gestaltet sich trotz der hohen Modularität der Testgeräte relativ aufwendig, da sich Teigreste in jeder kleinen Ritze und in jeder Ecke festsetzen. Und manche dieser Ecken und Ritzen sind dann wiederum so schwer zugänglich, dass die Reinigung zur Nervenprobe wird. Im Falle der PastaGusto trifft dies auf die Kammer zu, in der die Pressschnecke arbeitet, bei der Häussler Luna hingegen auf die Welle der Pressschecke. Besonders leicht setzen sich natürlich die Nudelmatrizen mit Teigresten zu. Erfreulicherweise müssen diese aber in der Regel überhaupt nicht gereinigt werden. Soll die Pastamaschine bereits nach wenigen Tagen wieder in Betrieb genommen werden, dann genügt es die Matrize in einer Schüssel Wasser im Kühlschrank zu lagern. Wird sie hingegen für längere Zeit nicht gebraucht, dann kann sie in einem Gefrierbeutel im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Selbstverständlich sollten diese Pastareste bei der nächsten Benutzung entsorgt werden.
Manuelles Pastavergnügen?
Für alle, die sich nur zu besonderen Anlässen die Mühe machen wollen Pasta selbst herzustellen und ansonsten doch lieber auf das Angebot der Lebensmittelindustrie zurückgreifen möchten, könnte eine manuelle Pastamaschine die richtige Wahl sein. Kostengünstiger in der Anschaffung, platzsparender in der Lagerung, dafür aber auch begrenzter in den Möglichkeiten, lieferten alle Testgeräte beim Walzen des Teigs sehr ordentliche Teigplatten – wenigstens mit ein wenig Übung, denn die erzielten Ergebnisse hängen auch stark von der Handhabung ab. Beim anschließenden Schneiden der Platten zu Fettuccine offenbarte dann aber ein Gerät größere Schwierigkeiten. Der Schneideaufsatz der Nudelmaschine von Oramics produzierte keine sauber geschnittenen Bandnudeln, sondern zur Mitte hin eher einen zusammengedrückten Teighaufen. Die Geräte von Klarstein und GEFU hatten auch mit dieser Aufgabe kein Schwierigkeiten, weshalb sie auch mit einer beinahe identischen Bewertung durch den Test gingen.