Endspurt in ehemaliger Bibliothek
Handwerker überall: Ehepaar Scherf aus Jena möchte mit Sanierung der bis Ende April im Wesentlichen durch sein
Apolda. Die alte Farbe auf der Fassade der ehemaligen Bibliotheksvilla in der Bahnhofstraße habe bisher am meisten Arbeit verursacht. Mühsam habe man diese herunterwaschen müssen, sagt Investorin Andrea Scherf. In Abstimmung mit der Denkmalpflege wurde nun die Originalfarbe ermittelt, ein Beige. So soll das repräsentative Gebäude auch wieder gemalert werden. Noch hängen die großen Planen, erstrahlt das Gebäude am Paulinenpark nicht im alten Glanz. Aber wie es mal wird, das kann man sich schon vorstellen.
Bis zum Start der Landesgartenschau wollen die Jenaerin und ihr Mann Lutz möglichst jedenfalls alles fertig haben – das Café im Souterrain, die beiden Mietwohnungen und auch die Außenanlagen mit Freisitz. Ins Parterre zog zu Monatsbeginn bereits eine Physiotherapie ein.
Gekauft hatten Scherfs die im klassizistischen Stil erbaute Immobilie von der Stadt. Scherfs Konzept hatte die Stadtverwaltung sowie später die Stadträte offensichtlich überzeugt. Einst beherbergte das Haus nicht nur die städtische Bibliothek, sondern auch mal eine Kita.
Seit Monaten sind nun Handwerker mit der Sanierung befasst. So traf TA in der künftigen Wohnung im Obergeschoss jetzt Maler Sascha Sack von der Firma KPS aus Zöllnitz beim Tapezieren an, während Jens Bodinger aus Jena mit dem Verlegen der Fliesen im Café beschäftigt war. Dort sollen die Gäste späterhin bei Kaffee, Kuchen, Wein und Imbiss entspannt verweilen können – vielleicht, nachdem sie den Paulinenpark, das Kunsthaus oder das „Glockenstadtmuseum“besucht haben.
Um das Haus optisch wieder aufzuwerten, erneuerte man unter anderem an der Fassade auch rund 30 Steinplatten. Die wurden in der vergangenen Woche geklebt und gedübelt. Im Gespräch mit der TA erklärte Steinmetzmeister Frank Ehmig von der Gothaer Firma Steindomaene mit Blick auf die teils zu ersetzenden Sockelsteine des Zauns an der Straßenseite, dass es schon eine Herausforderung war, den passenden Stein aufzutreiben. Es handele sich um Jenaer Muschelkalk, der nicht mehr abgebaut werde. Nach einigem Suchen und unter Nutzung von Kontakten in der Branche sei es ihm aber gelungen, die passenden Stücke zu finden, um sie vor Ort zuzuarbeiten.
Aufgearbeitet habe man übrigens ebenfalls die zahlreichen Innentüren und Wandschränke, heißt es. Auch die hölzerne Innentreppe werde noch saniert, ein Muster dazu sei bereits erstellt worden, sagt Andrea Scherf. – Und für die Mietwohnungen gebe es auch schon Interessenten.
Dass indes noch viel zu tun ist, weiß Andrea Scherf. Deswegen sei sie im Prinzip auch täglich auf der Baustelle, um den Fortgang der Arbeiten im Blick zu haben. Wenn es fertiggestellt ist, wird sie selbst auch das Café betreiben, in dem es auch eine kleine Weinecke geben soll.